Zoo versucht weiter, Füchse zu vertreiben
Bei einem Treffen mit mehreren Organisationen wurde nach Alternativen zur Bejagung gesucht.

Heidelberg. (shy) Die Nachricht, dass der Heidelberger Zoo wilde Füchse auf seinem Gelände bejagen will, hatte Mitte Oktober für Empörung gesorgt. Tierschutzorganisationen wandten sich an die Öffentlichkeit, Leser schrieben der RNZ, und letztlich blies der Zoo die Fuchsjagd erst einmal ab.
Ende Oktober fand stattdessen im Zoo ein Austausch mit mehreren Organisationen statt, die sich für den Schutz von Füchsen einsetzen. Mit im Boot ist beispielsweise die Heidelberger Stiftung "Hope – Hoffnung für Füchse". Ziel des Treffens war, Alternativen zur Bejagung zu finden – bestenfalls ein wirksames Mittel, um die Füchse zu vertreiben. Eine Sprecherin des Zoos erklärte nun auf RNZ-Nachfrage, dass derzeit ein neues Vergrämungsmittel ausprobiert werde. Außerdem werde geprüft, ob es möglich sei, die Füchse umzusiedeln. Dafür müssten aber unterschiedliche gesetzliche Vorgaben eingehalten werden, die den Umgang mit Wildtieren, ihre Haltung, den Transport bis hin zu einer eventuellen Wiederauswilderung regeln, so die Sprecherin weiter.
Hintergrund ist, dass seit vielen Jahren ein Fuchspaar frei auf dem Zoogelände lebt. Die beiden jagen Schädlinge und halten andere Füchse fern. Auch hätten sie bislang kaum Zootiere erbeutet. Diese beiden sollen also bleiben. Die Füchse bekommen allerdings jedes Jahr Nachwuchs. In der Regel verlässt dieser im Sommer das Revier der Eltern. Im vergangenen Jahr wurden die Jungfüchse aber erst im September von ihren Eltern verjagt, und in diesem Jahr bislang gar nicht.
Zum Problem würden diese jungen Füchse nun, weil sie zunehmend Zootiere töten und sich selbst bei Tag schon unter die Hühner mischten. Der Zoo versucht seit Längerem, die Tiere zu vertreiben – etwa mit dem Kot von Großkatzen – und seit einem Jahr auch, sie mit Lebendfallen zu fangen. Allerdings ist noch kein Tier in eine Falle getappt, und vom Katzenkot ließ sich ebenfalls keines beeindrucken.
Eine Leserin wandte sich mit der Frage an die RNZ, warum die Füchse nicht einfach betäubt werden könnten. Das Problem hierbei sei, dass sich die Tiere frei bewegen. "Die Betäubung tritt aber zeitverzögert ein", so die Antwort aus dem Zoo. Dem Fuchs bleibe also genügend Zeit, sich in seinen Bau zurückzuziehen und einfach auszuschlafen.
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Im Zoo hoffen nun alle, dass das neue Mittel hilft, die Tiere zu Vergraulen. Ziel sei, den Füchsen das Revier so unattraktiv wie möglich zu machen. "Sollte sich die Bedrohungssituation durch den Fuchs trotz all dieser Maßnahmen nicht entschärfen, muss die Lage neu bewertet werden", teilt der Zoo abschließend mit.