Dinnerboxen im Frauenbad

Der Box-Club Heidelberg wird 60 Jahre alt

Gala am Samstag

20.09.2017 UPDATE: 21.09.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden

Sie gehen bestens gelaunt und voller Vorfreude in die große Jubiläumsgala des Box-Clubs Heidelberg am Samstag um 20 Uhr im Alten Hallenbad, v.l.n.r.: Trainer Wulf von der Decken, Mirac Güner, John René, Valentin Simenov, Gökhan Ceylan, Nikolas Hohmann, Melih Ekici, Trainer Murat Aslantas und Trainer Daniel Köhler. Foto: vaf

Von Christoph Ziemer

Heidelberg. Das Herz eines Boxers schlägt immer für den nächsten Kampf; ganz besonders, wenn dieser unmittelbar bevorsteht. Bei Nikolas Hohmann könnte die Vorfreude jedenfalls kaum größer sein. Am Samstag bestreitet der 18-Jährige bei der Jubiläumsgala des Box-Clubs Heidelberger seinen ersten richtigen Kampf - von Nervosität ist bei dem Studenten der Wirtschaftswissenschaften bislang aber nichts zu spüren. "Wir sind ganz entspannt", sagt sein Trainer Daniel Köhler: "Der Favorit ist ein anderer. Nikolas kann nur gewinnen."

Der 1,96 Meter große Athlet hat erst im Februar mit dem Boxsport begonnen. Der Trainer lobt vor der Premiere seines Schützlings besonders dessen harte Hände, Schlagkraft und Kondition: "Vor dem Fight haben wir das Tempo im Training etwas angezogen." Seit er boxt, sei er in der Lage, sich noch besser auf Prüfungen und Klausuren vorzubereiten, sagt Nikolas: "Dieser Sport vermittelt viel Ordnung und Struktur. Und er bringt unheimlich viel für die Konzentration und Fitness."

Topfit wird am Samstag mit Sicherheit auch John René in den Ring steigen. Denn bei der Boxgala werden werden nicht nur Amateure, sondern auch Profis antreten. Zwölf Profikämpfe hat der 36-jährige US-Amerikaner schon bestritten, neun davon gewonnen - sieben Mal durch K.o. Wenn es nach ihm geht, wird er seinen Gegner am Wochenende ebenfalls vorzeitig auf die Bretter schicken. "Klar, die Zuschauer wollen am liebsten ein kleines Blutbad sehen", scherzt René: "Aber ich will es so schnell wie möglich hinter mich bringen. Am liebsten schon in Runde eins."

Seit 2009 wohnt der gebürtige New Yorker schon in Heidelberg, auf einen echten Profikampf in seiner neuen Heimat hat er lange gewartet. Vor vier Jahren ist er in Saarbrücken einmal vor 9000 Zuschauern angetreten. Ganz so viele werden es am Samstag im Alten Hallenbad wohl nicht werden. Aber allein die Perspektive, in Heidelberg anzutreten, verleiht dem US-Profi Flügel. "Das wird wie ein Familientreffen", sagt der Boxer, der sich selbst als hyperaktiv umschreibt: "Ich bin mental unheimlich stark und kaum kaputt zu kriegen. Auf der anderen Seite macht mich das auch unberechenbar - im positiven wie im negativen Sinn."

Einer der jüngsten Kämpfer beim 60. Vereinsjubiläum des Heidelberger Box- Clubs ist der erst 14-Jährige Gökhan Ceylan. Der frühere Fußballer, der Mike Tyson als sein boxerisches Vorbild nennt, ist schon seit fast zwei Jahren dabei. Erst einen Sparringskampf hat er bislang bestritten; eine klare Vorstellung von dem, was er am Samstag erreichen will, hat er aber schon: "Ich will gewinnen. Ob durch K.o. oder nach Punkten ist mir egal." Der 1,70 Meter große Schüler ist flink auf den Beinen, nur kräftemäßig könnte Gökhan etwas zulegen. "Man braucht Willen, Disziplin und Kämpferherz. Dann kann man viel erreichen", weiß der Junior.

Insgesamt neun Amateur- und vier Profikämpfe finden am Samstag im Rahmen der Boxgala im Frauenbad statt. "Wir hoffen auf ein ausverkauftes Haus", sagt Trainer Wulf von der Decken. 18 Euro kostet der Eintritt im Vorverkauf, 20 an der Abendkasse. Wer ein komplettes Menü haben will, ist mit 69 Euro dabei.

Wenn am 23. September erstmals Amateure und Profis unter einem Dach kämpfen, wolle man ab 20 Uhr ein Fest des Boxsports erleben, sagt der BCH-Vorsitzende Alexander Schreck: "Die Leute sollen sehen, wie schön Boxen sein kann. Und dass da vorne nicht nur zwei Leute stehen, die einfach draufhauen."

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