Nächster Rückschlag – Academics verlieren bei Rasta Vechta deutlich
Mit 60:78 ist das Ergebnis eindeutig. Dem Heidelberger Bundesligisten scheint die Puste auszugehen.

Von Jürgen Berger
Vechta. Ausgerechnet im Endspurt um die Playoff-Plätze stecken die MLP Academics im Formtief. Am Mittwochabend kassierten die Heidelberger Bundesliga-Basketballer bei Rasta Vechta mit 60:78 (26:42) die dritte Niederlage in Folge – und zu allem Überfluss ging auch noch der direkte Vergleich an die Niedersachsen.
Das Hinrunden-Duell hatten die Jungs vom Neckar am 29. September mit 80:74 gewonnen. Das sind keine guten Vorzeichen für die verbleibenden drei Begegnungen in der regulären Runde.
Am Samstag kommt der Tabellenzweite Ulm in den SNP Dome, danach geht es noch gegen Würzburg (auswärts) und Frankfurt. Außerdem bangen die Neckarstädter um Center Osun Osunniyi, der im dritten Viertel verletzt ausschied.
"Das war eine schwere Niederlage für uns. Wir haben uns von Anfang an unser eigenes Loch gegraben", sagte Academics-Forward Mateo Seric.
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Den Academics, bei denen Topscorer Ryan Mikesell 18 Zähler erzielte, fehlte wie bei der deutlichen Heimschlappe am vergangenen Samstag gegen Braunschweig die Energie. Schon zu Beginn der Partie war der Gegner im mit 3140 Zuschauern ausverkauften Rasta Dome dominant.
Während Vechta im ersten Viertel, angeführt von Brandon Randolph (vier Dreier in den ersten zehn Minuten), mit viel Elan aufspielte und sich früh absetzte (13:1/3.), erlebten die Heidelberger einen Horror-Start.
Den Jungs vom Neckar unterliefen viele leichte Ballverluste, in der Verteidigung fehlte die Intensität. Doch vor allem in der Offensive funktionierte gar nichts. Einzig Kapitän Ryan Mikesell hielt dagegen. Ihm gelangen in der ersten Halbzeit zwölf von nur 26 Zählern des Teams von Trainer Danny Jansson.
Die Heidelberger waren gegen starke Niedersachsen, bei denen Top-Talent Johann Grünloh vor zwei Tagen offiziell seinen Wechsel an die University of Virginia im Sommer verkündet hatte, schlichtweg chancenlos.
Lediglich nach vier Minuten kam ein bisschen Hoffnung auf, als Mateo Seric und Erol Ersek nach einer Auszeit von Jansson frischen Wind brachten. Der Rückstand betrug zu diesem Zeitpunkt fünf Zähler (8:13). 12:28 stand es nach dem ersten Viertel, 26:42 nach 20 Minuten – das konnte nur besser werden, oder?
"Vechta hat mit unglaublicher Energie angefangen – wir waren nicht bereit", erklärte Ersek im Halbzeit-Interview. "Wir müssen uns erheblich steigern, wir brauchen mehr Energie und müssen mehr Defensiv-Rebounds holen."
Im dritten Viertel wurde es jedoch nicht besser. Randolph gelangen die ersten fünf Zähler. Die Heidelberger benötigten dringend einen Zwischenspurt, um neue Kraft zu finden. Immerhin war die Intensität nun deutlich höher.
Nach 24 Minuten lag Vechta noch mit elf Zählern vorn (46:35), weil die Heimmannschaft etwas Tempo aus dem Spiel nahm und die Academics mehr Überzeugung in ihren Aktionen zeigten.
Dann folgte ein Schreckmoment für die Gäste: Center Osun Osunniyi verletzte sich bei einer Abwehraktion gegen den überragenden Randolph (30 Punkte) am Knie und musste vom Parkett (25.). Das sah gar nicht gut aus.
In der Folge wankten die Academics ohne ihren Defensivanker wieder mehr. Das Momentum wollte einfach nicht kippen. Am Ende des dritten Durchgangs lagen die enttäuschenden Jungs vom Neckar mit 20 Punkten zurück (39:59).
War’s das schon? Ja! Die letzten zehn Minuten wurden zum Schaulaufen, in dem Heidelberg nicht mehr entscheidend verkürzen konnte.
Vechta: Randolph 30 (4), Campbell 14, Aminu 9, Ferner 9 (3), Bothwell 8, Cozart 6, Grünloh 2, Pandi, Trettin, Gardner
Heidelberg: Mikesell 18 (1), Weathers 16, Seric 11, Osunniyi 4, Ersek, 3 (1), Keßen 2, Dibba 2, Würzner 2, O’Brien 1, Horne 1, Zipser, Vengert
Stenogramm: 13:1 (3.), 13:8 (4.), 21:10 (8.), 28:12 (1. Viertel), 30:15 (13.), 37:20 (16.), 42:26 (Halbzeit), 46:28 (22.), 46:35 (24.), 52:38 (27.), 53:39 (3. Viertel), 65:43 (33.), 76:53 (38.), 78:60 (Endstand).