Fotoshooting mit dem Bürgermeister
Die Faustballer des TV Waibstadt freuen sich, nach langer Zeit mal wieder Mannschaft des Jahres zu sein.

Von Eric Schmidt
Östringen-Tiefenbach. Diesen Moment muss Joachim Locher festhalten, unbedingt. Als die Faustballer des TV Waibstadt von der Bühne der Kreuzberghalle gehen, will auch der Bürgermeister der Stadt noch ein Mannschaftsbild machen. Schnell zückt er sein Smartphone, um mit dem Fotoshooting zu beginnen, als Hagen Zuber, der Bürgermeister von Zuzenhausen, seine Hilfe anbietet – und Locher zum TVW-Team schickt. Klick, klick, klick: Die Aufnahmen sind im Kasten.
Der TVW, er ist Stammgast bei der Sportlerwahl, die der Sportkreis Sinsheim zusammen mit der RNZ veranstaltet. In den vergangenen Jahren wurde er mit seinen Teams regelmäßig Zweiter, Dritter oder Vierter. Nun haben die Faustballer erstmals seit langer Zeit wieder den ganz großen Wurf geschafft – und sind Mannschaft des Jahres 2023 geworden. Stadtchef Joachim Locher freut sich: "Ich finde, dass unsere Faustballer zu Recht ganz oben stehen", sagt der Bürgermeister und betont: "Darauf sind wir stolz. Die Konkurrenz war groß."
Wäre nur digital abgestimmt worden, hätte der TVW wie im Vorjahr mit der U16 Platz zwei belegt. Die U17 der Bad Raps lag beim Online-Voting mit 73 Punkten vorne. Den Rückstand machten die Faustballer beim klassischen Wählen mit den Coupons in der RNZ wett – 196 Stimmen sammelten die Faustballer auf diese Weise und damit so viele wie niemand sonst in den insgesamt drei Kategorien. "Oma und Opa haben uns halt auch unterstützt", grinst Rainer Frommknecht, der sportliche Leiter – wohl wissend, dass sich die älteren Leserinnen und Leser eher bei den Stimmzetteln in der Zeitung bedienen.
Für die Herren des TVW ist die Wahl die Krönung einer starken Saison – und gewissermaßen das Triple. Im Winter gelang der Erstliga-Aufstieg in der Halle, im Sommer der Erstliga-Aufstieg im Feld. Hinzu kamen beachtliche Erfolge in der Jugend. Die U16 wurde Deutscher Meister, die U18 DM-Dritter.
"Mannschaft des Jahres zu sein, freut uns total. Das ist wie ein Sieg in der Bundesliga", sagt Routinier Kai Braun und ergänzt: "Jede andere Mannschaft hätte es auch verdient gehabt." Am dichtesten dran sind die Ultimate-Frisbee-Spieler der Bad Raps, die mit 24 Punkten Rückstand Zweiter werden (876), gefolgt von den Mixed-Volleyballern der VSG Helmstadt (679) und dem Tanzpaar Amadée und Sophia Köhler vom TSC Rot-Gold Sinsheim (773). Auch die Ergebnisse der Fußballer des TSV Dühren (695) und der Handballer der SG Schwarzbachtal (679) können sich sehen lassen.
Was sie alle eint: die gute Stimmung, die sie am Donnerstagabend in der Kreuzberghalle verbreiten. Und die Erkenntnis, dass Erfolge im Mannschaftssport nur mit dem entsprechenden Zusammenhalt möglich sind. "Wenn bis 22 Uhr Training ist und mein Sohn erst nach 24 Uhr nach Hause kommt, dann weiß man: Es passt", sagt Martin Kreß von der SG Schwarzbachtal und lobt Trainer Norbert Rösch: "Der hat die Jungs so was von im Griff. Die machen, was er sagt."
Teamgeist spielt auch bei den anderen eine wesentliche Rolle. "Den hab’ ich so noch nicht erlebt wie bei uns", erzählt Rico Unser, der Spielertrainer des TSV Dühren. Obwohl der Donnerstagabend Trainingsabend ist, hat eine stattliche TSV-Delegation den Weg zur Sportlerehrung gefunden. Der TV Waibstadt hat sogar ganz auf das Training verzichtet. Bei der Sportlerwahl dabei zu sein, ist Ehrensache.
Als Mannschaft des Jahres 2023 darf der TVW nun mannschaftlich geschlossen in den City Dome nach Sinsheim – und sich auf großes Kino freuen. Was man sich anschauen könnte? "Napoleon läuft", sagt Kai Braun. Statt knallharten Aufschlägen könnte es für die Faustballer also Kanonenkugeln zu sehen geben.
Ach ja: Die Fotos mit der Mannschaft des TV Waibstadt hat Bürgermeister Joachim Locher unmittelbar nach dem Fotoshooting an die Spieler weitergeleitet. Vielleicht wird eines davon auch im Gemeindeblatt veröffentlicht.