Insolvenzverfahren für Hüller Hille eröffnet
"Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung": Der Maschinenbauer steht unter Druck.

Von Matthias Kros
Mosbach. Das Amtsgericht Mannheim hat am Mittwoch das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Werkzeugmaschinenbauers Hüller Hille GmbH mit Sitz in Mosbach eröffnet. Als Gründe für den erwarteten Schritt nennt das Gericht in einer entsprechenden Mitteilung "Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung".
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Mannheimer Rechtsanwalt Olaf Spiekermann ernannt. Er war in dieser Funktion vom Amtsgericht bereits Ende August bestellt worden.
Hüller Hille entwickelt Werkzeugmaschinen, die hauptsächlich im Automobil-, Nutz- und Luftfahrzeugbau zu Einsatz kommen. Das Unternehmen blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück, zu besten Zeiten wurden bis zu 700 Mitarbeiter beschäftigt. Eigentümer war zwischenzeitlich der Essener Stahlkonzern Thyssenkrupp. Nach mehreren Insolvenzen gehört Hüller Hille seit 2019 der Pekinger Visionmax Asset Management Co. Ltd., dem bereits zweiten chinesischen Eigentümer in der Unternehmensgeschichte.
Ende 2024 geriet Hüller Hille dann erneut in eine finanzielle Schieflage, die vor einigen Wochen in einem Fremdantrag auf Insolvenzeröffnung gipfelte. Der Schritt war auch von der Gewerkschaft IG Metall gefordert worden, die auf diese Weise den Weg für neue Investoren freimachen wollte.
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Mit seiner Ernennung zum Insolvenzverwalter hatte sich Spiekermann bereits auf die Suche nach solchen potenziellen Geldgebern gemacht. Parallel hatte er angekündigt, den zwischenzeitlich zum Erliegen gekommenen Geschäftsbetrieb wieder aufzunehmen. In diesem Zusammenhang hatte er in einem RNZ-Interview rund 30 Mitarbeitenden eine Weiterbeschäftigung in Aussicht gestellt. Dem Vernehmen nach soll Anfang der kommenden Woche die verbliebene Belegschaft in einer Betriebsversammlung über das weitere Vorgehen informiert worden.



