SV Sandhausen

Wooten und Schleusener beenden das lange Warten (Update)

Kocak-Elf gewinnt 2:0 bei Erzgebirge Aue - SVS-Präsident: "Voller Glückshormone

26.09.2018 UPDATE: 26.09.2018 20:42 Uhr 2 Minuten, 13 Sekunden
Aues Sascha Härtel (l) gegen Sandhausens Rurik Gislason. Foto: dpa

Von Claus Weber

Aue. Na also, es geht doch! Der SV Sandhausen hat das Siegen noch nicht verlernt. Fast ein halbes Jahr nach seinem letzten Erfolg feierte der Fußball-Zweitligist gestern Abend mit dem 2:0 beim FC Erzgebirge Aue endlich wieder einen Dreier. "Ich bin voller Glückshormone und total erleichtert", strahlte SVS-Präsident Jürgen Machmeier, "eine Riesenlast ist von uns abgefallen."

Nach einer famosen ersten Halbzeit, in der die Kurpfälzer den Gegner fast an die Wand und ein halbes Dutzend Chancen herausspielen und viel höher hätten führen können als mit 1:0 durch den Treffer von Andrew Wooten (34. Minute), gerieten sie nach der Pause immer mehr in die Defensive. Böse Vorahnungen kamen auf: Würde Sandhausen wie schon in Fürth und Darmstadt erneut eine Führung nicht über die Zeit bringen?

Ausgerechnet Fabian Schleusener sorgte für die Erlösung. Der Torjäger, der mit der Empfehlung von 17 Treffern vom Karlsruher SC an den Hardtwald gewechselt war und bisher an einer Ladehemmung litt, besorgte in der 85. Minute das 2:0. "Dass ich den Deckel drauf gemacht habe, freut mich total", meinte ‚Schleusi' erleichtert, "heute hat sich die Mannschaft und heute habe ich mir das Glück erarbeitet."

Bis kurz vor dem Abpfiff schien es so, als sei der 26-Jährige noch immer nicht in der Zweiten Liga angekommen. In der ersten Halbzeit vergab er drei gute Möglichkeiten, löste bei Fans und fast komplett versammelter Vorstandschaft Kopfschütteln aus, als er in der 11. Minute den Ball auf Andrew Wooten quer legte, statt selbst zu schießen. "Ich dachte, er sei in der besseren Position", sagte er, "es war wohl die falsche Entscheidung."

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Die mangelnde Chancenverwertung war allerdings das einzige, das man in der ersten Halbzeit kritisieren konnte. "Besser als wir in den ersten 45 Minuten kann man hier eigentlich nicht spielen", schwärmte Jürgen Machmeier, "es hätten eben nur ein, zwei Tore mehr herausspringen müssen."

Neben Schleusener vergaben auch Rurik Gislason und Andrew Wooten, der den Vorzug vor Kevin Behrens bekommen hatte. Auch Max Jansen und Philipp Klingmann mussten ihre Plätze räumen, wurden durch Stefan Kulovits und Markus Karl ersetzt. Wegen der "Frische und dem Leistungsprinzip", wie Trainer Kocak später verriet.

Alle drei Neuen bedankten sich mit starken Leistungen, Wooten gar mit einem Tor. Nach einer herrlichen Kombination über fünf, sechs Stationen legte Gislason auf Wooten zurück. Der Deutsch-Amerikaner hielt aus 14 Metern volley drauf – 0:1!

Es war der erste Treffer des einstigen Torjägers seit fast 14 Monaten. Zum letzten Mal war er am 4. August 2017 im Heimspiel gegen Ingolstadt erfolgreich – und fiel danach sieben Monate verletzt aus. "Das ist ein Super-Gefühl", strahlte Wooten, "es war für die Mannschaft total wichtig, aber auch für mich."

Ein Pfeifkonzert begleitete die Auer Spieler zur Halbzeit in die Katakomben des Erzgebirgsstadions. "Das war eine indiskutable Leistung", stöhnte FC-Trainer Daniel Meyer und gab zu: "Mit dem 0:1 waren wir noch gut bedient."

Nach der Pause drängten die Sachsen auf den Ausgleich. Doch bis auf die Möglichkeiten von Testroet (49.) und Hochscheidt (81.), die Denis Linsmayer bzw. Torwart Niklas Lomb entschärften, kamen sie nicht wirklich in Tornähe.

Am Ende hätte der SVS sogar erhöhen können, doch Leart Paqaradas Freistoß knallte an die Latte. "Diesen Sieg wollen wir am Sonntag vergolden", sagte Kocak. Mit einem Heimerfolg über Magdeburg könnte Sandhausen die Abstiegszone verlassen.

Aue: Männel – Cacutala (75. Herrmann), Breitkreuz, Rapp – Rizzuto, Wydra (41. Hochscheidt), Fandrich, Härtel – Kvesic (69. Nazarov), Testroet, Iyoha.

Sandhausen: Lomb – Kister, Karl, Verlaat – Gislason, Linsmayer, Kulovits, Paqarada – Förster (59. Zenga) – Wooten (69. Guédé), Schleusener (97. Behrens).

Schiedsrichter: Thorben Siewer (Olpe); Zuschauer: 7680; Tore: 0:1 Wooten (34.), 0:2 Schleusener (85.).

Update: 26. September 2018, 21.44 Uhr

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