Hoffenheim gegen Leipzig

Endlich mal die dritte Pokalrunde erreichen

Keine Palmwedel für Nagelsmann: Hoffenheims Trainer will mit einem Sieg in Leipzig gewinnen

30.10.2018 UPDATE: 31.10.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 52 Sekunden

Ersatztorwart Gregor Kobel, hier im vergangenen Jahr beim Pokal-Aus in Bremen, darf auch heute Abend in Leipzig wieder zwischen die Pfosten. Foto: APF

Von Achim Wittich

Zuzenhausen. Julian Nagelsmann war auf diese Frage bei der gestrigen Pressekonferenz in Zuzenhausen bestens vorbereitet. Ob es denn nicht doch etwas Besonderes sei für ihn, wenn er heutigen Mittwochabend (20.45 Uhr/live ARD und Sky) mit der TSG 1899 Hoffenheim bei seinem zukünftigen Arbeitgeber RB Leipzig die zweite Pokalhürde überspringen will? "Ich erwarte keine Banner, Palmwedel oder Freudentänze", hatte der 31-jährige Trainer des Kraichgau-Klubs einen lockeren Spruch parat, um ernsthafter hinzuzufügen: "Grundsätzlich ist die Bundesliga ein Players- und kein Coachgame."

Viel wichtiger als ein herzlicher Empfang wäre für Nagelsmann, endlich einmal in die dritte Runde einzuziehen. In den letzten beiden Jahren flog er mit "Hoffe" in Köln (1:2 n.V.) und Bremen (0:1) jeweils frühzeitig aus dem Wettbewerb. Dafür würde er auch mal ein "schlechtes Spiel akzeptieren, um weiterzukommen". Denn sowohl bei den Rheinländern als auch an der Weser war seine Mannschaft eindeutig überlegen gewesen, um am Ende doch die Segel streichen zu müssen.

Wenn der Flieger heute - die TSG reist erst am Spieltag an - in Richtung der Messestadt abhebt, werden einige der Stammkräfte nicht mit an Bord sein. Allen voran Mittelfeldstratege Florian Grillitsch, der sich beim 4:0-Triumph über zehn Stuttgarter, am Knöchel verletzt hat. Glücklicherweise nichts weiter Gravierendes, aber ein Einsatz bei den Roten Bullen schloss Nagelsmann aus. Die Langzeitverletzten Benjamin Hübner, Dennis Geiger, Lukas Rupp und Nadiem Amiri stehen ohnehin noch nicht wieder zur Debatte. Im Tor bleibt Nagelsmann seiner Pokal-Gewohnheit treu, und wird Gregor Kobel anstelle von Oliver Baumann aufbieten.

Vor einem Monat haben sich beide Vereine am sechsten Spieltag der Liga bereits getroffen und Leipzigs Übergangstrainer Ralf Rangnick genoss sichtlich den 2:1-Triumph bei seinem ehemaligen Verein. Wie Nagelsmann diesmal den Spieß umdrehen will? "Ich habe natürlich eine Idee, wie man Leipzig knacken kann", verriet er nichts Erstaunliches und gab zumindest einen kleinen Einblick in seine Gedankenwelt. Die Kontervermeidung sei extrem wichtig, dies sei der Schlüssel zum Erfolg.

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Der Tatsache, dass es sich um eine Pokalbegegnung und nicht um eine Bundesligapartie handelt, will Nagelsmann indes keine übergeordnete Bedeutung zumessen. "Das wird vielleicht Ende der zweiten Halbzeit Konsequenzen haben, so ab der 75 Spielminute." Was er damit meint: Erst wenn es Remis stehen sollte und keine der beiden Mannschaften versucht, noch vor Ablauf der regulären Spielzeit den entscheidenden Schlag zu setzen, könnte eine Verlängerung und ein finales Elfmeterschießen dem Spiel einen typischen Pokalcharakter geben.

Etwaige Strafstößschützen bestimmt Nagelsmann nicht vorher. Schon alleine aus dem Grund, dass er überhaupt nicht weiß, wer nach 120 Minuten überhaupt noch auf dem Rasen steht.

Die Red Bull Arena wird am Abend noch viele freie Plätze bieten. Mit etwa 20.000 rechnen die Gastgeber, was Ralf Rangnick süffisant kommentierte. Hoffenheim sei nun mal kein Gegner, der das Stadion füllen würde. Von etwa 500 Fans wird der Dorfklub unterstützt. Banner oder Palmwedel dürften die TSG-Getreuen wohl auch nicht parat halten. Aber vielleicht gibt es ja am Ende blau-weiße Freudentänze in der nur halb gefüllten Austragungsstätte.

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