Sinsheim

TSG zieht positives Fazit der Saison

Herausfordernde "Corona-Spielzeit" für den Bundesligisten - Ziele wurden trotz schwieriger Wochen erreicht

05.07.2020 UPDATE: 06.07.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 21 Sekunden
Vor leeren Rängen in der „PreZero Arena“ mussten die Kicker der TSG Hoffenheim die letzten Saison-Spiele bestreiten. Der Verein ist aber trotz der Pandemie zufrieden mit der Saison. Archivfoto: Hans-Joachim Of

Von Hans-Joachim Of

Sinsheim. "Die gesamte Saison in der Fußball-Bundesliga war außergewöhnlich, herausfordernd und geht in die Geschichte des Fußballs ein", sagt Holger Kliem, Leiter der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit bei der TSG Hoffenheim. Die Corona-Krise sei eine bislang nie da gewesene Situation, mit der die gesamte Gesellschaft habe umgehen müssen. Dabei habe der Profi-Fußball eine Lösung gefunden, die zunächst polarisiert habe, letztlich jedoch auf Zustimmung gestoßen sei. "Das erfolgreiche Ende der Saison ist eine Auszeichnung für alle, die daran beteiligt waren. Nicht zuletzt auch für die Fans, die das Vorgehen kritisch begleiteten, aber letztlich akzeptierten", heißt es aus Sinsheim und Zuzenhausen.

Die Vereine in der Fußball-Bundesliga hätten dabei auch vor großen, finanziellen Herausforderungen gestanden, die die Arbeit auch in Zukunft noch weiter bestimmen würden. "Die TSG Hoffenheim ist finanziell gut aufgestellt, und die Krise hat gezeigt, dass der Klub bereits in der Vergangenheit nachhaltig gewirtschaftet hat", eröffnet Kliem. Man konnte beim Kraichgauer Klub auf Kurzarbeit verzichten und darüber hinaus über einen Hilfsfonds anderen Vereinen in der Region helfen.

Die TSG hat trotz einiger Turbulenzen die Saison auf Platz sechs beendet und vielen Höhen, einigen Tiefen sowie ganz besondere Momente erlebt. Dazu gehören die unvergessenen Szenen beim letzten Heimspiel mit Zuschauern, kurz vor der Corona-Pause, als TSG-Gesellschafter Dietmar Hopp von den bayrischen Gästefans in der voll besetzten Arena beleidigt wurde. Das Spiel wurde unterbrochen und endete mit einem Nichtangriffspakt der beiden Teams. Nach Wiederaufnahme der Spiele und der, zu diesem Zeitpunkt für viele überraschenden, Trennung von Chefcoach Alfred Schreuder und der Installation eines Trainerteams aus den eigenen Reihen, endete die Saison mit einem furiosen Finale und dem 4:0-Auswärtssieg in Dortmund, der die direkte Teilnahme an der Europa-League bedeutete. Sportdirektor Alexander Rosen hatte zuvor noch optimistisch verkündet: "Wir haben den sechsten Platz im Blick und wollen jetzt zugreifen."

Ob es künftig Lockerungen in Sachen Zuschauer im Stadion geben wird? "Die Gesundheit ist das Maß aller Dinge. Daran bemisst sich das weitere Vorgehen, das die DFL zusammen mit den 36 Mitgliedsvereinen aus der 1. und 2. Bundesliga abstimmen wird", heißt es bei der TSG.

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Aktuell wird die Geschäftsstelle in Zuzenhausen teilweise umgebaut, die Arbeiten sollen bis Ende Juli abgeschlossen sein. Zudem stimme man im Moment Kampagnen und Aktionen, die die nächste Saison betreffen, mit den verschiedenen Abteilungen und Partnern ab. Der Verein will sich – auch was Trainer und Kader für die neue Saison betrifft – zu gegebener Zeit über Aussichten, Planungen und Ziele für die neue Saison äußern. Schließlich ist die wohl außergewöhnlichste Bundesliga-Spielzeit gerade erst vorbei, und die nächste wird wieder eine Dreifachbelastung bieten.

Ähnliches gelte für den Frauenfußball und die TSG-Akademie. Das Frauenteam hatte unter dem scheidenden Trainer Jürgen Ehrmann eine herausragende Saison gespielt und ist hinter dem VfL Wolfsburg und Bayern München neue dritte Kraft in Deutschland. Die Verantwortlichen haben bereits mit der Planung der neuen Saison begonnen, und man habe erneut "ehrgeizige Ziele". Mit Gabor Gallai übernimmt der seitherige Co-Trainer das Amt des Chefcoaches. Der dritte Platz würde im nächsten Jahr die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation bedeuten.

Was die TSG-Akademie anbelangt, wird dort ebenfalls fleißig die Zukunft geplant, in die man "voller Optimismus" gehen will. "Die Vergangenheit hat gezeigt, wie leistungsstark unsere Jugendspieler sind, zumal die Durchlässigkeit ins Profilager die höchste in der Liga ist", wird berichtet. Das Konzept würde passen, und man werde voller Akribie, gemeinsam mit dem Partner "Anpfiff ins Leben", die nächsten Schritte angehen. Abzuwarten bleibt, unter welchen Voraussetzungen und zu welchem Zeitpunkt die neue Spielzeit der Jugendteams beginnen werde. Aktuell und während der Erkrankung von TSG-Präsident Peter Hofmann habe man, wie Vizepräsident Kristian Baumgärtner mitteilte, ständig in Kontakt und im Austausch "wie schon zuvor" gestanden.

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