Bernhard Trares; Foto: vaf
Mannheim. (dpa) Fußball-Drittligist SV Waldhof Mannheim ist in eine Herbst-Krise geschlittert. Nach einem guten Saisonstart droht der Aufsteiger, noch Tabellenzehnter, nach hinten durchgereicht zu werden. Das 0:3 gegen die SpVgg Unterhaching war bereits die fünfte Ligapartie nacheinander ohne Sieg. Mannschaft und Trainer sind sich der Situation bewusst, aber nicht alle wollten am Samstag darüber reden.
Die besten Bilder von Waldhof gegen Haching"Nein, jetzt nicht", sagte Jochen Kientz im Kabinengang und lief mit grimmigem Gesichtsausdruck weiter. Der Sportliche Leiter des SV Waldhof war offensichtlich sauer, nachdem die Mannheimer keine gute Leistung gezeigt hatte. Vielleicht wollte sich Kientz auch selbst schützen und keine öffentliche Kritik an der Mannschaft üben, die erstmals seit dem Amtsantritt des Sportlichen Leiters sowie Trainer Bernhard Trares im Januar 2018 aufgehört hat, zu gewinnen.
Trares ordnete die Lage für den Neuling realistisch ein. "Wir befinden uns in einer schwierigen Phase und schwierige Phasen sind immer auch gefährlich", sagte der 54-Jährige. Seine Spieler hatten gegen Unterhaching nach guten 20 Minuten ihre Linie verloren und letztlich verdient auch in der Höhe verloren. Seit Ende September warten die Mannheimer mittlerweile auf einen Sieg. "In der ersten Halbzeit war das noch ganz ok, danach war es nicht mehr so gut", sagte Mittelfeldspieler Maurice Deville. Vor allem in der Offensive fehlte den Waldhöfern die Durchschlagskraft.
Die Fans in der Kurve bewiesen ein feines Gespür für die Situation und feierte die Mannschaft nach der Niederlage frenetisch. "Das hilft brutal", sagte Innenverteidiger Marcel Seegert. Mit Hilfe des eigenen Anhangs soll der Negativlauf am kommenden Samstag bei der SG Sonnenhof Großaspach beendet werden. "Auswärts spielen wir gefühlt ohnehin immer besser", sagte Deville.
Update: 3.11.2019, 14.25 Uhr
Mannheim. (dpa) Der SV Waldhof Mannheim ist nach dem fünften sieglosen Spiel hintereinander ins Tabellenmittelfeld der 3. Fußball-Liga zurückgefallen. Gegen die SpVgg Unterhaching verloren die Mannheimer am Samstag verdient mit 0:3 (0:1). "Uns hat einfach die Effektivität gefehlt. Wir haben drei fantastische Chancen, um in Führung zu gehen," stellte Bernhard Trares nach Abpfiff fest.
"Wir müssen vor allem in der zweiten Halbzeit zwingender werden. Die Mannschaft hat aber alles gegeben." Moritz Heinrich brachte den Münchner Vorortclub in der 29. Minute nach einem Solo in Führung. Vor 7566 Zuschauern erhöhte Alexander Winkler nach 58 Minuten auf 2:0. Heinrich machte den Auswärtssieg sechs Minuten vor dem Ende perfekt. "Es war eine enge Kiste. Das Ergebnis war am Ende zu hoch," so Gästetrainer Claus Schromm nach dem Spiel. "Hut ab vor der Spielanlage Mannheims. Diese Beharrlichkeit spricht für sich."
Die Mannheimer begannen gut und hatten in den ersten fünf Minuten durch Maurice Deville zwei gute Chancen. Nach und nach erarbeitete sich der Aufstiegsaspirant jedoch ein Übergewicht. Die Waldhöfer kämpften nach dem 0:2 darum, den Anschlusstreffer zu erzielen, entwickelten in vorderster Linie aber keinerlei Durchschlagskraft. Marcel Seegert sah es nach dem Spiel ähnlich wie sein Trainer: "Unterhaching war maximal effektiv. Das Glück ist nicht so ganz auf unserer Seite momentan. Aber wir geben nicht auf."