TSG 1899 Hoffenheim

Ist der Buchener Simon Lorenz auf dem Sprung?

Der 20-jährige Innenverteidiger Simon Lorenz will sich für Höheres empfehlen

12.11.2017 UPDATE: 13.11.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 36 Sekunden

Der Buchener Simon Lorenz will sich im Regionalligateam der TSG Hoffenheim für höhere Aufgaben empfehlen. Foto: Uwe Grün

Hoffenheim/Buchen. Es läuft gut für den 20-jährigen Innenverteidiger Simon Lorenz. Die Karrierekurve des gebürtigen Bucheners, der aktuell in der U23-Mannschaft des Fußball-Regionalligisten TSG Hoffenheim II spielt, zeigt kontinuierlich nach oben zeigt. Als er noch in der Hoffenheimer U15 spielte, war Simon Lorenz mit 1,55 Metern Körpergröße der Kleinste im Team ("ich war den anderen physisch unterlegen"). Heute misst er stolze 1,86 Meter, hat auch an Muskelmasse ordentlich zugelegt - und muss sich im Herrenfußball vor niemandem verstecken.

Zum Fußball kam er gemeinsam mit seinem Kindergarten-Freund Benedikt Gimber, der knapp einen Monat vor Lorenz ebenfalls in Buchen geboren ist. Als ihr Jugendverein TSV Sulzbach in der D-Jugend keine Mannschaft melden konnte, wechselten die Zwei zur SV Schefflenz, wo mit Johannes Bender bereits sein heutiger U23-Teamkollege spielte. Damals war Lorenz noch im offensiven Mittelfeld zu Hause und fiel den TSG-Verantwortlichen bei Turnieren sowie den Partien um die badische Meisterschaft auf. Einen frühzeitigen Wechsel in die Akademie lehnte Lorenz jedoch ab. "Das war mir zu viel Fahrerei, und wir hatten in Schefflenz einen hohen Spaßfaktor."

Doch als sich Lorenz und sein Kumpel Benedikt Gimber immer mehr von ihren Mitspielern fußballerisch abhoben, war der nächste Schritt unausweichlich. Im Sommer 2009 schlossen sich beide der U13 der TSG an. "Wir wurden auf Anhieb Meister", erinnert sich Lorenz. Der 97er-Jahrgang gewöhnte sich daran, Meister zu werden. Ein Jahr später gelang ihm das als U14, in der Saison 2011/12 gewann er schließlich den Titel in der Regionalliga Süd und durften sich beste Mannschaft Süddeutschlands nennen. In der U16 hieß sein Trainer Julian Nagelsmann, auch hier stand am Saisonende die Meisterschaft.

Während er physisch zulegte, wanderte Lorenz auf dem Feld immer weiter nach hinten. Erst vom offensiven ins defensive Mittelfeld, seit der U23 hat er sich als Innenverteidiger festgespielt.

Nach dem Abitur am Sinsheimer Wilhelmi-Gymnasium hat Lorenz eine einjährige Lernpause eingelegt. "Gechillt", wie es neudeutsch heißt. "Das war mit meinen Eltern so besprochen", stellt der 20-Jährige klar.

In seinem ersten U19-Jahr hatte er das Pech, aufgrund einer Verletzung die Halbfinals gegen Leipzig und das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft zu verpassen und von der Tribüne aus mit ansehen zu müssen, wie Leroy Sané den FC Schalke zum 3:1-Sieg führte. Ein Jahr später verpasste er nur ein einziges Spiel und erzielte sieben Treffer. Ärgerlich: Beim 5:0-Kantersieg gegen die Junglöwen in der Rückserie zog er sich einen Bänderriss zu, musste zum Saisonabschluss erstmals zuschauen und saß bei den Halbfinals gegen Bremen erneut draußen. Zwar wurde er rechtzeitig für das Endspiel wieder fit und stand gegen Borussia Dortmund (3:5) in der Startelf, spielte aber unter Schmerzen. Die Niederlage trübt die Erinnerung etwas, als schönsten TSG-Moment bezeichnet Lorenz daher auch die Titel, die er von der U13 bis zur U16 gewonnen hat, sowie die "Rekordsaison" 2014/15 mit der U19, als das Nagelsmann-Team viele vereinsinterne Bestmarken aufstellte.

Die Umstellung vom Junioren- zum Herrenfußball war dem Buchener kaum anzumerken. Doch auch wenn er 34 Mal in der Startelf stand und 32 Mal durchspielte, erkennt er an: "Natürlich ist das ein anderes Niveau. Die Stürmer haben in der Regionalliga eine deutlich höhere Qualität." Der Umfang sei nun deutlich höher, vor allem, was den Aufwand außerhalb des Trainings auf dem Platz betrifft, so Lorenz. Bei den Profis hat er auch schon Trainingseinheiten absolviert und festgestellt: "Hier werden einfach viel weniger Fehler gemacht und das Spiel ist viel schneller." Das macht den Unterschied aus.

Mittlerweile hat Lorenz eine Wohnung in Zuzenhausen bezogen. "Ich fühle mich wohl bei der TSG", sagt er - und bezieht das sowohl auf den Verein als auch auf seine Position. Während Benedikt Gimber sämtliche U-Nationalmannschaften - teilweise auch als Kapitän - durchlaufen hat, blieb Lorenz ohne Länderspiel-Einsätze (in der U18 stand er einmal auf Abruf). Nach einem gemeinsamen U23-Jahr trennten sich die Wege der beiden Kindergarten-Kumpel. Gimber, derzeit auf Leihbasis beim SSV Jahn Regensburg, blickt mittlerweile auf einige Zweitligaeinsätze zurück. Für Lorenz heißt es derzeit noch: Regionalliga Südwest. Sein Vertrag läuft bis Saisonende, noch viel Zeit also für den torgefährlichen Innenverteidiger, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.

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