Plus Mauer

Das "Urmenschbier" fließt wieder

Fassanstich zum zwölften Mal zelebriert. Steinzeitkostüm und "Sand-Daniel" waren auch dabei.

08.05.2023 UPDATE: 08.05.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 16 Sekunden
Gute Laune herrschte beim Fassbieranstich. Foto: Trilsbach

Mauer. (tri) Der Sandarbeiter "Daniel Hartmann" spazierte am Freitagabend in seiner typischen Arbeitskluft, am Stock gestützt, zum Biergarten der Bahnhofsgaststätte. Unter dem alten Kastanienbaum mit frischem Grün hatten sich bereits viele Gäste um ein 30-Liter-Eichenfass versammelt. Zur Freude aller war Hennes Barth wieder in die Rolle Daniel Hartmanns geschlüpft, um damit die bedeutende Historie zu ehren. Denn am 21. Oktober 1907 schaufelte der "Sand-Daniel" in der Sandgrube Grafenrain einen über 600.000 Jahre alten Unterkiefer ans Tageslicht und erkannte ihn als menschliches Fossil – den "Adam", der später "Homo heidelbergensis" genannt wurde. 100 Jahre später wurde die Fundwiederkehr mit einem großen Jubiläumsfest und einem für diesen Anlass extra gebrautes Bier gefeiert. Ebendieses Bier wird nun wieder ausgeschenkt.

Geschäftsführer Michael Mack von der Heidelberger Brauerei und seine Braumeister hatten 2007 ein untergäriges, naturtrübes Dunkelbier kreiert, das fortan großen Anklang in der Region fand. Seither wird der süffige Gerstensaft traditionsgemäß nur in Mauer in den alteingesessenen Gasthöfen "Zur Pfalz", "Zum Ochsen", "Zur Krone-Post" und der Bahnhofsgaststätte eine Saison lang angeboten.

Zum zwölften Fassbieranstich begrüßte Bürgermeister John Ehret Mitglieder des Vereins "Homo Heidelbergensis von Mauer", darunter Ehrenbürger Erich Mick und die Vorsitzende Sylvia Knörr im passenden Steinzeitkostüm. Ebenso dabei waren Geschäftsführer Mack und Tochter Katharina sowie die Braumeister Sebastian Kleint, Matthias Förste und Heiko Stern. Ehret dankte für die jahrelangen, freundschaftlichen Beziehungen des Brauunternehmens zu Mauer: "Das Urmenschbier gehört inzwischen zu unserer Kultur, daher danke ich besonders Michael Mack, der Gastwirtsfamilie Haaf, die heute die Bewirtung übernommen hat, sowie den Familien Kaucher/Luger, Kramer und Sivic für den Ausschank des Urmenschenbiers in ihren Gasthöfen!"

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Ehret griff zum Holzhammer, der Zapfhahn flutschte schon nach drei Schlägen hinein. "O’zapft" is", rief er, das kühle Bier schäumte in die schweren Steinkrüge und Gläser. Mack versprach: "Die Brautradition des Urmenschbiers wollen wir aufrechterhalten. Das machen wir gern, denn Mauer ist ja eine Hochburg für Kultur!" Am Buffet labten sich die Mauermer an Weißwurst, Brezel, Kassler und mehr.

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