Geschäftsführer Kompp bleibt
35-Jähriger vereinsintern nicht unumstritten - Investor Beetz trieb offenbar Vertragsverlängerung voran

Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp bleibt über den Sommer hinaus im Amt. Foto: vaf
Mannheim. (miwi) Die sportliche Zukunft beim SV Waldhof ist unsicher, doch es gibt Kontinuität in der Führung: Markus Kompp bleibt nach RNZ-Informationen über den 30. Juni hinaus Geschäftsführer des Regionalligisten.
Eigentlich wollten die Fußballer des SVW am Sonntag einen Schritt in Richtung Dritte Liga machen, doch die Partie bei der TuS Koblenz fiel wegen Unbespielbarkeit des Platzes aus. Unabhängig davon bleiben die Hoffnungen der Blau-Schwarzen intakt, im dritten Anlauf hintereinander den Aufstieg zu schaffen. Unter Coach Bernhard Trares ist eine spielerische Weiterentwicklung erkennbar, die den Blau-Schwarzen Mut macht.
Das ist für Mannschaft, Fans und Umfeld wichtig und war bislang für die Zukunft von Markus Kompp entscheidend, denn der Vertrag des Geschäftsführers, der eigentlich im Sommer ausläuft, verlängert sich beim Sprung in die Dritte Liga automatisch. Das ist nach Informationen dieser Zeitung jetzt aber Makulatur, denn Kompp und der Aufsichtsrat der Spielbetriebs-GmbH haben sich darauf verständigt, den Kontrakt unabhängig vom sportlichen Fortkommen zu verlängern. Alexander Rudnick, Vorsitzender des Aufsichtsrates, äußerte sich auf Nachfrage defensiv. "Vor einer öffentlichen Bekanntgabe möchte ich mich nicht äußern", erklärte der Jurist. Kompp, seit 2016 beim Waldhof tätig, wollte sich auf Nachfrage nicht zu seiner Zukunft äußern.
Während die sportliche Zukunft möglicherweise bis zum 27. Mai, dem Termin des zweiten Aufstiegsspiels, unklar bleiben wird, besteht auf dem Posten des Geschäftsführers Planungssicherheit. In den vergangenen Monaten war Kompp intern nicht unumstritten, bis zuletzt hatte der Geschäftsführer nicht das uneingeschränkte Vertrauen aller Mitglieder im siebenköpfigen Aufsichtsrat. Weil Investor Bernd Beetz und dessen Sohn Christian Fürsprecher von Kompp sind und sanften Druck auf ihre Kollegen ausübten, gab es jetzt aber die Entscheidung für die vorzeitige Verlängerung.
Hintergrund ist ein neuerlicher finanzieller Engpass zu Beginn des Jahres, der ein Darlehen in einem unteren sechsstelligen Bereich notwendig machte und von Beetz gewährt wurde. Parallel dazu forcierte der Investor die Entscheidung bezüglich des Geschäftsführers.
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Der wird bei der nächsten Mitgliederversammlung vermutlich ein deutlich größeres finanzielles Defizit verkünden müssen als bislang geplant. Anstatt des kalkulierten Fehlbetrages von etwa 600 000 Euro wird der Verlust, den Beetz ausgleichen muss, wohl siebenstellig werden.