Kraftvoller Auftakt
Klare Angelegenheit beim 762,6:532,2- Sieg zum Saisonstart

Neuzugang Sargis Martirosjan steuerte 169 Punkte zu Obrigheims Sieg bei. Foto: S. Weindl
Von Roland Karle
Obrigheim. Die Obrigheimer Gewichtheber sind kraftvoll und siegreich in die neue Saison gestartet. Am letzten Sommertag dieses Jahres geriet der Wettkampf gegen den Sportclub Pforzheim erwartungsgemäß zu einer klaren Angelegenheit für die Einheimischen. Das Ergebnis von 762,6:532,2 Punkten spiegelt den Leistungsunterschied zwischen dem Vizemeister und dem Fast-Absteiger der vergangenen Saison deutlich wider.
Fast die Hälfte der Obrigheimer Relativpunkte steuerten am Samstagabend die beiden Besten bei: Lokalmatador Nico Müller und Neuzugang Sargis Martirosjan. Europameister Müller hat im Sommer seine Hausaufgaben augenscheinlich bestens erledigt. Der 24-Jährige machte dort weiter, wo er in der vergangenen Saison aufgehört hatte. Nun stieg er mit knapp 175 Punkten in die Saison ein.
Allerdings war Müller am Samstag auch vier Kilo schwerer - kein lästiges Übergewicht, sondern gezielt aufgebaute Zusatzmasse. Nach der vom Weltverband im Juli verabschiedeten Reform gibt es im internationalen Gewichtheben nun weniger und andere Gewichtsklassen. Die 77-Kilo-Klasse, in der Müller in diesem Jahr EM-Gold gewann, ist gestrichen, weshalb der Obrigheimer künftig in der 81-Kilo-Kategorie antreten wird.
Der fast 109 Kilo schwere Sargis Martirosjan hievte bei seinem Bundesliga-Einstand für den SV Obrigheim 197 Kilo in die Höhe. In der Relativwertung kam der aus Armenien stammende Österreicher jedoch nicht an Müller vorbei. Zwei Mal scheiterte er an 206 Kilo. Dafür überzeugte der Debütant mit 180 Kilo im Reißen.
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Das ist seine Paradedisziplin: Bei der EM gewann er im Schwergewicht die Goldmedaille. In der Neckarhalle hinterließ Martirosjan einen guten Eindruck, war mit 169 Punkten zweitbester Sportler des Abends und hat sich für einen Einsatz im nächsten Wettkampf, dem Duell bei Meister AV Speyer, empfohlen.
Neben den Vollzeit-Gewichthebern Müller und Martirosjan schickte der SV Obrigheim eine ganz junge Garde auf die Bühne. Drei Heber und eine Heberin, die allesamt aus dem eigenen Nachwuchs stammen. Das starke Quartett führt Ruben Hofmann (18) an, der 111 Punkte erzielte, damit lediglich einen Zähler unter seiner Bundesliga-Bestleistung blieb und an diesem Samstag der einzige SV-Heber ohne Fehlversuch war. Knapp dahinter folgt Yannik Staudt (19), der bei seiner Rückkehr nach einjährigem Intermezzo in Durlach 110 Punkte und zwei Fehlversuche produzierte.
Mit 102 Punkten gelang Celina Schönsiegel persönliche Bundesliga-Bestleistung; eine noch höhere Ausbeute vergab die 15-jährige, als sie im dritten Stoßversuch an 80 Kilo und drei weiteren Relativpunkten scheiterte. Fast 20 Monate lag Philipp Hülsers letzter Bundesliga-Einsatz zurück. Gegen Pforzheim ging der 23-Jährige engagiert zur Sache und bekleckerte erst im letzten Versuch seine bis dahin weiße Weste, als ihm 139 Kilo zu früh aus den Händen glitten. Sein Ziel, 100 Punkte zu holen, hatte er dadurch verpasst, durfte dennoch mit seinen 96 Zählern zufrieden sein.



