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Straßenbahn-Linie 5 fährt wieder große Runde

Mit der Fertigstellung der Haltestelle Bensheimer Straße ist das Umsteigen in Weinheim passé. Es ist ein weiterer Schritt zur Franklin-Bahn.

22.03.2023 UPDATE: 22.03.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden
An der modernisierten Haltestelle Bensheimer Straße in Käfertal fährt die Linie 5 wieder zweigleisig. Hier soll einmal die Straßenbahntrasse in Richtung des neuen Stadtteils Franklin abzweigen. Foto: Gerold

Von Heike Warlich

Mannheim. Der Ring ist wieder der Ring und kein "sich überlappendes Hufeisen" mehr. Wer als ÖPNV-Nutzer ab sofort auf der Strecke Weinheim, Heidelberg, Edingen, Mannheim unterwegs ist, muss an keiner Stelle mehr umsteigen. Denn nach rund acht Monaten Bauzeit ist am Montag der Haltepunkt Bensheimer Straße in Käfertal wieder für den regulären, zweigleisigen Betrieb der Linie 5 freigegeben worden.

In den vergangenen Monaten konnte aufgrund der Baumaßnahme zwischen den Haltestellen Bensheimer Straße und Platz der Freundschaft nur eingleisig gefahren werden. Ein vergleichsweise kurzes Stück, das jedoch Auswirkungen auf den gesamten Streckenfahrplan hatte. Dem Haltepunkt Bensheimer Straße kommt eine wichtige Bedeutung zu, denn über die Haltestelle wird der neue Stadtteil Franklin an das Netz der RNV angebunden.

Daher hat man dort zwei neue Gleisanlagen mit zwei neuen barrierefreien Bahnsteigen gebaut. Damit sind schon jetzt entlang der Linie 5 liegende Einrichtungen wie die Akademie der Universitätsmedizin Mannheim, das Karl-Weiß-Seniorenheim, die Studentenappartements Campo Novo sowie das gesamte Wohngebiet Funari als Teil von Franklin gut angebunden. Franklin selbst erhält Ende 2023 einen Pendelverkehr zwischen den Haltestellen Sullivan und Bensheimer Straße.

Endgültiges Ziel ist es jedoch, dass die Franklin-Bahn direkt in die Innenstadt fährt. Dafür muss jedoch erst die Kapazität am Bahnhof Käfertal erweitert werden, um eine weitere Stadtbahnverbindung aufzunehmen. Das soll Ende 2027 der Fall sein.

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Bis dahin müssen Fahrgäste an der Bensheimer Straße aussteigen und mit der Linie 5 in die City fahren. Dasselbe gilt dauerhaft für diejenigen, die Richtung Weinheim wollen.

Somit sind die Arbeiten im Bereich der Bensheimer Straße noch nicht komplett abgeschlossen, da jetzt alles für die knapp zwei Kilometer lange Neubaustrecke in den neuen Stadtteil vorbereitet wird.

"Das bedeutet einen weiteren Schritt in Richtung eines modernen, zukunftsfähigen und klimafreundlichen mobilen Stadtquartiers für mehr als 10.000 Bewohnerinnen und Bewohner", erklärte Erster Bürgermeister und ÖPNV-Dezernent Christian Specht.

Der Pendelverkehr mit Anbindung an die Linie 5 als Vorgriff ist nach den Worten von Marcus Geithe keine Selbstverständlichkeit, da die Bahn in diesem Bereich nach Eisenbahnrecht verkehrt. "Es freut mich, dass wir hier mit der Landeseisenbahnaufsicht eine Absprache treffen konnten, die es uns ermöglicht, auch ohne die Anbindung nach Käfertal Franklin bereits im Pendelbetrieb mit einer Stadtbahn zu erschließen", sagt der Geschäftsführer der MV Mannheimer Verkehr GmbH.

Die Landesbehörde habe sich zudem damit einverstanden erklärt, dass die RNV die notwendigen Arbeiten ohne Vollsperrung der Strecke durchführen kann. So gab und gibt es zwar Einschränkungen, aber dennoch die Möglichkeit, für die Fahrgäste das Angebot aufrechtzuerhalten. "Der ÖPNV ist das wesentliche Rückgrat des Mobilitätskonzepts Franklin, das einen autoreduzierten Stadtteil zum Ziel hat", erklärt Achim Judt, Geschäftsführer der für die Konversion verantwortlichen Entwicklungsgesellschaft MWSP.

Doch auch ohne die Direktverbindung in die Innenstadt ist die RNV stolz. Die Haltestelle ist mit einem taktilen Leitsystem ausgestattet und entspricht laut Frank Dommasch in puncto Beschilderung neuesten Standards. "Bald kommt auch die neue Generation unserer großformatigen farbigen Fahrgastinformationsanzeiger zum Einsatz", kündigt der RNV-Bereichsleiter Infrastruktur eine weitere Innovation an.

Die Kosten des Streckenneubaus für die Stadtbahn nach Franklin belaufen sich ursprünglich auf etwa 28 Millionen Euro. Etwaige Kostensteigerungen aufgrund der derzeitigen Marktsituation sind dabei jedoch noch nicht berücksichtigt. Ein Großteil der Kosten wird von Bund und Land gefördert.

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