SV Sandhausen

Erik Zenga will endlich angreifen

Mittelfeldmann will endlich durchstarten - Zwei Tests gegen Wehen Wiesbaden und Kaiserslautern

03.09.2020 UPDATE: 04.09.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden
Erik Zenga (recht) will beim SV Sandhausen endlich richtig durchstarten. Foto: dpa

Von Claus Weber

Bad Schönborn. Erik Zenga ist ein lustiger Typ. Beim Pressegespräch seines SV Sandhausen im Trainingslager in Bad Schönborn macht der defensive Mittelfeldmann lockere Witze, nennt seinen Kollegen Aleksandr Zhirov "Aushilfssheriff", weil der Russe Vize-Kapitän ist, und kommentiert ironisch die Vorbereitung: "Viel laufen macht ja allen Spaß."

War natürlich nur ironisch gemeint. In Wirklichkeit lobt er Trainer Uwe Koschinat. "Er lässt uns viel mit dem Ball machen", sagt der 27-Jährige, der schon seit 2015 beim Fußball-Zweitligisten ist, aber mal nach Halle ausgeliehen war und letzte Saison durch einen Kreuzbandriss jäh ausgebremst wurde. Jetzt will Zenga, der mal als Riesentalent galt, endlich durchstarten. "Ich bin topfit, das Knie und der Körper machen alles mit, ich will angreifen", sagt er – und scheint damit auch fürs ganze Team zu sprechen.

Die Stimmung beim SVS ist jedenfalls gut, die Erwartungen sind nach dem starken Endspurt in der letzten Saison gestiegen. "Man merkt, dass in dem Verein ein Umdenken stattfindet, die Ziele sind ambitionierter", sagt Zenga, "vor ein paar Jahren kamen die Neuzugänge aus der Dritten und Vierten Liga, jetzt gab’s große Transfers". Beispielsweise den von Champions League-Sieger Diego Contento oder Daniel Keita-Ruel.

Trainer Uwe Koschinat ist überzeugt, dass die Mannschaft an Qualität gewonnen hat. Sie sei schneller geworden, dadurch auch konterstärker und mit mehr Torgefahr aus dem Mittelfeld heraus. "Wir verfügen nun über ein hohes Maß an Flexibilität", sagt der Trainer, der in der Vorbereitung offenbar die richtige Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche gefunden hat. Zuletzt gab’s sogar eine Woche frei für die Profis. Das kam gut an. Alle kamen gesund, fit und corona-frei zurück. "Ich bin mit dem Ist-Zustand sehr zufrieden", sagt der Coach. Dass es keine verletzten oder angeschlagenen Spieler gebe, spreche für die gute Trainingsarbeit ergänzt Sportchef Mikayil Kabaca.

Auch interessant
Transfer-Ticker SV Sandhausen: Ex-Bundesligaprofi Alexander Esswein verpflichtet (Update)
SV Sandhausen: Manager Kabaca für einheitliche Regelung der Fan-Rückkehr
SV Sandhausen: Ex-Kaiserslautern-Sponsor Layenberger ziert jetzt das SVS-Trikot

Die Integration der Neuen verlief auch reibungslos. "Man hat es mir einfach gemacht", sagt Anas Ouahim, der erst vor zwei Wochen kam und sich schon heimisch fühlt. Dass sich der SVS von sieben Spielern trennen will, scheint die Harmonie nicht zu stören. "Alle hängen sich voll rein", sagt der Trainer und verspricht, keine Scheuklappen zu haben: "Wenn einer, mit dem wir nicht mehr planen, eine Leistungsexplosion zeigt, werden wir nicht die Augen davor verschließen."

In den letzten Tests heute um 17 Uhr gegen Wehen Wiesbaden am Hardtwald und am Samstag 14 Uhr in Kaiserslautern werden aber wohl jene 22 Spieler zum Einsatz kommen, die die neue Mannschaft des SV Sandhausen bilden sollen. "Jeder, der eine Startplatz-Chance hat", soll 90 Minuten durchspielen", sagt Koschinat. Seine Wunschelf steht noch nicht fest, doch gerade der letzte Test gegen Mainz (1:0) habe ihm ein paar wichtige Erkenntnisse gebracht: Tim Kister ist hinten eine Bank, Anas Ouahim leichtfüßig und technisch stark, Daniel Keita-Ruel endlich im Team angekommen und Denis Linsmayer und Spaßvogel Erik Zenga haben sich hervorgetan. Na also.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.