Liebt Skifahren: Felix Ernesti. F: privat
Felix Ernesti steht auf Skiern, seit er vier ist. Einen Winter ohne seine Bretter kann er sich nicht vorstellen. Und diese Begeisterung gibt er bei Kursen im Skiclub Wiesloch weiter. Derzeit macht der 20-jährige Wieslocher eine Weiterbildung beim Skiverband Schwarzwald-Nord. Nur noch ein Lehrgang fehlt ihm und dann ist er offizieller Übungsleiter. Mit ZeitJung-Autorin Anja Hammer sprach er über die Anfänge im Schnee, worauf es ankommt und warum Videos bei ihm Wunder wirken.
Alle meine Freunde gehen zusammen in den Skiurlaub. Kann ich da überhaupt mit, oder ist es ab einem gewissen Alter einfach zu spät, um das noch zu lernen?
Nein, es ist nie zu spät. Aber je jünger man anfängt, desto besser. Am Anfang fällt man einfach viel hin und als Kind findet man das nicht so schlimm.
Woher weiß ich, ob Skifahren oder Snowboarden das Richtige für mich ist?
Da würde ich schauen, was für Bewegungsabläufe ich schon kenne. Gehe ich zum Beispiel gerne Inlinen oder Schlittschuhlaufen, dann würde ich Skifahren. Fahre ich aber Skateboard, gehe Surfen oder Wakeboarden, dann ist Snowboarden etwas für mich - weil ich den Stand auf zwei Beinen quer zur Fahrtrichtung gewohnt bin.
Und wenn ich überhaupt keine dieser Sportarten mache?
Dann würde ich das machen, was die Leute machen, die noch mitfahren. Die können mir dann nämlich helfen, mir Tipps geben. Wenn alle Ski fahren und ich fange dann mit Snowboarden an, können die mir nichts dazu sagen.
Was ist leichter zu lernen: Skifahren oder Snowboarden?
Das kann ich pauschal nicht sagen. Snowboarden ist vielleicht leichter, aber mit Skiern hat man mehr Freiheiten. Eine Skigruppe muss zum Beispiel immer auf einen Snowboarder nach dem Liften warten, weil der noch sein Brett anschnallen muss. Und auf einem Ziehweg können sich Skifahrer mit den Stöcken anschieben. Snowboarder müssen abschnallen und laufen.
Hast du einen Geheimtipp, der bisher schon aus jedem Pistenloser einen Pistencruiser gemacht hat?
(lacht) Nein, einen direkten Tipp nicht. Nur dass man beim Fallen wieder aufstehen muss. Sonst wird das nichts. Wenn man scheitert oder Muskelkater hat, muss man weitermachen. Man darf sich nicht entmutigen lassen. Nur dann kommt man weiter.
Kann ich schon zu Hause irgendetwas machen, damit ich mich auf der Piste nicht so blöd anstelle?
Es ist auf alle Fälle leichter, wenn man körperlich fit ist. Skifahren geht nämlich wahnsinnig in die Oberschenkel, Snowboarden in die hinteren Oberschenkel und die Waden. Letztendlich ist also jeder Sport eine gute Vorbereitung. Bei Couchpotatos ist der Muskelkater vorprogrammiert. Ich schaue mir zu Hause außerdem gerne Skivideos an. Wenn ich sehe, wie die im Tiefschnee fahren, kriege ich richtig Lust auf die Berge - und darauf kommt es schließlich an.