Olaf Janßen wird neuer Cheftrainer
Der Drittliga-Absteiger verpflichtet zur neuen Saison den Coach von Viktoria Köln.

Von Claus Weber
Sandhausen. Zwei Spieltage vor Saisonschluss hat der SV Sandhausen den Namen des künftigen Cheftrainers bekanntgegeben. Olaf Janßen soll beim Absteiger aus der Dritten Fußballliga einen Neuaufbau einläuten. Der 58-jährige gebürtige Krefelder hat in den letzten viereinhalb Jahren Viktoria Köln in der Dritten Liga gecoacht. In Sandhausen tritt er die Nachfolger von Gerhard Kleppinger und Dennis Diekmeier an, die nach der Demission von Kenan Kocak Anfang April kommissarisch im Amt waren.
Janßen hat eine interessante Vita. Vor seiner Zeit in Köln war er Co-Trainer bei Hertha BSC Berlin, VfL Wolfsburg und FC St. Pauli, Scout und Interimstrainer beim VfB Stuttgart und arbeitete mit Berti Vogts in Aserbaidschan. Sein Abschied aus Köln steht schon länger fest, zuletzt hat er seinen Nachfolger Marian Wilhelm eingearbeitet.
Vor allem aber gilt Janßen als einer, der junge Spieler entwickeln und ein Team aufbauen kann. Deshalb hat den Drittliga-Coach das neue Projekt mit dem künftigen Regionalligisten in der Kurpfalz begeistert.
Janßen soll erst nach dem badischen Pokalfinale am 24. Mai (Sandhausen trifft in Eppingen auf den Verbandsligisten GU-Türk. SV Pforzheim) offiziell vorgestellt werden. Er wird allerdings schon eine Woche früher am Hardtwald sein, denn der Spielplan will es so, dass der SV Sandhausen sein vorerst letztes Drittliga-Spiel am 17. Mai gegen Janßens aktuellen Arbeitgeber Viktoria Köln bestreitet.
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Mit der Entscheidung für Janßen "verfolge der SV Sandhausen das klare Ziel, aus den Erkenntnissen der vergangenen Jahre zu lernen und stabile Grundlagen für die Zukunft zu schaffen", hieß es in einer Pressemitteilung. Der Verein setzte bewusst auf einen Trainer, der junge Spieler entwickeln könne, langfristig denke und mit den Anforderungen eines strukturellen Neuaufbaus vertraut sei.
"Olaf Janßen ist der richtige Mann für unseren Neuanfang. Unsere Analyse hat uns zu genau diesem Trainerprofil geführt", wird SVS-Präsident Jürgen Machmeier zitiert. "Im sehr intensiven Austausch hat er uns mit seiner Arbeitsweise, seinem Charakter und seiner Vita vollends überzeugt. Er passt perfekt zu dem SV Sandhausen, den wir künftig prägen wollen."
Klar definiertes Ziel sei eine langfristige Zusammenarbeit, bei der man Talente entwickeln und auf junge Spieler gepaart mit einer erfahrenen Achse aus Führungsspielern setzen wolle. "Wir sind davon überzeugt, dass wir mit Olaf Janßen zu unserer verloren gegangenen DNA zurückfinden werden", so Machmeier,
Dominik Machmeier betont die langfristige Perspektive für den SVS-Nachwuchs: "Bereits im ersten Gespräch mit Olaf Janßen waren wir uns einig, dass er optimal zu unserem notwendigen Neustart passt", erklärte der zweite Vorsitzende des SV Sandhausen, "er hat über einen längeren Zeitraum bewiesen, dass er Kontinuität und Ruhe in und rund um einen Verein bringen kann. Diese Attribute gepaart mit einem sehr guten Gespür für den Umgang mit Spielern und Mitarbeitern spiegeln genau das wider, was wir uns alle für die Zukunft des SVS wünschen."
Janßen freut sich auf die neue Aufgabe am Hardtwald. "Ich habe nach einem Projekt gesucht, in das ich meine Stärken einbringen kann, für das ich maximal motiviert bin. Ich wollte das Gefühl haben, dass alle im Verein genauso denken und sich auf diese gemeinsame Herausforderung freuen", sagt er und betonte, dass sein Fokus auf der "Förderung eigener Talente, einem durchdachten Scouting und der Qualität der Mitarbeiter" liege.