Wer kann, sollte Rohrbach umfahren
Nach dem Verkehrschaos wegen der Straßensperrung am "Rohrbach-Markt" am vergangenen Freitag empfiehlt die Stadt nun Umleitungen und "weiträumiges Umfahren".

Von Holger Buchwald
Heidelberg. Noch bis zum 2. April ist die Karlsruher Straße im Bereich Rohrbach-Markt wegen Arbeiten an den Straßenbahngleisen voll gesperrt.
Nachdem sich der Verkehr der B3 am Freitag Schleichwege durch den Ortskern suchte, teilweise zum Erliegen kam und der Kinderbeauftragte Knud Jahnke von unhaltbaren Zuständen und einer Gefährdung der Schüler berichtet hatte, empfiehlt die Stadt nun, den Bereich – wenn möglich – weiträumig zu umfahren.

"Die Stadtmitte ist nicht über die B 3 / Karlsruher Straße / Römerstraße erreichbar", heißt es in der Pressemitteilung. Der Verkehr werde in beiden Richtungen über die B 535 und die Speyerer Straße umgeleitet. Großflächige Hinweistafeln wiesen schon am Boxberg-Knoten darauf hin.
Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) setzt statt der Straßenbahnen Busse ein. Diese und der innerörtliche Verkehr werden stadtauswärts über die Sickingen-, Fabrikstraße, Kolbenzeil und Freiburger Straße umgeleitet.
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Stadteinwärts sollen die Autos über die Ortenauer Straße nach Rohrbach-West einbiegen. Für Fußgänger gebe es keine Einschränkungen. Sie könnten die Baustelle auf den Gehwegen passieren.
Besonders eine Passage in der Pressemitteilung sorgt aber bei den beiden Rohrbacher Kinderbeauftragten, Jahnke und Barbara Pfeiffer, für Unverständnis. Das Amt für Mobilität behauptet nämlich, dass die Kinderwege zur Internationalen Gesamtschule (IGH) und Eichendorff-Grundschule nicht beeinträchtigt seien.
Pfeiffer widerspricht in einem Online-Kommentar zum RNZ-Artikel vom Samstag: "Die Situation in Rohrbach Ost und West war für Kinder gefährlich." Sie empfehle allen Eltern, für die Dauer der Bauarbeiten, die Wege mit ihren Kindern zu gehen, nach alternativen Routen zu suchen und die Schüler für die Situation zu sensibilisieren.
Pfeiffer teilte dies auch den Schulen und dem Stadtteilverein in einem Schreiben mit. Die Stadt habe diese Warnung vom Freitagmorgen aber noch nicht aufgenommen.
Jahnke ist erzürnt: "Die städtische Mitteilung erhält für Kinder klar gefährliche Unwahrheiten." Die Routenempfehlungen aus dem Kinderwegeplan waren demnach am Freitag für Schulkinder nicht passierbar.