Ex-TSG-Geschäftsführer Rotthaus: Punkte für Bayer, Daumen für 1899

Acht Jahre war Jochen A. Rotthaus TSG-Geschäftsführer. Seit Mai 2015 arbeitet er bei Bayer Leverkusen und drückt Hoffenheim noch die Daumen - allerdings nur in Sachen Klassenerhalt.

22.01.2016 UPDATE: 23.01.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden

Jochen A. Rotthaus, Foto: Imago

Von Roland Karle

Sinsheim. "Es war eine tolle Zeit, in der ich viel erlebt und auch gelernt habe", sagt Jochen A. Rotthaus über seine acht Jahre währende Tätigkeit bei der TSG 1899 Hoffenheim. 2006 kam der Diplom-Kaufmann vom VfB Stuttgart, wo er die Marketing GmbH verantwortete, als Geschäftsführer zum damaligen Regionalligisten. Er sollte die wirtschaftliche Entwicklung des Dorfvereins vorantreiben, während zeitgleich Trainer Ralf Rangnick und Nachwuchsdirektor Bernhard Peters für das "Ziel Bundesliga" verpflichtet wurden.

Seit Mai vergangenen Jahres arbeitet Rotthaus als Direktor Marketing/Kommunikation bei Bayer 04 Leverkusen. "Das ist ein toller Club mit einer besonderen Ausstrahlung. Es hat sich die Chance ergeben, dass ich mich hier einbringen kann, und die habe ich sehr gerne genutzt", sagt Rotthaus, der heute erstmals in die Rhein-Neckar-Arena zurückkehrt. Anfang 2014 verließ er Hoffenheim nach anfangs höchst erfolgreichen, danach sehr turbulenten Jahren.

Danach übernahm er die Geschäftsführung des Eishockey-Erstligisten Düsseldorfer EG (DEG). Die Zusammenarbeit währte jedoch nur ein Jahr. Sportlich lief es gut für den Club, der in der Meisterschaft erstmals seit langem wieder das Halbfinale erreichte. Rotthaus habe "bei der DEG in diesem einen Jahr vielleicht mehr bewegt, als man sich momentan vorstellen kann", lobte die Führung des DEG-Fanprojekts den Geschäftsführer, zu dem man einen engen Draht pflegte. Andererseits soll der russische DEG-Gesellschafter Mikhail Ponomarev, der Rotthaus seinerzeit über Kontakte zu 1899-Partner SAP rekrutiert hatte, unzufrieden gewesen sein über die aus seiner Sicht mangelhafte Sponsorengewinnung.

Wie dem auch sei: Rotthaus ist zurück im Fußballgeschäft. Dort, wo alles mindestens zwei Nummern größer ist als im Eishockey. Und Leverkusen, das passt: Rotthaus stammt aus Essen, mit seiner Frau und der gerade fünf Jahre alt gewordenen Tochter Marie lebt er in Düsseldorf. Während seiner Zeit bei der TSG hatten sie eine Wohnung in Dossenheim bezogen, pendelten aber häufig. "Das war auf Dauer schon anstrengend", so Rotthaus. Aber nicht der Grund für seinen Abschied aus Hoffenheim. Dort war die Zeit vorbei für den umtriebigen Mann, sein im Sommer 2017 auslaufender Vertrag wäre nicht verlängert worden.

Auch interessant
: 1899 Hoffenheim trifft Angstgegner Bayer Leverkusen

Wenn Rotthaus heute ins Sinsheimer Stadion kommt, werden natürlich Erinnerungen wach. "Ich freue mich, einige bekannte Gesichter wiederzusehen. Aber ich bin kein Typ, der groß zur Nostalgie neigt", sagt er. Über die Entwicklung des Clubs und die sportlich miserable Situation will er sich nicht äußern. Nur so viel: "Natürlich drücke ich Hoffenheim die Daumen, dass es mit dem Klassenerhalt klappt." Die Großzügigkeit hat aber Grenzen. Der Bayer 04-Manager hofft, "dass unsere Mannschaft heute drei Punkte holt".

Rotthaus hat eine ähnliche Phase in der Saison 2012/13 miterlebt, als sich "Hoffe" gerade noch in die Relegation rettete. Er hatte damals die Aktion "Flagge zeigen" initiiert, um den Zusammenhalt von Club, Fans und der gesamten Region zu mobilisieren. Mit einem glücklichen Ende.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.