MLP Academics gegen Patras

Mit dem Sieg gegen Patras haben’s die Heidelberger wieder in eigener Hand

Mit einem starken 82:62 sichern sich die Academics die Option auf das Weiterkommen. Die Mannschaft zeigte neue Stabilität und entschied sogar den direkten Vergleich klar für sich.

18.11.2025 UPDATE: 18.11.2025 21:00 Uhr 2 Minuten, 5 Sekunden
Überflügelt: Eric Reed und die MLP Academics waren von Patras diesmal nicht zu stoppen. F: Pix

Von Nikolas Beck

Heidelberg. Die MLP Academics dürfen weiter vom "Überwintern" in der Basketball-Champions-League träumen. Durch einen auch in der Höhe verdienten 82:62 (38:37)-Erfolg am Dienstagabend im SNP Dome haben es die Heidelberger selbst in der Hand, sich mit einem Erfolg im abschließenden Gruppenspiel in Warschau (17. Dezember) einen Platz unter den besten Drei der Vierergruppe zu sichern.

"Unsere Mannschaft hat Qualität, Athletik, Potenzial und kann verteidigen", zeigte sich Sportchef Vogel hinterher alles andere als überrascht vom ersten Sieg nach zuvor vier Niederlagen hintereinander. "Wir hatten ein durchschnittliches Offensiv-Spiel, aber wenn wir wie heute die richtige Herangehensweise finden, kann das daher schon reichen", so Vogel.

Angegangen war Headcoach Danny Jansson das vorerst (!) letzte internationale Heimspiel mit der Startformation aus den vorangegangenen beiden Partien gegen Trier und in Bamberg. Mit dem wesentlichen Unterschied, dass es dieses Mal Kevin McClain, Sam Williamson, Michael und Marcus Weathers sowie Osun Osunnuyi waren, die den besseren Start erwischten.

7:0 stand nach zwei Minuten auf der Anzeigetafel. Wer von den 3429 Zuschauern im SNP Dome auf einen entspannten Start-Ziel-Sieg der kriselnden Heidelberger gehofft hatte, wurde jedoch enttäuscht. Neun Punkte in Serie markierten die Griechen postwendend.

Anfang Oktober in Patras noch gar nicht Teil des Heidelberger Kollektivs: Eric Reed. Der US-Amerikaner deutete in seinem dritten Auftritt für die Jungs vom Neckar auch offensiv an, dass er auf Sicht helfen kann.

Zehn Punkte waren es am Ende für den 25-Jährigen. Vier davon nach seiner Einwechslung im ersten Viertel. Dazu auch sieben von Williamson, sechs von Marcus Weathers – und schon reichte es trotz einiger Probleme beim Ballvortrag zur 21:17-Führung nach den ersten zehn Minuten.

Vielmehr durfte man eigentlich nicht erwarten von den Heidelbergern, denen mit DJ Horne und Kapitän Paul Zipser weiterhin zwei wichtige Säulen auf und abseits des Felds verletzt fehlen. Zumal es ums Selbstvertrauen nach zuvor wettbewerbsübergreifend erst drei Erfolgen in 13 Spielen auch nicht zum Besten bestellt war.

Umso wertvoller, das Positive in den Vordergrund zu stellen. Danny Jansson wird’s bei seiner Kabinenansprache ähnlich gemacht, das zur Pause mit 17:13 gewonnene Rebound-Duell in den Vordergrund gestellt haben. Oder die Tatsache, dass mit 38:37 erstmals überhaupt auf internationalem Parkett eine Halbzeitführung besprochen werden konnte.

Musste man die abgestürzten Überflieger der vergangenen Saison wirklich einfach nur daran erinnern, wie gut sie sein können? Zu Beginn der zweiten Hälfte sah es zumindest ganz so aus. Mit einem 10:2-Lauf legten sie los, zwangen Patras-Coach Kostas Ntouvas schnell zur nächsten Auszeit – Emotionsausbruch von Marcus Weathers inklusive (48:39/24. Minute).

Als dann auch noch Marcel Keßen zwei Dreier hinterher "regnen" ließ, schienen die Academics endgültig den Blinker gesetzt und auf die Siegerstraße abgebogen zu sein (54:39/27.).

Auch, weil McClain, der für seine Defensivleistung ein Sonderlob von Vogel erhielt, mit der vorletzten Sirene dieses Abends per ganz weitem Distanzwurf auf 61:52 stellte (3. Viertel).

Im Schlussabschnitt zeigten die Heidelberger jene Resilienz, die sie zuletzt so oft hatten vermissen lassen. Schnell ging es nicht mehr wirklich darum, den Sieg zu holen. Sondern vor allem darum, wie hoch dieser ausfallen würde (74:56).

Dass es am Ende 20 Punkte Vorsprung waren und damit nach dem 83:89 im ersten Duell überdeutlich auch der direkte Vergleich gewonnen wurde, erhöht die Chancen auf weitere Champions-League-Heimspiele ungemein. Der Traum von der nächsten Runde? Er lebt.


Heidelberg: Keßen 17 (3 Dreier), Ma. Weathers 16 (3), Williamson 13 (2), Mi. Weathers 10 (2), Reed 10, Osunniyi 8, McClain 3 (1), Neskovic 3 (1), Seric 2, Ersek, Koch

Patras: Harris 21 (4), Coleman 10, Gray 10, Hammonds 8 (1), McCollum 7, Karagiannidis 5, Bazinas 1, Plotas, Macura, Lagios

Stenogramm: 7:0 (3.), 12:9 (7.), 21:17 (1. Viertel), 25:27 (13.), 33:33 (18.), 38:37 (Halbzeit), 48:39 (25.), 54:39 (27.), 61:52 (3. Viertel), 68:54 (32.), 79:57 (37.), 82:62 (Endstand)

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