Deutschland gegen Luxemburg

"Einer geht noch" kam aus der Hoffenheimer Südkurve

Die deutsche Nationalmannschaft erfüllt die Pflichtaufgabe. Beim 4:0 ging die La Ola durch Sinsheim.

10.10.2025 UPDATE: 10.10.2025 22:41 Uhr 2 Minuten, 20 Sekunden
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Von Achim Wittich

Sinsheim. Vier Begegnungen, vier Siege.Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hatte bei ihren bisherigen Aufritten in Sinsheim stets als Sieger den Rasen verlassen. Das blieb erwartungsgemäß am Freitagabend so.

Gegen tapfere Luxemburger gewann die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann mit 4:0 (2:0) und feierte damit in der WM-Qualifikationsgruppe A in der dritten Partie den zweiten Erfolg. Am Montag geht’s für Kapitän Joshua Kimmich und Co. in Nordirland (20.45 Uhr/live auf RTL) weiter.

Nagelsmann hatte sein Wechsel-dich-Spiel mit Kimmich fortgeführt, den Mittelfeldmotor des FC Bayern München in der Viererabwehrkette wieder auf die rechte Verteidigerposition beordert. Im Zentrum sollten Kimmichs Münchner Kollegen Leon Goretzka und Aleksandar Pavlovic den Taktstock schwingen.

Ganz vorne im Sturmzentrum war der von einer Grippe geplagte Nick Woltemade von Newcastle United rechtzeitig genesen. Im Tor durfte sich Hoffenheims Oliver Baumann über ein Heimspiel freuen und wurde, als er um kurz vor 20 Uhr als Erster zum Warmmachen auf der Kabine kam, mit freundlichem Applaus empfangen.

Am Montag in Nordirland

Über "die Höhe des Sieges" werde er mit seiner Mannschaft nicht sprechen, das tue er nie", hatte Nagelsmann am Donnerstag auf der Pressekonferenz jegliche Art von Übermut ausgeschlossen. Dennoch: Die knapp über 25.000 Zuschauer in der ausverkauften Arena – mehr sind bei Länderspielen nicht zugelassen – waren voller Erwartung auf ein Torfestival gegen das Team vom luxemburgischen Coach Jeff Strasser (51), der einst für den 1. FC Kaiserslautern und Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga aufgelaufen war.

Los ging’s mit einem Knaller von Kimmich, aber Gäste-Torwart Moris tauchte ab und parierte (3. Minute). Kurz darauf jubelten die deutschen Fans zum ersten Mal, doch der Treffer von Serge Gnabry wurde nach Videoüberprüfung wegen Handspiels von Woltemade, der den Ball noch abgefälscht hatte, nicht anerkannt (4.).

Er wollen den "Flow" mitnehmen, hatte Gnabry angekündigt. Der Stürmer zeigt in dieser Saison beim Rekordmeister aus München konstant starke Leistungen, was sein Selbstvertrauen sichtbar gestärkt hat.

Nach zwölf Minuten war es dann doch schon so weit: Der frühere Hoffenheimer David Raum setzte einen Freistoß ins untere rechte Torwarteck. Es war der erwartete Auftakt gegen die Spieler aus dem Großherzogtum, die von Anfang an chancenlos waren. Erneut gab es einen Videobeweis und anschließend den Strafstoß für Deutschland. "Handspieler" Carlson flog zudem auch noch vom Platz. Kimmich verwandelte sicher zum 2:0 (21.), das Schützenfest bahnte sich an.

Umso überraschender war es, dass der vierfache Weltmeister gegen den Fußballzwerg in Überzahl bis zur Pause keinen weiteren Treffer erzielen konnte. Vielbeinig versuchten Strassers Kicker, nicht völlig unter die Räder zu geraden. Das gelang ihnen gut.

Doch kaum war die zweite Hälfte angepfiffen, ging’s für die Luxemburger dahin. Serge Gnabry (48.) und wieder Kimmich (51.) erhöhten auf 4:0.

Strasser versuchte an der Seitenlinie gestenreich, seine Jungs zum Weiterkämpfen zu animieren, was sie auch leidenschaftlich taten. Mit einem Akteur weniger auf dem Feld und gegen den in allen Bereichen hoch überlegenen Gegner konnten sie weitere Einschläge verhindern.

"Einer geht noch, einer geht noch rein", skandierten die deutschen Fans in der Hoffenheimer Südkurve, doch auch der Luxemburger Anhang im voll besetzten Gästeblock hatte seine gute Laune nicht verloren und zeigte sich weiter sangesfreudig.

Wie schon im ersten Abschnitt legten die "Nagelsmänner" nicht mehr mit letzter Energie nach, hatten schon die Aufgabe am Montag in Nordirland in den Köpfen. Der nächste DFB-Gegner bezwang zeitgleich die Slowakei mit 2:0. Alle drei Teams haben nun sechs Zähler auf dem Konto.

Deutschland: Baumann - Kimmich, Tah, Schlotterbeck (46. Anton), Raum (82. Brown) - Goretzka, Pavlovic -Adeyemi (61. Baku), Gnabry (68. Beier), Wirtz - Woltemade (61. Burkardt).

Luxemburg: Moris - Jans, Mahmutovic, Korac, Carlson - Olesen (87. Dzogovic), Martins (S. Thill), Cruz ( (67. O. Thill), Barreiro, Bohnert (46. Veiga) - Dardari (67. Selimovic).

Schiedsrichter: Minakovic (Serbien); Zuschauer: 25.249; Tore: 1:0 Raum (12.), 2:0 Kimmich (21./Handelfmeter), 3:0 Gnabry (48.), 4.0 Kimmich (51.); Besonderes Vork.: Rote Karte für Carlson wegen Handspiels (21.).

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