Plus Hoffenheim Frauen gegen Freiburg

Kein lachender Dritter

2:3 gegen SC Freiburg: Die "Hoffe"-Frauen kassieren ihre erste Heimniederlage im laufenden Jahr.

05.11.2023 UPDATE: 05.11.2023 19:40 Uhr 2 Minuten
Der sehenswerte Linksschuss von Ereleta Memeti (r.) war zu wenig: Am Ende mussten sich die „Hoffe“-Frauen dem SC Freiburg 2:3 geschlagen geben. Foto: Grün

Von Michael Rappe

Sinsheim. Es waren gleich mehrere Serien, die am Samstag im Dietmar-Hopp-Stadion zu Ende gingen. Im Baden-Derby gegen den SC Freiburg kassierte die TSG Hoffenheim am 6. Spieltag der Frauenfußball-Bundesliga mit 2:3 (0:1) die erste Saisonniederlage, gleichzeitig die erste Heimniederlage im Kalenderjahr 2023. Die letzte hatte es am 2. Dezember 2022 mit 0:4 gegen Bayern München gegeben.

Nach sieben Siegen mit 36:1-Toren und dem 2:2 gegen Bayer Leverkusen in der letzten Heimpartie jubelte mal wieder ein Gästeteam. Und es riss auch eine tolle Serie gegen Freiburg: Seit Oktober 2018 hatten Hoffes Frauen neun Siege in Folge gefeiert.

Während die Gästefans "Sierra Madre" anstimmten, herrschte bei Hoffenheimerinnen der Blues, denn mit einem Sieg hätten sie die Tabellenführung übernommen, da Spitzenreiter VfL Wolfsburg bei Bayern München 1:2 verlor. Kein lachender Dritter also.

Schwächste Halbzeit der Saison

Es war die schwächste Halbzeit dieser Saison, die die TSG in der ersten Spielhälfte seinen Fans anbot. Im Zweikampf klar unterlegen und mit haarsträubenden Ballverlusten, machten sie bissigen Freiburgerinnen das Leben leicht. Die hatten nach der 0:2-Pleite gegen den 1. FC Nürnberg etwas gutzumachen und präsentierten sich lauf- und zweikampfstark.

Nach kapitalem Fehlpass von Innenverteidigerin Lisa Doorn in die Beine von Marie Müller tunnelte Svenja Fölmli TSG-Torhüterin Martina Tufekovic zum 0:1 (14. Minute). Gefühlt der erste Fehlpass von Doorn in dieser Saison, denn die Holländerin ist ansonsten so sicher wie die Bank von England.

Neben ihr zeigte aber auch Michaela Specht einige Unsicherheiten. Nach vorne ging bei der Hoffenheimer Torfabrik fast nichts. Paulina Krumbiegel versuchte es immer wieder mit ihren Sololäufen, blieb aber oft hängen. Auf links war Ereleta Memeti kaum zu sehen. Die Breisgauerinnen hatten zweimal die Chance zu erhöhen, das Ende der ersten Halbzeit war dann spektakulär. Gia Corley traf per Fallrückzieher die Latte, den Abpraller köpfte Nicole Billa wiederum ans Aluminium, von wo aus der Ball die Latte ein drittes Mal traf.

Zur zweiten Halbzeit stellte Stephan Lerch um und brachte für die von den zweimal 90 Minuten Nations League müde Sarai Linder und Kapitänin Fabienne Dongus Vanessa Diehm und Chiara D’Angelo. Hoffenheim wollte zur Aufholjagd blasen – und wurde kalt erwischt. Hasret Kayikci zog auf dem linken Flügel davon, Specht leistete nur Geleitschutz und Kayikci jagte den Ball in den rechten Winkel.

Doch jetzt waren die Hoffenheimerinnen endlich wach. Stürmisch ging es nach vorne, und nach Zuspiel von Mara Alber schaffte Nicole Billa den Anschluss. "Wir haben in der Offensive zu oft nicht die richtigen Entscheidungen getroffen und in der ersten Halbzeit zu einfache Fehler gemacht", meinte die österreichische Nationalspielerin.

Der Ausgleich lag in der Luft, Freiburg kam kaum zu Entlastungsangriffen. Aber einer führte zur Entscheidung. Die eingewechselte Cora Zicai lief Specht davon – 1:3. Das tolle Tor von Memeti, ein 18-Meter-Linksschuss in den linken Torwinkel, kam zu spät.

"Bei dem schlechten Zweikampfverhalten brauchen wir über taktische Feinheiten nicht zu reden", ärgerte sich Trainer Lerch, "die erste Halbzeit hat uns alle schockiert."


Hoffenheim: Tufekovic - Linder (46. D’Angelo), Doorn, Specht, Krumbiegel (80. Cazalla) - Dongus (46. Diehm), Feldkamp - Memeti, Alber, Corley (68. Janssens) - Billa (89. Leimenstoll)

Freiburg: Lambert - Steinert, Axtmann, Steuerwald, Karl (65. Punsar) - Schasching, Minge - Hoffmann (58. Gudorf), Kayikci (90. Vobian), Müller - Fölmli (65. Zicai)

Zuschauer: 1219

Tore: 0:1 Fölmli (14.), 0:2 Kayikci (47.), 1:2 Billa (60.), 1:3 Zicai (82.), 2:3 Memeti (90.+3)

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