Schreuder und Streich

Man kennt sich, man schätzt sich

Warum Alfred Schreuder vor "Hoffes" Gastspiel in Freiburg seinen Trainerkollegen Streich nicht zu sehr loben will - Wiedersehen mit Grifo

07.02.2020 UPDATE: 08.02.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 8 Sekunden
„Als Trainer gut, aber als Mensch noch viel besser“ findet Hoffenheims Coach Alfred Schreuder (rechts) das Freiburger Unikat Christian Streich. Foto: APF

Von Nikolas Beck

Zuzenhausen. Alfred Schreuder ist kein Freund von Statistiken. Dass die TSG Hoffenheim am heutigen Samstag beim SC Freiburg (15.30 Uhr/Sky) eine ganze Menge Rekorde aufstellen könnte, interessiert den Cheftrainer nur am Rande. Wenn überhaupt. "Das ist für mich kein Thema, ich wusste es auch gar nicht", gestand er am gestrigen Freitagvormittag im Rahmen der Pressekonferenz, als er von der RNZ auf die Chance angesprochen wurde, sich mit seinem Team in den Vereinsannalen zu verewigen. Und das gleich dreifach: Schließlich würde man mit einem weiteren Dreier nach den Erfolgen bei Union Berlin (2:0) und Werder Bremen (3:0) nicht nur den TSG-Bestwert von drei Auswärtssiegen in Serie einstellen, sondern auch den von sechs Erfolgen in der Fremde in einer Saison. Ein Novum in Hoffenheims Bundesligageschichte wäre gar ein dritter Sieg im gegnerischen Stadion hintereinander ohne Gegentor. "Das sind Dinge für die Geschichtsbücher", so Schreuder. Alles schön und gut, "aber am Ende gewinnt man dafür nichts."

Freiburg rangiert aktuell auf Platz acht – und steht damit direkt hinter "Hoffe". Der Breisgau-Klub und traditionelle Underdog im Fußball-Oberhaus hat zwar ein holprigen Start in die Rückrunde erwischt, verlor drei von vier Partien in diesem Jahr, spielt unterm Strich aber eine bemerkenswerte Saison. Großen Anteil daran, findet Alfred Schreuder, habe sein Trainerkollege Christian Streich.

Man kennt sich, man schätzt sich. "Er ist ein super Typ. Ich glaube, dass er als Trainer extrem gut ist, aber der Mensch hinter dem Trainer noch viel, viel besser ist", schwärmte Schreuder und erinnerte sich daran, das südbadische Trainer-Unikat schon vor dem Hinrundenduell Mitte September in höchsten Tönen gelobt zu haben. "Vielleicht habe ich ihn zu viel gelobt", schmunzelte Schreuder mit Blick auf die anschließende deutliche 0:3-Niederlage gegen das Streich-Ensemble.

Bei "Hoffes" voraussichtlich letztem Besuch im Schwarzwaldstadion – für Schreuder zwar "ein älteres Stadion, in dem aber immer eine Top-Atmosphäre herrscht" – soll heute also nun die Revanche erfolgen. Kein leichtes Unterfangen, warnte "Hoffes" Coach vor einer Heimelf, die "physisch sehr, sehr stark" und "ekelhaft" zu verteidigen sei. "Das sieht alles sehr gut und logisch aus, was sie machen", sagte der Mann aus Barneveld.

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"Bei Standards sind sie brandgefährlich", fügte Schreuder an – und schaffte damit die perfekte Überleitung zur Rahmenhandlung des Derbys: ein möglicher Einsatz von Vincenzo Grifo. Sowohl bei seiner Ausleihe in der vergangenen Saison als auch bei seinem endgültigen Wechsel von der TSG zum Sport-Club Anfang dieser Saison wurde vertraglich festgehalten, dass der italienische Freistoß- und Eckenspezialist gegen Hoffenheim nur zuschauen durfte. Nun brennt Grifo auf einen Einsatz gegen die alten Weggefährten. Nach überstandener Erkältung stellte Streich seiner Nummer 32 sogar einen Platz in der Startelf in Aussicht. "Wenn er spielt", weiß Schreuder, "ist sein rechtes Bein eine richtige Waffe."

Wer im TSG-Trikot auflaufen wird, konnte Schreuder nach dem kräftezehrenden Pokal-Fight am Mittwoch in München ebenfalls noch nicht sagen. Definitiv zu früh käme ein Einsatz für den ehemaligen Freiburger Oliver Baumann sowie den Mosbacher Mittelfeldmann Dennis Geiger und Talent Ilay Elmkies. Bei Sargis Adamyan entscheidet es sich kurzfristig, ob er nach seiner Sprunggelenksverletzung vom vergangenen Wochenende in der Kader zurückkehren kann. Optimistisch hingegen ist der Fußballlehrer bezüglich der Einsätze von Florian Grillitsch und Andrej Kramaric, die beide nach der Partie gegen die Bayern angeschlagen waren.

Apropos Kramaric: Der kroatische Knipser trifft gegen Freiburg besonders gerne, bislang sechsmal in sechs Spielen. Auch von dieser Statistik wusste Alfred Schreuder nichts – eine Fortführung ist freilich dennoch erwünscht.

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