"Noch nicht am Ende" - TSG-Manager Rosen blickt auf das gesamte Kalenderjahr zurück

"Wenn Sebastian und Niklas gehen, dann gilt es, neue Lösungen zu finden. Die Basis an Spielern bleibt uns erhalten"

22.12.2016 UPDATE: 23.12.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden

Die Kurve gekriegt: "Hoffes" Manager Alexander Rosen (l.) und Trainer Julian Nagelsmann. Foto: APF

Von Joachim Klaehn

Sinsheim. Alexander Rosen (37) leitet seit 2. April 2013, zunächst als Leiter Profifußball, dann als Direktor Profifußball die sportlichen Geschicke des Hoffenheimer Bundesligisten. Der gebürtige Augsburger und studierte Sportökonom hatte vor allem in der vergangenen Saison delikate Phasen zu überstehen. Gemeinsam mit Julian Nagelsmann bildet Rosen ein Gespann, das sich aus Akademie-Zeiten kennt. Nach dem 1:1 gegen Bremen war Rosen in der Mixed Zone spürbar bemüht, die deutliche Selbstkritik von Trainer und Spielern zu relativieren.

Alexander Rosen, wie sehr wurmt Sie das Ergebnis gegen Werder?

Ich fand’s unnötig, bin aber selbst nicht extrem unzufrieden. Ich kann schon einordnen, was wir nicht nur in der bisherigen Vorrunde, sondern im gesamten Kalenderjahr geleistet haben. Das war schon außergewöhnlich. Es ist ja gut, dass bei Trainer und Mannschaft diese Gier vorhanden ist. Wir sind noch nicht am Ende der Entwicklung. Da ist noch mehr drin - das ist angesichts der Punkteausbeute etwas sehr Positives.

Julian Nagelsmann hat das Gefühl seiner Zufriedenheit auffallend streng mit einer Drei bis Vier benotet. Wie lautet Ihre Bewertungsskala?

(Lacht) Er ist der Lehrer, ich bin der Rektor. Ich glaube, dass Julian einen Tag später, wenn der Frust etwas verraucht ist, eine Zwei bis Drei geben wird. Ich kann das Geleistete mit einem "gut" bewerten.

Niklas Süle und Sebastian Rudy wurden, um im Bild zu bleiben, zu Musterschülern unter Nagelsmann. Sie scheinen beide zum FC Bayern zu wechseln. Welche Lücke entsteht dadurch?

Es sind zwei unterschiedliche Situationen. Sebastian Rudy sitzt am Steuer, da sein Vertrag im Sommer ausläuft. Bei Niklas Süle sitzen wir als Verein am Steuer, weil er bei uns noch einen langfristigen Vertrag bis 2019 besitzt. Bei Roberto Firmino, Kevin Volland oder Tobias Strobl war das doch keinen Deut anders. Wenn Sebastian und Niklas gehen, dann gilt es, neue Lösungen zu finden. Die Basis an Spielern bleibt uns erhalten.

Besteht Bedarf in der Wintertransferperiode, personell nachzubessern?

Klares Nein. Wir werden in der Winterpause aktiv nichts unternehmen. Wenn Spieler, die wenig oder null Kaderzugehörigkeit haben, unzufrieden sind und höhere Ansprüche in sich tragen, dann wird es zu Gesprächen kommen. Im Moment funktioniert die Gruppe super. Wir haben eine gute Verbindung zu unseren Jungs - ich mag sie alle.

Was wünschen Sie sich denn fürs Neue Jahr 2017?

Ganz klar, rein sportlich wünsche ich mir, dass wir die positive Entwicklung fortsetzen können. Wir haben eine junge, spannende Mannschaft. Gesellschaftlich sollte nicht gesäter Hass in unsere Herzen Einzug halten, trotz der schrecklichen Geschichte in Berlin. Ich habe nicht vergessen, was vor einem Jahr in Hoffenheim war. Es ist wichtig, aus erlebten Krisen gefestigter hervorzugehen. Mit Blick auf das Jahr 2016 bin ich sehr zufrieden. Ich bin überzeugt, dass wir in schwierigen Zeiten bei der TSG gute Entscheidungen getroffen haben.

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