Ulrich Spiesshofer tritt zurück
Der Schweizer Elektrotechnikkonzern muss sich nun mitten im Umbau einen neuen Chef suchen.
Zürich. (kla) Der Schweizer Elektrotechnikkonzern ABB muss sich mitten im Umbau einen neuen Chef suchen. Ulrich Spiesshofer tritt mit sofortiger Wirkung zurück. Das teilte der Konzern am gestrigen Mittwoch mit. Verwaltungsratspräsident Peter Voser übernimmt vorerst die operative Leitung. Die Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden sei eingeleitet worden, hieß es. "Ich werde nun eine Auszeit nehmen, bevor ich über das nächste Kapitel meines Berufslebens entscheide", erklärte Spiesshofer. Der 55-Jährige stand seit 2013 an der Konzernspitze. Er übergebe "ein getrimmtes ABB-Schiff, das auf klarem Kurs ist und an Fahrt gewinnt".
Gründe für den Rücktritt werden in der Mitteilung nicht genannt. In einer Telefonkonferenz sprach Voser von einem "kulturellen Wechsel in der Firma", wie die "Basler Zeitung" schreibt. Dieser solle begleitet werden von jemandem, der den angestoßenen Strategiewechsel bei ABB über die nächsten Jahre begleiten könne.
ABB befindet sich mitten im Umbau: Der Bereich Stromnetze wird an Hitachi verkauft. Bis 2020 soll die bisherige Länder- und Regionalstruktur aufgelöst werden. Davon ist auch der Standort in Mannheim mit rund 2000 Beschäftigten betroffen, derzeit noch Sitz der deutschen Landesgesellschaft. ABB ist in der Region außerdem in Heidelberg und Ladenburg (zusammen rund 2000 Jobs) vertreten. Welche konkreten Auswirkungen der Umbau auf die einzelnen Standorte hat, dazu macht ABB keine Angaben.
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Überraschend gab ABB gestern auch Zahlen für das erste Quartal bekannt: Demnach ging der Konzerngewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent zurück auf 535 Millionen US-Dollar (rund 474 Millionen Euro), der Umsatz stieg um vier Prozent auf 6847 Millionen Dollar (6066 Millionen Euro).