Marco Wildersinn bei der U23 entlassen
Kai Herdling löst Wildersinn nach sechseinhalb Jahren als Trainer ab.

Zuzenhausen/Walldorf. (miwi/bz) Sechseinhalb Jahre war Marco Wildersinn Trainer der U23 der TSG Hoffenheim – am Donnerstag wurde der 40-Jährige von seinen Aufgaben entbunden. Zwei Tage vor dem Duell der Hoffenheimer gegen den Regionalliga-Zweiten SC Freiburg II (Samstag, 14 Uhr) teilten die Hoffenheimer mit, dass Wildersinn gehen muss und von Kai Herdling ersetzt wird, der im Klub zuletzt die U17 coachte.
Dem Geschassten wurde – wie in der Branche üblich – beim Abschied mit lobenden Worten geschmeichelt. "Marco hat in den vergangenen sieben Jahren in einer anspruchsvollen Position einen außerordentlichen Job gemacht", lobte Marcus Mann, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der TSG, den Coach, dem er nicht mehr zutraute, diesen "außerordentlichen Job" fortzuführen. Wildersinn selbst wollte sich gestern auf Nachfrage nicht zu seiner Freistellung äußern.

Mann ist überzeugt, in Herdling einen passenden Nachfolger gefunden zu haben. "Die neue Aufgabe wird auch ihn weiter reifen lassen", ist Mann überzeugt. Herdling ist seit 2016 als Trainer in verschiedenen Funktionen für die Hoffenheimer tätig, davor machte er sich als Spieler der Kraichgauer einen Namen.
Wildersinn wurde letztlich der schwache Saisonstart zum Verhängnis, denn nach sieben Spielen ist die U23 der TSG mit vier Zählern nur Tabellen-17. Bei seinem Amtsantritt hatte Mann verkündet, der U23 künftig mehr Aufmerksamkeit schenken zu wollen. Ein Spitzenrang war das Ziel, perspektivisch auch ein Aufstieg in die Dritte Liga. Nun war die 0:2-Niederlage beim Tabellenführer TSV Steinbach die letzte Partie, in der Wildersinn für die U23 der TSG in der Verantwortung stand.
Kai #Herdling übernimmt unsere U23 ℹ️
— TSG Hoffenheim (@tsghoffenheim) October 8, 2020
Zusammen mit Matthias #Cuntz & Sejad #Salihovic wird er die Nachfolge von Marco #Wildersinn antreten ⤵️
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Die Ausgangslage ist gefährlich. "Irgendwann sollten wir mal anfangen zu gewinnen", sagt Matthias Born, der Trainer des FC-Astoria Walldorf, vor dem Heimspiel am Samstag gegen Stadtallendorf. "Dass die Letzter sind, macht es nicht unbedingt einfacher für uns", warnt Born Der TSV Eintracht Stadtallendorf ist nach seinem Abstieg 2019 direkt wieder aufgestiegen und wartet aktuell wie die Walldorfer auf den erlösenden ersten Saisonsieg. "Wenn ich mir deren Mannschaft so anschaue, fällt auf, dass sie niemals Letzter sein dürfen", so Born.
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Was die eigene Verletztenlage angeht, ist keine Besserung in Sicht, es wird eher noch schlechter. Nicolai Groß leidet an einem Knochenödem im Sprunggelenk. Wie lange er ausfällt, hängt von der Rückbildung des Ödems und von seinem Schmerzempfinden ab. Rund vier Wochen müssen die Walldorfer auf Morris Nag verzichten, nachdem er sich einen schweren Muskelfaserriss im Adduktorenbereich zugezogen hat. Offensive Optionen sind somit rar gesät.