Astoria Walldorf ist nach 0:2 Tabellenletzter
Pleite gegen FK Pirmasens - Kurzer Aufwind verflogen - Hoffe II unterliegt Steinbach

Von Christopher Benz
Walldorf. Mit frischem Selbstvertrauen nach sieben Punkten aus vier Spielen, ging der Fußball-Regionalligist FC-Astoria Walldorf am Freitagabend in das Heimspiel gegen den FK Pirmasens. Nach 90 enttäuschenden Minuten war der Aufwind verflogen. Beim 0:2 (0:0) gegen den Aufsteiger, der seinen Vorsprung auf den FCA auf neun Punkte ausgebaut hat, ließen die Walldorfer das Engagement sowie die Klasse der vergangenen Wochen vermissen.
"Wir haben uns so viel vorgenommen, nicht schlecht angefangen, aber die zweite Halbzeit war einfach zu schwach", schilderte der zur Pause eingewechselte Nicolai Groß seine Eindrücke nach Spielende, "nach vorne waren wir zwar bemüht, aber eben nicht durchschlagskräftig genug."
Wie erwartet rückte Niklas Schaffer für den verletzten Tabe Nyenty (Muskelfaserriss) in die Innenverteidigung. Beide Mannschaften begegneten sich in einem kompakten 4-4-2-System und neutralisierten sich damit über weite Strecken der ersten Hälfte. Walldorfs beste Szenen hatten Niklas Horn (7.), der sich den Ball zu weit vorlegte sowie Erik Wekesser mit einem Freistoß aus 20 Metern, der sich einen Tick zu spät senkte und daher knapp über den Querbalken flog (27.). Kurz vor und in der Pause mussten Jonas Kiermeier und Marcus Meyer jeweils mit Oberschenkelverletzungen raus.
Noch schlimmer erwischte es die Astorstädter in den ersten 15 Minuten nach Wiederbeginn. Der gerade erst eingewechselte Ricky Pinheiro traf per Direktabnahme platziert ins lange Eck (52.), sechs Minuten darauf legte Dennis Krob unbedrängt das zweite Tor nach (58.).
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Zu allem Überfluss kassierten die beiden defensiven Mittelfeldspieler Horn und Tim Grupp jeweils ihre fünfte Gelbe Karte. Damit fehlen beide nächste Woche im schweren Auswärtsspiel bei den Kickers Offenbach auf dem Bieberer Berg.
Vielleicht hätte das Spiel einen anderen Verlauf genommen, wenn Pirmasens’ Torhüter Reitz Grupps Schuss aus der zweiten Reihe nicht mit den Fingerspitzen an den Pfosten gelenkt hätte (61.). Es sollte die einzig zwingende Gelegenheit für die Gastgeber bleiben, auf der Gegenseite verpasste der FK die frühzeitige Entscheidung durch Bohnert, der knapp am langen Eck vorbeizielte (83.).
"Unterm Strich ist es ein verdienter Sieg für Pirmasens, denn wir waren in keiner Phase so zwingend und dominant, wie wir uns das vorgenommen hatten", sagte FCA-Trainer Matthias Born, der trotz des Rückschlags positiv nach vorne blickt, "es geht weiter und in Offenbach wollen wir für eine Überraschung sorgen."
Da das bisherige Schlusslicht TSV Stadtallendorf zeitgleich bei Hessen Dreieich mit 2:0 gewonnen hat, belegen die Walldorfer nun den letzten Tabellenplatz.
FC-Astoria Walldorf: Rennar – Kiermeier (43. Hofmann), Max Müller, Schaffer (74. Batke), Pellowski – Fahrenholz, Horn, Grupp, Meyer (46. Groß) – Schön, Wekesser.
FK Pirmasens: Reitz - Grünnagel, Steil, Osee, Hammann - Bohnert, Becker (46. Pinheiro), Cisse, Freyer - Krob (84. Ludy), Grimm (79. Neufang).
Schiedsrichter: Katrin Rafalski (Baunatal); Zuschauer: 288; Tore: 0:1 Pinheiro (52.), 0:2 Krob (58.).
Sinsheim. (jag) 1899 Hoffenheim II hat eine gute erste und eine schwächere erste Halbzeit gezeigt in ihrem Freitagabendspiel gegen den TSV Steinbach, dem sie am Ende mit 1:2 (1:0) unterlag. Es war im vierten Heimspiel gegen die Steinbacher die vierte Niederlage für die TSG. Dabei waren die Kraichgauer perfekt in die Partie gestartet. Nach nicht einmal drei Zeigerumdrehungen ging das Team von Trainer Marco Wildersinn mit 1:0 in Führung, nachdem Andreas Ludwig einen Abwehrschnitzer der Gäste gedankenschnell ausnutzte und mit einem Direktpass ins Sturmzentrum TSG-Toptorjäger Thomas Gösweiner bediente, der aus sieben Metern traf.
Der Blitzstart ließ die Wildersinn-Elf nun mit viel Sicherheit auftreten. Profi-Leihgabe Dennis Geiger stand erstmals seit acht Monaten Verletzungspause wieder in einem Pflichtspiel auf dem Platz und war ebenso um Kontrolle bemüht wie seine Teamkollegen. Nicolas Wähling (28.) und Otto (41.) hätten die Führung der Kraichgauer dann ausbauen können. Auf der anderen Seite bewies der starke TSG-Keeper Stefan Drljaca gegen Arnold Budimbu seine Klasse (33.).
Die zweite Halbzeit begann wie die erste, nämlich mit einem schnellen Tor. Diesmal jubelten jedoch die Gäste. Nach einem TSG-Ballverlust machte es der TSV über den sehr agilen Budimbu schnell und am Ende traf Fatih Candan zum 1:1. Die Mittelhessen blieben nun am Drücker und wollten unbedingt den Sieg, um weiter Druck auf Spitzenreiter SV Waldhof auszuüben. Der Siegtreffer fiel in der 63. Minute, nachdem Steinbachs Florian Heister von Drljaca im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Tim Müller sicher zum 2:1.
Die TSG versuchte in der Schlussphase noch mal alles und hatte durch den eingewechselten Chinedu Ekene zwei Minuten vor Schluss auch noch die eine große Ausgleichschance, doch es blieb beim Versuch und die TSG musste die erste Heimniederlage nach zuvor fünf unbesiegten Spielen hinnehmen. "Wir machen zu viele Fehler", stellte der enttäuschte TSG-Coach Wildersinn fest. "Nach dem 1:1 war alles, was wir uns vorher vorgenommen hatten, wie weggeblasen. So ordentlich wie die erste Halbzeit war, so schwach war die zweite."
TSG Hoffenheim: Drljaca - Chana, Hoogma, Strompf – Geiger (70. Baumgartner) - Alberico, Wähling - Ludwig, Hack (76. Skenderovic) – Otto (70. Ekene), Gösweiner.
TSV Steinbach: Paterok - Al-Azzawe, Herzig, Strujic - Müller, Bisanovic - Heister, Sarr (46. Kunert) – Budimbu (90. Welker), Marquet – Candan (61. Göttel).
Schiedsrichterin: Karoline Wacker (Marbach am Neckar); Tore: 1:0 Gösweiner (3.), 1:1 Candan (49.), 1:2 Müller (63., Foulelfmeter); Zuschauer: 190.