Hoffenheim gegen Belgrad

Der erste Schritt zum Historischen

Die TSG Hoffenheim siegt beim Europa-League-Auftakt mühevoll mit 2:0 gegen Roter Stern Belgrad.

23.10.2020 UPDATE: 23.10.2020 06:00 Uhr 2 Minuten
Jubellauf: Hoffenheims Christoph Baumgartner brüllt vor Freude über sein Tor zum zwischenzeitlichen 1:0. Foto: dpa

Von Achim Wittich

Sinsheim. Sebastian Hoeneß hatte die Marschrichtung vorgegeben. "Wir wollen Historisches für die TSG Hoffenheim schaffen und die Gruppenphase überstehen", kündigte der Trainer der Kraichgauer am Mittwoch an. Bisher war das dem Bundesligisten bei seinem Debüt in der Europa League 2017/18 und ein Jahr später in der Champions League nicht gelungen. Nach dem 2:0 (0:0)-Sieg gegen Roter Stern Belgrad könnte es diesmal beim abermaligen Anlauf in der Europa League klappen.

In der leeren Sinsheimer Arena setzten Sebastian Rudy (2. Minute) und kurz darauf Christoph Baumgartner (3.) mit einem nett anzusehenden, aber harmlosen Fallrückzieher die ersten Duftmarken. Hoeneß hatte wie angekündigt einige Wechsel gegenüber der 0:1-Niederlage am vergangenen Samstag gegen Borussia Dortmund vorgenommen. Er beorderte Ryan Sessegnon zum ersten Mal in die Startformation, dazu Florian Grillitsch, Christoph Baumgartner und Munas Dabbur. Dafür durften es sich Robert Skov, Dennis Geiger, Diadié Samassékou und Ihlas Bebou an diesem lauwarmen Oktoberabend erst einmal mit Corona-Abstand auf den untersten Tribünenreihen bequem machen.

Nach den beiden Anfangssituationen tat sich erst einmal nicht mehr viel auf dem grünen Viereck, bis es wieder Baumgartner mit einem Distanzschuss versuchte (22.). Belgrads Torwart Milan Borjan lenkte den Ball aber zur Ecke. Dann kam kurzzeitig der Regen, der die Spielkombinationen beider Mannschaften allerdings auch nicht flüssiger machte. In der 34. Minute sendeten die Gäste ein Lebenszeichen. Falcinelli lauerte am kurzen Pfosten der Hoffenheimer, verfehlte die Hereingabe aber hauchdünn.

Sebastian Hoeneß wurde nun an der Seitenlinie langsam aber sicher immer unruhiger. Nachvollziehbar, denn was sich seine Profikicker zusehends an Fehlern leistete, ging nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut. Fast aber wäre "Hoffe" dann doch noch in Führung gegangen. Dabbur wurde von Rudy maßgerecht bedient, tunnelte Borjan – doch das Runde streichelte nur den Pfosten (44.). Der Belgrader Kollege fand das gut, war zur Pause im Gegensatz zu den Kraichgauern zufrieden und sang ein bisschen.

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Hoeneß dagegen sang nicht, sondern handelte. Er brachte Samassékou für Grillitsch und Geiger für Gacinovic. Der Auswechselgrund beim Österreicher war übrigens ein ganz besonders erfreulicher. Bei Grillitschs schwangerer Frau wurde es ernst.

Die beiden Neuen waren kaum auf dem Rasen, da zappelte der Ball im TSG-Netz. Es blieb aber aus Abseitsgründen beim trostlosen und torlosen Remis – bis Baumgartner Maß nahm. Der Aufsteiger hämmerte nach etwas mehr als einer Stunde (64.) das Spielgerät ins Belgrader Tor. Trainer Dejan Stankovic war außer sich, hatte im Vorgang des Treffers ein Foul von Akpoguma an der Mittellinie reklamiert – und kassierte die Gelb-Rote Karte (66.).

Richtig hektisch wurde es jetzt, wenn auch fußballerisch kaum besser. 1899 hatte seine liebe Müh und Not, den knappen Vorsprung gegen die wütenden Gäste zu verteidigen, doch Munas Dabbur machte in der Nachspielzeit alles klar (90+3). "Ein Schippe mehr Cleverness" hatte Abwehrchef Kevin Vogt im Fachblatt vorher eingefordert. Seine Mitspieler gehorchten und jubelten am Ende nach einer durchwachsenen Leistung über den gelungenen Auftakt. Die erste Teiletappe auf dem Weg zum Historischen ist mühsam, aber erfolgreich bewältigt worden.

Hoffenheim: Baumann - Posch, Vogt, Akpoguma - Rudy, Grillitsch (46. Samassekou), Sessegnon (90. Skov) - Baumgartner (78. Bebou), Gacinovic (46. Geiger)- Dabbur, Belfodil (78. Bruun Larsen).

Belgrad: Borjan - Erakovic, Milunovic, Degenek - Gajic (85. Simic), Sanogo (75. Petrovic), Nikolic, 23 Rodic - Katai (75. Vukanovic), Falcinelli (85. Pavkov), Spiridonovic (76.).

Schiedsrichter: Hernandez (Spanien)

Zuschauer: keine

Tore: 1:0 Baumgartner (64.), 2:0 Dabbur (90+3)

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