Von Ronny Ding
Köln. Vor dem Spiel galt es erst einmal die ehemaligen Mitspieler von Viktoria Köln zu begrüßen, nach dem Abpfiff nahm man gerne die Glückwünsche für den Sieg entgegen. Für die Waldhof-Spieler Hamza Saghiri, zu Saisonbeginn von den Kölnern zum SV Waldhof gewechselt und Marcel Gottschling, der vor zwei Wochen noch das Trikot der Domstädter überstreifte, war es eine gelungene Dienstfahrt zum früheren Arbeitgeber.
Ausgerechnet Saghiri, werden sich die Kölner gedacht haben, denn ihr ehemaliger Schützling war es, der maßgeblich dazu beitrug, die Wende im Spiel zugunsten der Mannheimer einzuleiten. Mitspieler Marcel Costly konnte den vorgelegten Ball zur Flanke verwerten, die zum Ausgleich führte. "In der zweiten Halbzeit war es sehr gut von uns, wir haben genau das umgesetzt, was der Trainer wollte", hatten sich nicht nur Saghiri und Gottschling vorgenommen, das Spiel noch zu gewinnen.
Als zentraler Mittelfeldspieler wurde Saghiri zum SVW geholt und auch nach hinten absichern gehört zum Job des Rheinländers. Das klappte nicht immer so gut wie jetzt in Köln. "Wir haben die ersten Spiele der Saison sehr guten offensiven Fußball gezeigt, waren dafür hinten aber noch ein bisschen schläfrig. Ich glaube, dass wir das jetzt sehr gut kombinieren. Wenn hinten die Null steht, ist es leichter, die Spiele zu gewinnen, denn für ein oder zwei eigene Tore sind wir immer gut", sagt der 23-jährige. Vom derzeit guten Lauf lässt sich Saghiri nicht blenden. "In der 3. Liga sieht man immer von Spieltag zu Spieltag, da kann auch der Letzte gegen den Ersten gewinnen."
In Mannheim spielt Saghiri nun auch wieder mit Gottschling in einem Team. Der Niedersachse startete in Mannheim gleich von null auf hundert. Für Trainer Glöckner war es wichtig, einen Neuzugang zu präsentieren, "der voll im Saft steht", auch wenn der Härtetest noch aussteht. Gottschling: "Ich muss sagen, dass ich eine richtige anstrengende Trainingseinheit noch gar nicht hatte. Ich bin ja mitten in den Englischen Wochen dazugekommen und mit der nächsten Englischen Woche geht es ja jetzt weiter. Aber ich merke trotzdem, dass es von Tag zu Tag besser wird." Das Gegentor per Konter gefiel ihm nicht: "Da muss man eigentlich das taktische Foul ziehen."
Einen Freundschaftsdienst gab es in dieser Szene für die Ex-Kollegen definitiv nicht. "Vor und nach dem Spiel wünscht man sich alles Gute, aber nicht in den 90 Minuten", zählt für ihn nur noch der SVW.