Favoritensiege am Neckarstrand
Die Herren Schneider/Sowa und die Damen Klinke/Kotzan gewannen den Essert Beach Cup

Estklassigen Beachvolleyball präsentierten die Sieger beim Essert Beach Cup am Wochenende auf der Heidelberger Neckarwiese. Leonie Klinke und Lisa-Sophie Kotzan (rechts) freuen sich über den Finalsieg. Foto: F&S
Von Claus-Peter Bach
Heidelberg. Es war wie immer. Pünktlich zur Siegerehrung entlud sich das Gewitter, das sich über der Neckarwiese zusammengebraut hatte. Doch den Siegern beim Essert Beach Cup war das egal. Rudi Schneider aus Borken und Robin Sowa aus Berlin hatten, bevor der erste Regentropfen fiel, das Endspiel des Heidelberger Beachvolleyball-Turniers gegen Tobias Brand aus Undenheim und Jonas Reinhardt aus Bad Kreuznach mit 2:1 Sätzen und 19:21, 21:19, 15:13 gewonnen.
"Von nichts kommt nichts", sagte der glückstrahlende Rudi Schneider und machte damit deutlich, dass man schon sehr fleißig trainieren und gesund leben muss, um dieses kräftezehrende Turnier auf den drei Sandplätzen am Neckarstrand gewinnen zu können.
Das Turnier der 16 Frauenmannschaften gewannen die für Stuttgart gemeldete Heidelbergerin Leonie Klinke und Lisa-Sophie Kotzan aus Berlin mit 2:0 und 21:19, 21:14 gegen Victoria Blesch aus Rottenburg und die Nationalspielerin Britta Büthe aus Böhl-Iggelheim.
Büthe, an der Seite der Stuttgarterin Karla Borger Olympia-Neunte 2016 in Rio de Janeiro, hat ihre internationale Laufbahn mit 30 Jahren ausklingen lassen und spielt nun mit großer Lust bei der baden-württembergischen Beach-Tour mit, die nach Auskunft von Harald Schoch (Heidelberg), dem Präsidenten des Nordbadischen Volleyball-Verbandes (NVV), in diesem Jahr wieder aus rund 250 Turnieren besteht.
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Der Essert Beach Cup in Heidelberg ist in dieser Turnierserie das erste von drei Hauptereignissen, die in Innenstädten und damit vor großem Publikum ausgetragen werden. Die Turniere in Friedrichshafen und Überlingen werden folgen. Heidelberg ist seit 2006 Austragungsort in der baden-württembergischen Beach-Tour und bei den 64 Aktiven des zweitägigen Ereignisses sehr beliebt. "In Heidelberg zu spielen, ist eine große Freude. Hier zu gewinnen, ist einfach großartig", sagte Rudi Schneider.
Harald Schoch hatte die freudige Nachricht parat, dass auch 2019 ein bedeutendes Beachvolleyball-Turnier neben dem Haus der DLRG stattfinden wird. Denn Hauptsponsor Christopher Essert (30), seit einem Jahr in Neuenheim ansässig, ist vom Beachvolleyball und dem Turnier begeistert und bedauert nur, dass die Sandplätze am Neckarvorland inzwischen so beliebt seien, dass er und seine Freunde am Samstagmorgen schon um 7.30 Uhr anrücken müssten, um sich mit ein paar Ballwechseln vom Alltagsstress zu erholen. Der frühere Fußballer Christopher Essert entwickelt in seinem Unternehmen in Ubstadt-Weiher Software, die es Industrierobotern gestattet, menschlich zu fühlen und zu handeln.

Rudi Schneider den Ball über den gegnerischen Ein-Mann-Block hinweg, während Robin Sowa auf einen Abpraller lauert. Foto: F&S
Das taten auch die Organisatoren des Turniers, das am Samstag rund 250 und am Sonntag gut 350 begeisterte Zuschauer angelockt hat. NVV und Heidelberger Turnverein hatten die Lautsprecherboxen diesmal so aufgestellt, dass die Schwäne und Graugänse im kühlen Neckarwasser zu heißen Beats tanzen konnten, während sich die Lärmbelästigung für die Anwohner der Uferstraße in erträglichen Grenzen hielt.
Lediglich Turniermoderator Frank Schuhmacher aus Hohensachsen habe eine etwas schrille Stimme, bemängelte ein Mann aus der Keplerstraße. Für das Wohl der Zuschauer war zu kleinen Preisen Außergewöhnliches geboten: Currywurst an Feigensauce mit Bauernkümmelbrot hat prima geschmeckt, und dass man am Kaffeewagen den Becher zurückgeben konnte, war sinnvoll im Hinblick auf die oft starke Vermüllung des Naherholungsparadieses Neckarwiese.
Dort liefen die Lokalmatadoren Benedict Morath und Lucas Wenz von der TSG Rohrbach zu guter Form auf. Das an Punkt fünf gesetzte Team schaffte es bis ins Halbfinale, in dem Schneider/Sowa mit 2:0 (21:19, 21:14) zu stark waren. Im Spiel um Platz drei waren Felix Glücklederer aus Leipzig und Niklas Rudolf aus Magdeburg mit 2:1 (19:21, 22:20 und 15:11) aber nur hauchdünn besser.