Sulzfeld/Stuttgart

Sulzfeld wird zum Modellstandort der Kinderbildung

Baden-Württemberg fördert ab dem kommenden Jahr landesweit 19 Standorte. Die Gemeinde hat bereits zwei Stellen ausgeschrieben.

12.11.2021 UPDATE: 14.11.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 13 Sekunden
Das geplante Kinderbildungszentrum in Sulzfeld hat inzwischen offiziell den Segen des Landes erhalten. Nun laufen Gespräche für die konkrete Umsetzung. Sobald Personal gefunden ist, soll es losgehen. Foto: Gemeinde

Sulzfeld/Stuttgart. (zy) Baden-Württemberg fördert landesweit 19 Standorte, die ein Kinderbildungszentrum aufbauen möchten, darunter auch die Gemeinde Sulzfeld. Diese steht laut einer Mitteilung von Bürgermeisterin Sarina Pfründer seit wenigen Tagen auch fest. "Ich bin positiv überrascht, dass wir ausgewählt wurden", sagte Pfründer.

Der Sulzfelder Gemeinderat hat dem Vorhaben bereits zugestimmt, und auch die Verantwortlichen für das Kinderbildungszentrum haben sich bereits zur Vorbesprechung ihres Konzepts getroffen. Außerdem hat die Kommune nun je eine Stelle für das Projektmanagement und für die Fachberatung ausgeschrieben.

Für das Vorhaben stehen in den kommenden zwei Jahren insgesamt 200.000 Euro Fördermittel für Personal- und Sachkosten zur Verfügung. Das Projekt wird in Sulzfeld von der Blanc-und-Fischer-Schule und dem evangelischen Kindergarten gemeinsam getragen, aber auch die Kinder des kommunalen Kindergartens "Brücke" und "Gartenkinder" werden einbezogen und sollen von dem Vorhaben profitieren.

Kitas und Grundschule erarbeiten nun ein gemeinsames Bildungskonzept und nutzen künftig gemeinsame Flächen wie Spielplatz oder Turnhalle. Auch Bildungsangebote für Familien sollen hier gebündelt werden. Wie es nach dem zweijährigen Förderzeitraum weitergehen wird, ist noch unklar. Möglicherweise muss die Gemeinde dann das Projekt, sofern es fortgeführt wird, auf eigene Kosten stemmen. Pfründer ist aber überzeugt, dass es auch in ihrer kleinen Gemeinde Sinn ergibt, ein Kinderbildungszentrum aufzubauen. "Wir leisten Pionierarbeit", sagt sie.

"Die ausgewählten Standorte haben bereits in ihrer Bewerbung gezeigt, dass sie sich mit großem Engagement, guten Ideen und viel Herzblut zu Kinderbildungszentren weiterentwickeln möchten", sagte Kultusministerin Theresa Schopper bei der Bekanntgabe in Stuttgart, und Staatssekretär Volker Schebesta fügt hinzu: "Es war uns wichtig, dass wir bei den Standorten breit aufgestellt sind, um unter unterschiedlichen Voraussetzungen Erfahrungen zu sammeln."

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Beim Aufbau eines Kinderbildungszentrums sollen Kita und Grundschule auf einem gemeinsamen Gelände, wie es in Sulzfeld gegeben ist, eng zusammenarbeiten, um den Kindern einen optimalen Übergang in die Schule zu ermöglichen. Ziel ist dabei vor allem, die Bildungschancen zu verbessern. Das Programm "Kinderbildungszentren BW" wird koordiniert von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und gefördert durch das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg.

"Wir freuen uns sehr über das große, landesweite Interesse an dieser Modellförderung. Die ausgewählten Standorte haben bereits in ihrer Bewerbung gezeigt, dass sie sich mit großem Engagement, guten Ideen und viel Herzblut zu Kinderbildungszentren weiterentwickeln möchten", sagt Kultusministerin Schopper und fügt an: "Nun kann es losgehen – und wir sind gespannt, welche innovativen Bildungskonzepte im Rahmen dieses Programms für unsere Kleinsten entstehen."

Städte oder Gemeinden konnten sich als Kita-Träger gemeinsam mit Schulträgern bewerben und wurden dann anhand verschiedener Kriterien – wie Trägervielfalt, Proportion zwischen städtischen und ländlichen Einrichtungen sowie Ziele und Maßnahmen der geplanten Weiterentwicklung – ausgesucht. "Die ausgewählten Modellstandorte sind über ganz Baden-Württemberg verteilt.

Neben Städten wie beispielsweise Freiburg ist auch der ländliche Raum vertreten. "Es war uns wichtig, dass wir hier breit aufgestellt sind, um unter unterschiedlichen Voraussetzungen Erfahrungen sammeln zu können", sagt Kultusstaatssekretär Schebesta. Neben Sulzfeld wurden als Modellstandorte Aalen, Ammerbuch, Bad Wildbad, Brühl, Freiburg, Geislingen an der Steige, Großbettlingen, Hausen im Wiesental, Kirchheim am Neckar, Langenau, Murrhardt, Schwäbisch Gmünd, Schwörstadt, Waiblingen, Waldachtal, Wangen, Wellendingen und Werbach ausgewählt.

"In Kinderbildungszentren arbeiten Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte, Eltern und Kooperationspartner eng zusammen. Nicht nebeneinander oder nacheinander, sondern miteinander", betonte Anne Rolvering, Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS). "So entsteht ein ganzheitlicher Blick auf jedes einzelne Kind – und eine kontinuierliche Förderung von Anfang an. Wir freuen uns darauf, die Modellstandorte auf ihrem Entwicklungsweg zu begleiten."

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