MLP Academics gegen Braunschweig

Ein gebrauchter Abend für die Academics

Heidelberger Bundesliga-Basketballer sind bei der 74:94-Heimniederlage gegen Braunschweig chancenlos. Auch der direkte Vergleich geht an die Löwen.

26.04.2025 UPDATE: 26.04.2025 20:40 Uhr 2 Minuten, 28 Sekunden
Heidelbergs Bakary Dibba fliegt für zwei Punkte zum Korb, kann die Niederlage gegen Tabellennachbar Braunschweig aber nicht verhindern. Foto: Pix

Von Jürgen Berger

Heidelberg. Es gibt Spiele, bei denen läuft einfach alles schief. Die MLP Academics waren bei der 74:94 (40:49)-Niederlage gegen die Löwen aus Braunschweig in allen Bereichen unterlegen, die Schlappe auch in ihrer Deutlichkeit verdient. Das war ganz bitter. Statt des siebten Heimerfolgs in Serie gab es einen herben Dämpfer im Kampf um die Playoffplätze.

Und auch der direkte Vergleich ging an den Rivalen. Kein Wunder, dass die enttäuschten Heidelberger Bundesliga-Basketballer mit hängenden Köpfen vom Parkett schlichen. Es war einfach ein gebrauchter Samstagabend. "Braunschweig hat uns aufgefressen, es war ein verdienter Sieg der Löwen, unsere Mannschaft war müde", sagte der Sportliche Leiter Alex Vogel. 

Schon die erste Halbzeit sorgte für lange Gesichter auf den Tribünen des mit 4410 Zuschauern erneut ausverkauften SNP Dome. Die zuvor sechs Mal in eigener Halle erfolgreichen Heidelberger waren die schwächere Mannschaft, während Braunschweig das Zepter fest in der Hand hielt - und das obwohl die Löwen die vergangenen vier Auswärtsaufgaben nicht lösen konnten. 

Die Academics erlaubten sich schlichtweg zu viele Wackler. Nach nervösem Auftakt lagen sie schnell in Rückstand (5:15/4.) und die Niedersachsen, die das Hinrundenduell mit 65:72 verloren hatten, ließen nicht nach. Einzig gegen Ende des ersten Viertels war es eng. Michael Weathers blockte Luka Scuka, direkt danach verwandelte Bakary Dibba einen Dreier zum 19:22. Das war's dann aber auch schon wieder. Den Academics fehlte die Energie und die Konzentration. Fünf Ballverluste im ersten Viertel passten zum Spielverlauf im Topduell. 

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Im zweiten Viertel blieb es dabei. Die Löwen nutzten die Fehler der Jungs vom Neckar, da half auch die tolle Unterstützung der Fans nichts. 

Die Auswahl von Trainer Danny Jansson wirkte gehemmt. Die Führungsspieler DJ Horne und Ryan Mikesell traten in der Offensive zu wenig in Erscheinung, die Trefferquote des gesamten Teams war nicht zufriedenstellend - und auch in der Verteidigung gab es zu viele Lücken. Folglich punktete der Gegner sehr ausgeglichen. Toptalent Sananda Fru, der vor dem Sprung auf ein US-College steht, zeigte mehrmals seine Qualität. TJ Crockett brachte die nötige Ruhe ins Braunschweiger Spiel. Die gute Nachricht: Zur Halbzeit lagen die Heidelberger "nur" mit neun Zählern zurück (40:49).

Die Academics brauchten in der Halbzeitpause also dringend einen Brustlöser - der ließ zu Beginn des dritten Viertels allerdings auf sich warten. Heidelberg tat sich gegen die kompakte Braunschweiger Verteidigung weiter schwer. Der Einsatz stimmte, das allein reichte jedoch nicht. Nach 25 Minuten lag das Team von Trainer Jesus Ramirez mit 14 Zählern in Vorlage (56:42).

Kurz darauf knickte Heidelbergs Center Osun Osunniyi um und musste vom Parkett. Es war zum Haareraufen. Und Braunschweig machte weiter. Ferdinand Zylka erhöhte eiskalt per Dreier, jetzt betrug der Vorsprung 16 Punkte. Weathers gab per Block postwendend die richtige Antwort. Würde er jetzt - wie schon so oft in dieser Bundesliga-Saison - in die Rolle des Impulsgebers schlüpfen? Leider nur für einige Aktionen. Dafür drehte auf der Gegenseite Fru auf.

Acht Heidelberger Zähler in diesem Viertel sprachen Bände. Im Angriff ging nix! Und Barra Njie durfte im letzten Spielzug des Abschnitts ohne Gegenwehr per Korbleger versenken. Die schmerzhafte Folge: Die Academics gingen mit einem 19-Punkte-Rückstand in den letzten Durchgang (48:67).

Und es ging so weiter. Zur Eröffnung netzte Braunschweigs Chip Flanigan gleich per Dreier ein. Immerhin sorgte der spektakuläre Block von Weaters gegen Martin Kalu für einen kleinen Push. Und Osunniyi kehrte aufs Spielfeld zurück. Doch wieder traf Flanigan per Dreier zum 73:50 für die Gäste. Tre Mitchell tat es ihm gleich - 76:50. Das war's endgültig an diesem bitteren Samstagabend für die enttäuschenden Heidelberger, die so optimistisch ins Duell mit den Löwen gegangen waren. Bezeichnend: Weathers, der bis dahin als Topscorer 14 Punkte erzielt hatte,  musste vier Minuten vor Schluss mit dem fünften Foul vom Feld.

Stenogramm: 3:8 (3.), 5:14 (4.), 7:18 (6.), 19:22 (9.), 19:29 (1. Viertel), 25:33 (13.), 30:43 (14.), 36:45 (17.), 40:49 (Halbzeit), 42:52 (23.), 44:60 (25.), 48:67 (3. Viertel), 50:76 (33.), 67:86 (37.), 74:94 (Endstand).

Heidelberg: Weathers 14, Dibba 11 (1), Osunniyi 10, Horne 9 (1), Mikesell 7, Seric 7 (1), Ersek 5 (1), O`Brien 5 (1), Zipser 4, Würzner, Rietsch.

Braunschweig: Mitchell 15 (3), Scuka 14 (1), Fru 13, Flanigan 12 (2), Njie 11, Crockett 11 (1), Velicka 7, Schröder 6, Zylka 5 (1), Schilling, Kalu.

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