SpVgg Neckarelz entdeckt das Bayern-Gen

Der Aufsteiger geht mit großer Zuversicht in seine erste Regionalligasaison - Glückliches Händchen bei den Neuzugängen

25.07.2013 UPDATE: 25.07.2013 06:02 Uhr 2 Minuten, 1 Sekunde
Die SpVgg Neckarelz sieht sich gerüstet für die vierte Liga und strebt mit folgender Mannschaft einen Nichtabstiegsplatz an, hinten v.l.: Daniel Schwind, Keigo Matsuda, Ugurtan Kizilyar, Benjamin Schäfer, Kevin Keller, Denis Videc, Denis Bindnagel, Danny Galm, Marcel Throm, Jonas Kiermeier, Heiko Throm; mittlere Reihe v.l.: stellv. Abteilungsleiter Jürgen Unzeitig, Vizepräsident Ingo Link, Torwarttrainer Oliver Tuzyna, Trainer Peter Hogen, Co-Trainer Stefan Strerath, Ugur Beyazal, Bogdan Müller, Christian Schäfer, Claus Bückle, Tobias Keusch, Betreuer Kalli Schifferdecker, Betreuer Hartmut Radke, Physiotherapeutin Veronica Blass, Abteilungsleiter Matthias Piringer; vorne v.l.: Physiotherapeutin Fabienne Nothegger, Guiseppe Burgio, Benjamin Waldecker, Marcel Busch, Simon Wagner, Florian Hickel, Marc Schneckenberger, Myftari Fisnik, Marcel Gerstle, Präsident Thomas Ulmer und Physiotherapeutin Katja Galm. Foto: Stefan Weindl
Von Jürgen Schmidt

Neckarelz. Die SpVgg Neckarelz entdeckt das FC-Bayern-Gen für sich. Nach der souveränen Oberligameisterschaft und dem erstmaligen Aufstieg in die vierte Liga verblüfft Trainer Peter Hogen kurz vor Saisonbeginn mit der Aussage: "Mit der neuen Liga habe ich mich noch nicht beschäftigt." Will heißen, wir schauen auf uns und unsere Stärken, und die sind hinlänglich bekannt: Spiel- und laufstark ist die Spielvereinigung, dabei hinten dicht, in der Mitte variabel und vorne unberechenbar. Und über all dem schwebt ein außergewöhnlicher Mannschaftsgeist. Das sollte reichen. Der Aufsteiger steigt nicht mit zittrigen Knien eine Etage höher

"In der Regionalliga wird der Fußball nicht neu erfunden", weist Co-Trainer Stefan Strerath darauf hin, dass auch in dieser Zwitterliga zwischen Amateurstatus und Profitum letztlich nur mit Wasser gekocht wird. "Wir wollen unsere eingespielten Systeme und Strukturen verbessern und uns auf ein temporeicheres Spiel einstellen", erklärt Peter Hogen das Hauptaugenmerk seiner Arbeit in der Vorbereitungshase.

Ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet ihm lediglich die Ungleichheit innerhalb der Liga: "Zwei Drittel der Regionalligisten trainieren unter Profibedingungen, wir gehören nicht dazu." Bei der SpVgg Neckarelz wird trotz der höheren Klasse nur behutsam an den Stellschrauben gedreht. Während des Punktspielbetriebs wird das Training auf viermal wöchentlich hochgefahren und der Beginn auf 17.15 Uhr vorverlegt. "Der Abend ist dann nicht verloren, die Spieler können sich immer noch etwas vornehmen", erläutert Strerath die Hintergründe der frühen Ansetzung der Übungseinheiten.

Bis auf die Verletzung von Innenverteidiger Daniel Schwind, der diese Woche wieder ins Training eingestiegen ist, bezeichnet Peter Hogen die Vorbereitungsphase als "ordentlich." Auch scheinen die Verantwortlichen bei ihren vier Neuzugängen (wieder einmal) ein glückliches Händchen bewiesen zu haben. Marcel Busch (SV Sandhausen) und Giuseppe Burgio (VfR Mannheim) bescheinigt der 52-jährige Übungsleiter bereits Führungsqualitäten, der Japaner Keigo Matsuda und Kevin Keller (Schalke 04 II) entpuppen sich als echte Alternativen zum Stammpersonal. Und da mit Christian Haas (Laufbahn beendet) und Dominik Weber (FSV Hollenbach) lediglich zwei Spieler den Verein verließen, sind auf dem Regionalliga-Mannschaftsfoto vergleichsweise wenig neue Gesichter abgelichtet. Kapitän bleibt Denis Bindnagel, seine Vertreter sind Marcel Throm, Marcel Busch und Benjamin Schäfer.

18 Spieler stehen künftig auf dem Spielberichtsbogen der Regionalliga, vier davon müssen unter 23 Jahre alt sein und einen deutschen Pass haben. Diesbezüglich tut sich bei der SpVgg ein Engpass auf, denn nur die vier K's (Keusch, Keller, Kiermeier, Kizilyar) verfügen über diese Voraussetzungen. Trainersohn Hendrik Hogen und Konrad Dörrich wurden deshalb von der U 19 nach oben befördert.

Bei allem vorhandenen Selbstbewusstsein gibt der Neuling, der am Sonntag, 14 Uhr, bei Mitaufsteiger SVN Zweibrücken startet, artig den Klassenerhalt als Saisonziel aus. Die Zuversicht und Vorfreude bei der Mannschaft und in deren Umfeld sei riesengroß, bestätigt Peter Hogen, so dass er die Euphorie bremsen müsse. "Ein zehnter Platz in der Regionalliga wäre auch ein gutes Resultat."

Während im sportlichen Bereich eine unerwartet lockere Atmosphäre herrscht, gibt es wegen der noch nicht vorhandenen Regionalligatauglichkeit des heimischen Elzstadions eher einsilbige Kommentare: "Wir kümmern uns um das Sportliche, bezüglich der Infrastruktur sind wir der falsche Ansprechpartner", erklären Hogen und Strerath unisono. Ob das erste Heimspiel am 17. August gegen den SC Pfullendorf daheim oder beim SV Sandhausen ausgetragen wird, kann derzeit niemand beantworten.

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