Vor dem badischen Pokalfinale

Das SVS und die Warnung vor Eichhörnchen

Mit dem langjährigen Liga-Rivalen GU Türk SV Pforzheim hat der SV Sandhausen noch eine Rechnung offen.

11.05.2025 UPDATE: 11.05.2025 04:00 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden
Der Nußlocher Helmut Sickmüller warnt: Für GU Türk SV Pforzheim ist es das „Spiel des Lebens“. Foto: privat

Von Wolfgang Brück

Sandhausen. Vor dem badischen Pokalfinale zwischen dem SV Sandhausen und GU Türk SV Pforzheim am Samstag, 24. Mai, um 14.30 Uhr in Eppingen – die ARD überträgt – gewährt Helmut Sickmüller Einblick in ein historisches Dokument. Vor einem halben Jahrhundert klagte der FC Viktoria Nußloch, vertreten durch den Regierungs-Amtmann Sickmüller, gegen den SV Sandhausen, vertreten durch Werner Kindermann.

Es ging um den Spieler Heinz Fetzer, für dessen Wechsel von Sandhausen nach Nußloch der damalige Erst-Amateurligist mehr wollte als die vereinbarten tausend Mark. "Wir haben uns außergerichtlich geeinigt", erinnert sich Sickmüller und versichert: "Ich habe ein gutes Verhältnis zum SV Sandhausen." Ob sein Herz im Endspiel für den Drittliga-Absteiger schlägt oder für den Verbandsligisten aus seiner neuen Heimat, lässt der alte Politiker offen.

Bobby Jovanic, Helmut Sickmüller und der damalige Präsident Rudi Winkler (v. r.) freuen sich über den 5:2-Pokalsieg des 1. FC Pforzheim gegen den SV Sandhausen. Foto: Archiv

Mit 24 wurde Sickmüller Vorsitzender beim FC Viktoria, vier Jahre später gelang ihm ein diplomatisches Meisterstück. Die Viktoria und die SG fusionierten zum FV Nußloch, der inzwischen dank Bauunternehmer Willi Stapf einen festen Platz in der Landesliga hat.

Der heute 76-jährige Einheits-Präsident wurde Bürgermeister in Wurmberg nahe Pforzheim und blieb es 32 Jahre lang. Der Multi-Funktionär bekleidete 16 Jahre lang das Amt des Vizepräsidenten im badischen Fußballverband, war Vorsitzender im Fußballkreis Pforzheim und Vize und Geschäftsführer beim 1. FC Pforzheim.

Mit dem langjährigen Liga-Rivalen hat der SV Sandhausen noch eine Rechnung offen. Am 17. Juni 1989 gab es im Pokalfinale, das seinerzeit auch in Eppingen stattfand, eine 2:5-Klatsche. Sie schmerzte besonders, weil mit Bobby Jovanic, ein guter Bekannter auf der Pforzheimer Trainerbank saß. Stephan Groß war Übungsleiter beim Verlierer.

In zwei Wochen ist der Noch-Drittligist klarer Favorit. Doch Sickmüller warnt vor Überheblichkeit. Bei GU Türk-SV (GU steht für die Fusionsvereine Germania und Union) bringt Torwart Xaver Prendinger Oberliga-Erfahrung vom FC Nöttingen mit.

Das gilt auch für Gökhan Gökce. Der 41-Jährige war Trainer beim Oberligisten CfR Pforzheim und führte den Sandhäuser Endspiel-Gegner innerhalb von drei Jahren aus der Kreisliga in die Verbandsliga. "Für den Verbandsliga-Vierten ist es das Spiel des Lebens", weiß Sickmüller, "viele türkische Fans werden mit nach Eppingen kommen." Statt eines Tipps sagt er: "Der Teufel ist ein Eichhörnchen."

Über Anregungen für die "Sportsleute" freut sich Wolfgang Brück: sportredaktion@rnz.de

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