Hoffenheim: Huub Stevens will nicht den Weihnachtsmann spielen
Huub Stevens kann gegen Hannover keinen Sieg versprechen - aber: "Wir versuchen alles"

Hoffenheim-Trainer Huub Stevens will Tore sehen: "Vier, fünf gute Angriffe - das ist zu wenig." Foto: APF
Von Frank Enzenauer
Zuzenhausen. Den Weihnachtsmann will Huub Stevens nicht spielen - er kann keine schöne Bescherung versprechen. "Wir versuchen alles", sagte der Trainer der TSG Hoffenheim lediglich zu den Wünschen des Vereinspräsidenten Peter Hofmann, der auf der Jahresversammlung Anfang dieser Woche Sehnsuchtsvolles gegenüber Mitgliedern geäußert hatte: "Ein Sieg gegen Hannover und eine Überraschung auf Schalke."
Kontrolliert defensiv agierte Stevens auf der gestrigen Pressekonferenz. Auch Fragen zu Verstärkungen in der Winterpause lächelte der Holländer weg. "Ich rede darüber nicht in der Öffentlichkeit", sagte er. Gab dann aber immerhin zu: "Intern schon." Dass Hoffenheim für den Abstiegskampf aufrüsten möchte, ist kein Geheimnis mehr: Klubbesitzer Dietmar Hopp hatte am Rande der TSG-Versammlung von einer Kaderumgestaltung gesprochen. Geld ist dafür vorhanden, auch wegen des satten Transferüberschusses aufgrund des Wechsels von Roberto Firmino im Sommer zum FC Liverpool für eine Ablöse in Höhe von 41 Millionen Euro. Freilich ging mit dem irre hohen Gewinn ein großer sportlicher Verlust einher - die Hoffenheimer Kreativabteilung wurde arg geschwächt. Nachbesserungen in diesem zentralen Bereich wären hilfreich; Jonas Hofmann, 23, von Borussia Dortmund ist mutmaßlich ein Kandidat. Der gebürtige Heidelberger war ab 2004 sieben Jahre für "Hoffe" am Ball.
"Die Spieler sind willig"
Gleichwohl sieht Stevens auch im tiefen Tabellenkeller Licht. "Die Spieler sind willig", sagte der Trainer am Donnerstag, "sie gehen auf mich zu und fragen, was sie extra machen können." Mehr als zuletzt beim glücklichen 1:1 bei Aufsteiger FC Ingolstadt sollten sie freilich schon tun. "Vier, fünf gute Angriffe - das ist zu wenig, da kannst du nicht zufrieden sein", sagte Stevens. Andererseits: Der körperliche Zustand seiner Mannschaft sei besser geworden, berichtete der 62-Jährige vor der Kraftanstrengung am Samstag (15.30 Uhr) gegen Hannover 96, einen ebenfalls gefährdeten Klub. "Eine kompakte Mannschaft", erklärte Stevens, die anders als Ingolstadt "spielerische Lösungen" suche. Beide Teams gehen mit Personalsorgen in der Offensive ins Abstiegsvermeidungsduell: Bei Hoffenheim ist der Einsatz von Kevin Kuranyi (Rückenprobleme) Steven Zuber (Sprunggelenksverletzung) und Eduardo Vargas (Hüftprellung) fraglich, bei Hannover fehlen wahrscheinlich Artur Sobiech (Knöchelblessur), Uffe Bech (Rippenverletzung) und Hiroshi Kiyotake (Fußschmerzen).
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Es gibt noch Karten für das Hoffenheimer Hoffnungsspiel: Endlich soll der erste Heimsieg dieser Leidenssaison und somit zugleich der erste "Dreier" im sechsten Versuch unter dem Kommando von Huub Stevens bejubelt und die Vorweihnachtsstimmung aufgehellt werden. O du fröhliche? "Hoffe" ist bemüht. Veranstaltet morgen einen "Warmherzig-Aktionstag", an dem alle Stadionbesucher zu einer Spende für bedürftige Kinder und Familien aus der Region aufgerufen werden. Und ein Motto für seine Spieler hat auch Huub Stevens parat: "Versucht immer, euer Bestes zu geben!"