Hofft, dass seine Spieler aus den Fehlern lernen: Waldhof-Trainer Patrick Glöckner. F: vaf
Mannheim. (rodi) "Es gab viel zu besprechen", entschuldigte sich Patrick Glöckner für die diesmal erst am Nachmittag angesetzte Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel seines SV Waldhof Mannheim bei 1860 München.
Der Coach des Fußball-Drittligisten sagte: "So eine Niederlage ärgert mich extrem, man geht da erst einmal in sich. In einer Englischen Woche hat man aber gar keine Zeit, sich diese Vielzahl an negativen Gedanken zu machen, sondern man muss auf den Punkt bringen, um was es in dem Spiel ging und was uns verloren gegangen ist. Die Nachanalyse heute war sehr klar." Und weiter: "Wichtig ist, dass man aus Fehlern lernt und sie minimiert. Jetzt geht es schon wieder darum, die Jungs aufzubauen und die positiven Eigenschaften, die sie in sich tragen, einfach wieder zu fördern."
Gemeint war die bittere 0:2-Pleite in Meppen. Nun geht es am Samstag auswärts gegen die "Sechziger". Vor Weihnachten stehen zudem noch ein Heimspiel gegen Unterhaching (15. Dezember) und die Auswärtspartie beim Halleschen FC (19. Dezember) an.
Die Münchner Löwen brüllten zuletzt ziemlich leise, denn keine der fünf vergangenen Partien konnte gewonnen werden. Der Aufstiegskandidat wird demnach nicht vor Selbstvertrauen strotzen, wenn es gegen den Waldhof darum geht, nicht den Anschluss an die Spitzengruppe abreißen zu lassen. Doch von deren schwachen Ergebnissen lässt sich Glöckner nicht blenden. "Mit 1860 München kommt ein Gegner auf uns zu, der extrem spielstark ist, der sowohl im Spielaufbau als auch im Umschaltspiel sehr gefährlich ist. Mit Sascha Mölders, Stefan Lex und Richard Neudecker haben sie vorne eine gute Wucht", sagte der Trainer.
Dass die Waldhöfer gegen offensiver ausgerichtete Teams bislang besser zurechtkamen, will der 44-Jährige so nicht stehen lassen. Entscheidend sei, dass man jede Nuss knacken kann. Die Spielweise, ob tief stehend wie Meppen – da braucht man mehr Geduld – oder vermutlich hoch anlaufend wie die Sechziger – da braucht man ein flexibleres Positionsspiel – sei nicht der Punkt. "Es geht um uns und die Art und Weise und bevor man den Gegner kontrolliert, muss man erst einmal das Spiel kontrollieren."
Doch mit welcher Mannschaft will Glöckner antreten? Personell hat sich die Situation im blau-schwarzen Lager seit dem Meppen-Spiel verschlechtert. Arianit Ferati fehlt wegen seiner fünften gelben Karte, bei Jesper Verlaat wurde ein Faserriss im Oberschenkel diagnostiziert, er fällt damit bis zur Weihnachtspause aus. Max Christiansen hat seit dem Saarbrücken-Spiel eine Einblutung im Oberschenkel, bei ihm besteht noch Hoffnung, dass er zwar nicht in München, aber eventuell noch in diesem Kalenderjahr auf den Rasen zurückkehren kann.
Eine Kaffeefahrt in die Isarmetropole wird es dennoch nicht werden. Glöckner: "Ich würde nicht sagen, dass wir auf der letzten Rille fahren, ich bin überzeugt vom ganzen Kader, da gibt es keine Ausreden. Die Spieler, die reinkommen, werden funktionieren."