Kinderbildungszentrum wird um sechs Monate verlängert
Im Mittelpunkt steht das Kind. Der Vertrag für das interkommunales Gewerbegebiet soll bis 2050 verlängert werden

Sulzfeld. (gr) Bildungseinrichtungen zusammenbringen – Bildungschancen verbessern: So lautet das Ziel des Landesförderprogramms "Kinderbildungszentren BW". Sulzfeld ist eine von 20 Kommunen im Land, die bei der engen pädagogischen und organisatorischen Zusammenarbeit zwischen Kindergärten und Grundschule neue Wege gehen. Rund 200.000 Euro stellte das Land der Gemeinde hierfür zur Verfügung. Seit Sommer 2021 bilden der evangelische Kindergarten, der kommunale Kindergarten "Die Brücke" und der Kindergarten "Gartenkinder" gemeinsam mit der Blanc-und-Fischer-Schule das Kinderbildungszentrum (KIBIZ). Die eigens eingestellte Projektleiterin Ina Gabriel legte nach eineinhalb Jahren Projektlaufzeit eine Zwischenbilanz im Gemeinderat vor.
"Unser gemeinsames Ziel ist es, den Übergang der Kinder vom Kindergarten in die Grundschule optimal zu gestalten", erläuterte sie. "Dazu haben die beteiligten Kindergärten und die Schule ihre Zusammenarbeit stark intensiviert und viele unterschiedliche Aktionen und Projekte durchgeführt." Gemeinsame Fortbildungen von Erzieherinnen und Lehrerinnen gehörten ebenso dazu, wie die Einbeziehung der Eltern der Vorschul- und Schulkinder. Im Mittelpunkt standen aber die Kinder selbst, die über Sportprojekte, Naturaktionen und Verkehrserziehung fit für den Schulanfang gemacht wurden. Eine neu eingerichtete Lern- und Forscherwerkstatt – genannt Logomenta – steht allen gemeinsam zur Verfügung.
Da nun das Projekt zum Jahresende ausläuft und das Land noch nicht über eine mögliche Verlängerung entschieden hat, stand eine vorzeitige Verlängerung zunächst bis Sommer 2023 zur Diskussion. So sei geplant, besonders das begonnene Thema "Resilienz und Selbstbehauptung" weiter zu vertiefen. Für die Fortführung könnten bisher nicht aufgebrauchte Projektmittel verwendet werden, so dass der Gemeindehaushalt nicht belastet würde. Die Gemeinderäte zeigten sich beeindruckt von der geleisteten Arbeit und dankten Projektleiterin Gabriel und allen Beteiligten für das Engagement. Der Beschluss zur Verlängerung erfolgte daher auch einstimmig, allerdings auch die Bekräftigung eines früheren Beschlusses, wonach die Gemeinde keine weiteren Personalaufwendungen für das Projekt bewilligen werde.
Die "Erfolgsgeschichte", so die Einschätzung von Bürgermeisterin Sarina Pfründer, des interkommunalen Gewerbegebietes mit Oberderdingen, Kürnbach und Zaisenhausen kann weitergehen. Zumindest, wenn es nach dem einstimmigen Beschluss aus Sulzfeld geht. Der entsprechende Vertrag der vier Gemeinden soll bis Ende 2050 verlängert werden. "Damals (Anm. d. Red.: 1998) war es noch ein Pilotprojekt, heute ist es gang und gäbe, dass Gemeinden gemeinsam Gewerbegebiete erschließen und betreiben", betonte Pfründer. Für die weitere Entwicklung werden neue Flächen entlang der B293 im Bereich Zaisenhausen und Sulzfeld geprüft.
Zehn Jahre Zinsfestschreibung oder doch lieber gleich über die volle Laufzeit von 30 Jahren? Eine Frage, die noch vor wenigen Monaten in der Tiefzinsphase leicht zu beantworten gewesen wäre, beschäftigte das Ratsgremium. Obwohl der Langfristzins mit 3,05 Prozent sogar niedriger als die Kondition für zehn Jahre (3,17 Prozent) ist, taten sich die Ratsmitglieder mit der langen Zinsbindungsfrist schwer. "Das Zinsänderungsrisiko ist einfach nicht abschätzbar", war die übereinstimmende Meinung. Letztlich einigte man sich mehrheitlich auf die lange Laufzeit und damit auf Sicherheit in einem ungewissen Umfeld. Der Kredit von rund 200.000 Euro wird für die Versorgungsbetriebe benötigt, da für die Wasserversorgung der neuen Gewerbe- und Baugebiete entsprechende Investitionen getätigt wurden.