Benjamin Hübner geht zu Nagelsmann
Der Assistenztrainer verlässt Hoffenheim und wechselt an die Seite des Bundestrainers. "Lieber DFB als TSG".

Von Achim Wittich
Zuzenhausen. Die TSG Hoffenheim befindet sich in einer sportlichen Umbruchsituation. Nach dem glücklich geschafften Klassenverbleib in der Bundesliga darf Trainer Christian Ilzer zwar bleiben. Sein Kader wird aber deutlich kleiner werden und auch einige altgediente Kräfte müssen gehen. Den bei der Mannschaft und Fans sehr beliebten Pavel Kaderabek (33) hat es bereits erwischt, der tschechische Dauerbrenner – seit zehn Jahren bei den Kraichgauern – erhält keinen neuen Vertrag (wir berichteten).
Jetzt aber muss "Hoffe" einen Abgang verkraften, der dem Verein überhaupt nicht schmecken dürfte. Benjamin Hübner, ehemaliger Abwehrchef und nach seinem Karriereende zum Co-Trainer im Klub aufgestiegen, verlässt die TSG und wird Assistent bei Bundestrainer Julian Nagelsmann.
Eine fast schon logische Entwicklung. Hübner kickte einst unter dem damaligen Hoffenheimer Coach Nagelsmann und diese drei Jahre haben beide sehr verbunden. "Ein echter Teamplayer, der für den Erfolg der Mannschaft gebrannt und eigene Interessen zurückgestellt hat", sagt Nagelsmann über den Ex-Profi, der in seiner aktiven Zeit immer wieder mit schweren Verletzungen zu kämpfen hatte. Genau das ist es, was Nagelsmann immer wieder von seinen Auswahlspielern einfordert. Mit einem großen Gemeinschaftsgefühl will er den WM-Titel 2026 erringen.
Hübner wird die Nachfolge von Sandro Wagner antreten, der angeblich auch das Interesse der Hoffenheimer geweckt hatte. Wagner, ebenfalls einst bei "Hoffe" aktiv, soll seinem alten Klub allerdings abgesagt haben. Wohin ihn der Weg führen wird, hat der 37-Jährige allerdings immer noch nicht verraten.
Auch interessant
Sein Nachfolger musste nicht zweimal überlegen, als die Anfrage des DFB kam. Es sei eine "große Ehre" für ihn, freut sich Hübner nachvollziehbar über den nächsten Schritt auf der Karriereleiter. Die Zeit unter Nagelsmann in Hoffenheim habe ihn "als Spieler, aber auch für meinen späteren Job als Co-Trainer stark geprägt", erklärte der gebürtige Wiesbadener, dessen Vater Bruno von 2011 bis 2021 bei Eintracht Frankfurt als Sportdirektor gewirkt hat.
Auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler findet, dass Benjamin Hübner genau der richtige Mann ist, um an der Seite von Nagelsmann die Nationalmannschaft wieder zu früheren Erfolgen zu führen. Der einstige Torjäger und Weltmeister von 1990 spricht von einem "sehr großen Vertrauen" zwischen Hübner und Nagelsmann und ergänzt: "Wir freuen uns auf Benjamin, er hat unseren Geschäftsführer Andreas Rettig und mich in den Gesprächen, die wir mit ihm geführt haben, absolut überzeugt."
Die TSG Hoffenheim allerdings wird Hübner schmerzlich vermissen. "Hübi ist eine absolute Identifikationsfigur der TSG und wir hätten sehr gerne weiter mit ihm zusammengearbeitet. Allerdings ist er mit dem ausdrücklichen Wunsch auf uns zugekommen, die für ihn große Chance bei der deutschen Nationalmannschaft wahrnehmen zu dürfen. Nach sehr vertrauensvollen und intensiven gemeinsamen Gesprächen haben wir seinem Wunsch dann letztendlich zugestimmt", lässt sich der Geschäftsführer Sport Andreas Schicker offiziell zitieren.
Er steht vor einem arbeitsintensiven Sommer mit großen personellen Veränderungen.