Herber Rückschlag für Robin Müller aus Höpfingen
Das Zapfsäulenteam der Esso-Station Spieler in Walldürn will die Familie finanziell unterstützen.

Walldürn/Höpfingen. (Sti.) Robin Müllers Leben änderte sich Mitte des vergangenen Jahres. Es begann mit anfangs leichten Schmerzen im linken Bein. Zuerst nahm der Hausarzt an, dass es sich nur um Wachstumsstörungen handelt.
Doch dann kam es Ende des Jahres zu einer dramatischen Wende. Die Schmerzen wurden immer stärker, und eine anhaltende Schwellung wurde nach Wochen nicht besser, wodurch Laufen kaum noch möglich war. Ultraschallaufnahmen brachten auch keine weitere Erkenntnis.
Nach einem MRT-Termin Ende Januar im Mosbacher Krankenhaus, auf den Robin einen Monat hatte warten müssen, erhielt Familie Müller die furchtbare Diagnose. Es wurde noch eine Biopsie durchgeführt, die bestätigte, wie ernsthaft es um die Gesundheit von Robin stand. Er litt unter "Osteosarkom", einem bösartigen Tumor im Oberschenkel. Für die Familie war es wie ein "Schlag ins Gesicht".
Nur wenige Tage später bekam Robin die erste Chemotherapie in der Würzburger Kinderkrebsklinik. Der Knochen war jedoch vom Tumor schon so weit zerfressen, dass der Oberschenkel nach nur wenigen Tagen zerbrach und Robin in einer Notoperation mit einem externen Fixateur behandelt wurde.
Durch starke Schmerzmittel fühlte sich Robin einfach nur benebelt, lag zwei Monate im Bett und wartete regungslos auf die nächsten Chemotherapien. Genervt vom Leben, wie Robin es beschrieb, fiel er in ein emotionales Loch.
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Doch der angehende Fachinformatiker gab nicht auf. Unterstützung von seiner ganzen Familie, Freunden, seinem Ausbilder und seinem früheren Lehrer gaben ihm Kraft und Energie, den Krebs besiegen zu wollen.
In den zwei Monaten, in denen sich Robin im Krankenhaus befand, erhielt er weitere Chemotherapien. Während einer sechsstündigen Operation entfernten die Ärzte den Tumor, der sich oberhalb des Knies befand. Im Zuge des Eingriffs wurden gleichzeitig ein künstliches Knie und ein künstlicher Oberschenkelknochen eingesetzt.
Danach durfte Robin erst einmal nach Hause und wurde liebevoll von seiner Mutter Nelli, den Schwestern und seiner Freundin gepflegt. Robin gab es viel Mut, nicht allein zu sein. Viele Freunde, Bekannte und Menschen aus der Region unterstützten die Familie.
Eine Spendenaktion wurde ins Leben gerufen, von der die Familie überwältigt war. Einen Großteil der Spenden leitete die Familie an die Würzburger Elterninitiative weiter, sie hatte Mutter Nelli während Robins stationärem Aufenthalt in Würzburg zu einer kostenlosen Unterkunft verholfen.
Für Robin folgten eine weitere Chemotherapie und das "Laufen üben" in Verbindung mit einer Physiotherapiepraxis in Hardheim. Kampfgeist und der Blick nach vorne lassen Robin sein Ziel im Auge behalten. Vor einigen Tagen erlitt die Familie jedoch einen herben Rückschlag, denn der Krebs hat bei Robin "gestreut" und sich in der Lunge ausgebreitet, sodass eine Lungenoperation durchgeführt werden musste.
Derzeit ist der 18-Jährige wieder im Würzburger Krankenhaus, aber nach Aussagen von Mutter Nelli gilt es, nicht den Mut zu verlieren und stark zu bleiben.
Das Zapfsäulen-Team der Esso-Station Walldürn will Familie Müller dabei helfen. Der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Waldstetten überlässt dem Zapfsäulen-Team beim Feuerwehrfest am Samstag, 5. August, den gesamten Barbetrieb zur Unterstützung von Robin.
Es werden verschiedene Mix-Getränke sowie Eiskaffee und Cocktails zugunsten von Familie Müller angeboten. Außerdem wurde eine Spendenbox in der Esso-Station Spieler in der Buchener Straße in Walldürn aufgestellt.