Klimamesse bietet vielseitiges Programm
Ein zweites Wochenende fürs Klima vom 5. bis 7. Mai. Es gibt Beteiligungswerkstatt, Podiumsdiskussion, Fahrradkino und Stadtradeln.

Von Alissa de Robillard
Eberbach. Die zweite Klimamesse steht vor der Tür. Besucherinnen und Besucher erwartet am ersten Maiwochenende ein buntes Programm rund um das Thema Klima. Eröffnet wird das Wochenende am Freitag um 18 Uhr mit einem Vortrag von Professor Dr. Peter Heck, Dozent am Umwelt-Campus Birkenfeld in Trier. Er wird in der Stadthalle über das Thema "Bioökonomie – Nachhaltigkeit, regionale Wertschöpfung und Stoffstrommanagement" referieren.
"Ich freue mich sehr darüber, Peter Heck für die Veranstaltung gewonnen zu haben, denn er ist eine Koryphäe im Gebiet der Bioökonomie", schwärmt Anton Fleischmann, Klimabeauftragter der Stadt Eberbach und Organisator der Messe.
Um 20 Uhr bietet Ulrike Oemisch vom Institut für partizipatives Gestalten (IPG) den Gästen einen Rückblick auf die vergangene Klimawerkstatt. Die diesjährige Klimawerkstatt findet am Samstag statt.
2021 wurde erstmalig eine solche Veranstaltung in Eberbach durchgeführt, gefördert durch das IPG. Damals hatten sich sechs Interessengruppen gebildet, die eine konkrete Zielsetzung zur Erfüllung der Klimaziele in den jeweiligen Bereichen erarbeiteten. "Danach ist diese Gruppenarbeit leider ein wenig im Sande verlaufen", sagt Fleischmann. Durch die lange Vakanz der Stelle des Klimabeauftragten seien die formulierten Zielsetzungen untergegangen.
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Am Freitagabend werden die sechs Bereiche also erneut vorgestellt für den Workshop, der am Samstag stattfindet. "Es ist eine siebte Gruppe dazugekommen, die mir sehr am Herzen liegt", sagt Fleischmann. Diese befasse sich mit dem Bereich Konsum, Ernährung und Reparaturkultur.
"Schade ist, dass sich dieses Jahr nur circa 40 Personen zur Klimawerkstatt angemeldet haben", sagt Fleischmann. Das seien ungefähr zehn weniger als 2021. "Damit die Resultate dieses Mal nicht wieder versanden, müssen sich die Beteiligten auch nach der Werkstatt noch engagieren", so der Klimabeauftragte. Die Werkstatt solle nur eine Starthilfe sein, um mit den zuständigen Akteuren aus Politik und Wirtschaft ins Gespräch zu kommen. Die jeweiligen Interessengruppen werden von Moderatoren angeleitet. Dabei stellt die IPG vier Personen zur Verfügung. Neben Fleischmann selbst werden zwei weitere Personen von der Stadt gestellt.
Das große Highlight findet am Samstag ab 18 Uhr in der Stadthalle statt. Es wird eine Podiumsdiskussion geben – inklusive Impulsvortrag von "Fridays for Future"-Aktivist Judah Alze. Geladen sind Franziska Brantner, Moritz Oppel, Hermino Katzenstein und Jan-Peter Röderer als Vertreter des Bundes- und Landtags. Auch Landrat Stefan Dallinger und Bürgermeister Peter Reichert, der die Organisation der Messe unterstützt hat, beteiligen sich am Gespräch.
Oemisch übernimmt die Moderation der Podiumsdiskussion, in der unter anderem Klimagerechtigkeit, Klimaneutralität 2035 und bürgerschaftliches Engagement im Klimaschutz thematisiert werden. "Ziel ist es, Klimapaten zu finden, damit die Wege zur Umsetzung von Klimazielen verkürzt werden", sagt Fleischmann.
Musikalisch umrahmt wird der Abend durch das Konsortium Serafim unter der Leitung von Caroline Bauer, begleitet am Klavier von Lars Quincke.
Am Sonntag gibt es ab 10 Uhr ein vielfältiges Programm mit einem ökumenischen Familiengottesdienst, diversen Infoständen in der Stadthalle, und dem Frühjahrskonzert mit Chören der Singschule Eberbach. Das Konzert und das Singspiel "Der kleine Baum" finden um 16.30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus statt.
Vereine und Initiativen haben in der Stadthalle Infostände aufgebaut, ebenso gibt es Wanderausstellungen des Umweltministeriums Baden-Württemberg und ein Fahrradkino, das nur mit "erstrampeltem" Strom funktioniert. Außerdem findet der Auftakt zum Stadtradeln mit dem Bürgermeister statt. Mit den Stadtwerken Eberbach kann von 13 bis 15.30 Uhr das Heizwerk Steige besichtigt werden und alle Interessierten der Klimamesse sind dazu eingeladen, am freiwilligen autofreien Sonntag teilzunehmen und gleichzeitig Kilometer für das Stadtradeln zu sammeln.