Rhein-Neckar Löwen gegen Gummersbach

Schiri-Frust, keine Punkte und wieder einen Dämpfer

Die Löwen verlieren das Heimspiel gegen den VfL Gummersbach vor knapp 10.000 Zuschauern mit 32:34.

21.05.2025 UPDATE: 21.05.2025 20:55 Uhr 2 Minuten
Löwen-Abwehrchef Olle Forsell Schefvert (links) im intensiven Austausch mit Schiedsrichter Sascha Schmidt. Foto: pix

Von Tillmann Bauer

Mannheim. Null von fünf! Die Rhein-Neckar Löwen haben drei Tage nach der Flensburg-Überraschung (33:28) wieder einen Dämpfer kassiert und mussten sich dem formstarken VfL Gummersbach geschlagen geben.

Diesmal spielten die Löwen nicht schlecht, waren aber mit der Leistung des Schiedsrichtergespanns sichtlich unzufrieden – und deshalb häufig mit den Unparteiischen fleißig am diskutieren.

Geändert hat’s nix. Die 32:34 (13:15)-Heimniederlage am Mittwochabend vor einer tollen Kulisse von knapp 10.000 Zuschauern in der Mannheimer SAP Arena bringt den zweifachen Meister und Pokalsieger wieder unter Druck, die letzten verbliebenen Ziele in der Bundesliga-Saison zu erreichen.

Drei Spiele bleiben

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Fünf Punkte wollte man aus den vier letzten Runden-Spielen holen und damit die 40-Zähler-Marke knacken. Nun wurde man vom einem direkten Konkurrenten um Platz sieben bezwungen – und steht weiter bei 35 Punkten. Drei Begegnungen bleiben (TV Bittenfeld Stuttgart/HSG Wetzlar/Füchse Berlin). Sechs Punkte sind noch zu vergeben, fünf sollen’s sein.

Der scheidende Trainer Sebastian Hinze hatte noch vor der Begegnung betont: "Wahrscheinlich brauchen wir eine bessere Leistung als in Flensburg. Weil Gummersbach einfach deutlich besser in Form ist."

Seine Mannschaft spielte wirklich nicht schlecht, machte aber im zweiten Durchgang zu viele Fehler. Zwar stellte sie zumindest im ersten Abschnitt eine kompakte Defensive und auch der Angriff war – im Vergleich zur Fast-Blamage gegen Schlusslicht Potsdam (29:26) – deutlich disziplinierter.

Insgesamt war Gummersbach mit ihren Nationalmannschaftsstars Julian Köster (5 Treffer) und Miro Schluroff (7) aber der absolut verdiente Sieger. Gerade in der Schlussphase nutzten sie jede Gelegenheit gnadenlos.

Noch am Dienstagabend waren David Späth, Ivan Martinovic, Tim Nothdurft, Steven Plucnar und Löwen-Chef Uwe Gensheimer im Heidelberger SNP Dome, um mit den Basketballern der MLP Academics den zweiten Playoff-Sieg gegen Chemnitz zu bejubeln – knapp 24 Stunden später verpassten sie es, selbst die Sportfans aus der Rhein-Neckar-Region zu begeistern.

Die Begegnung gegen Gummersbach hätte übrigens eigentlich schon im November ausgetragen werden sollen – damals mussten die Jungs vom Traditionsklub aber absagen. Eine Lebensmittel-Vergiftung bereitete Magenprobleme.

Probleme gab’s am Mittwoch nur in den Offensiv-Reihen. Vor allem die Anfangsphase war torarm – und spricht für gute Defensiv-Arbeit und einen starken Torwart. In der ersten Viertelstunde kassierten die Löwen nur drei Gegentreffer. Die Fabel-Werte von Mikael Appelgren bis zu diesem Zeitpunkt: fünf Paraden und 63 Prozent gehaltene Bälle.

Daraus machten die Löwen aber zu wenig. Erst bewegten sich beide Teams lange im Gleichschritt (4:4/7:7/8:8/10:10), dann wurde Gummersbach im Angriff besser, nutzte die Offensiv-Fehler der Löwen im Sieben-gegen-Sechs mehrfach gnadenlos ins leere Tor – und ging zur Pause sogar mit zwei Treffern in Führung (13:15/30. Minute).

Schon da gab’s Reklamationen am Zeitnehmer-Tisch! Die Löwen-Verantwortlichen und Spieler waren unzufrieden mit der Schiedsrichterleistung. Und diskutierten auch nach dem Seiten-Wechsel munter weiter.

Unabhängig von vielen strittigen Entscheidungen muss man sagen: Der VfL Gummersbach machte es einfach gut, spielte konsequent und warf sich einen verdienten Sechs-Tore-Vorsprung heraus (21:27/45.).

Die Löwen gaben sich zwar nicht auf und schlugen in der Schlussphase noch mal zurück (31:33/59.) – mehr war aber nicht mehr drin.

Kurz nach Abpfiff schallten Pfiffe durch die SAP Arena. Nicht wegen der Löwen-Leistung – das Schiedsrichter-Paar wurde gerade in die Kabine geleitet.


Löwen: Lindenchrone 7, Nothdurft 5, Schefvert 5, Knorr 5, Davidsson 2, Groetzki 5, Kohlbacher 3

Gummersbach: Kuzmanovic 1, Tskhovrebadze 3, Vujovic 4/4, Schluroff 7, Kodrin 4, Köster 5, Vidarsson 5, Pregler 1, Einarsson 2, Blohme 2


Strafminuten: Schefvert 4, Kohlbacher 2 – Horzen 2, Vidarsson 2, Köster 2, Zeman 2


Stenogramm: 3:1 (5.), 3:2 (10.), 4:3 (15.), 6:6 (20.), 11:12 (25.), 13:15 (30.), 16:20 (35.), 19:22 (40.), 22:27 (45.), 25:28 (50.), 28:32 (55.), 32:34 (60.)


Zuschauer: 9676

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