Adler entdecken ihren Torriecher zu spät
Die 4:5-Niederlage in München wurde durch defensive Nachlässigkeiten verursacht.
München. (RK) Die Adler Mannheim haben erstmals in dieser Saison zwei Niederlagen in Folge kassiert, weil sie beim 4:5 (0:2, 0:0, 4:3) als Gast des EHC München erst im letzten Drittel ihre Überlegenheit in Tore ummünzen konnten.
Die zweite englische Woche war nötig geworden, weil es die "Roten Bullen" am 27. September vorzogen, ihre neue Spielstätte (SAP Garden) auf dem Gelände des ehemaligen Olympia-Radstadions gegen die den NHL-Klub Buffalo Sabres einzuweihen.
Eine Festung ist die Mehrzweckhalle für den Eishockeyklub bei drei Siegen und vier Niederlagen noch nicht geworden. Seit der Trennung vom ehemaligen Bundestrainer Toni Söderholm gab es immerhin zwei Siege mit 9:1 Toren. Eine offensive Ausbeute, die am Dienstagabend von den Blau-Weiß-Roten ansatzweise erst spät erreicht wurde.
Aufgrund der anhaltenden Offensivschwäche baute Trainer Dallas Eakins die Sturmreihen zum dritten Mal in den letzten fünf Spielen um. Erwischt hat es am Dienstagabend die Adler aber zunächst an einer anderen Stelle. Schon in der 1. Minute schied Tobias Fohrler aus, der ohne gegnerische Einwirkung in die Bande knallte, in die Kabine geführt wurde und nicht wieder kam.
Nach einer Halbchance für Szwarz (12. Minute) gerieten die Mannheimer durch einen Doppelschlag 0:2 in Rückstand. Zwar befand sich der komplette Block im eigenen Drittel, dennoch konnte niemand nach einem verlorenen Zweikampf von Pilu Andreas Eder am Einschuss hindern (13.). Auch der zweite Treffer wurde dem Gastgeber leicht gemacht, weil in zentraler Position Heim und Jokipakka gegen Brooks (15.) zu passiv agierten.
Im Vorwärtsgang lief auch in den neuen Formationen zunächst wenig zusammen, nennenswert allenfalls eine Chance für Reichel (17.). "Wir müssen als Fünferblock kompakter stehen und zwei Gänge hochschalten", forderte Tom Kühnhackl nach dem ersten Drittel.
Die Adler hielten ab Mitte der Spielzeit stärker dagegen, kamen besser ins gegnerische Drittel und versuchten vor dem jungen Torhüter Simon Wolf (20) die Scheiben abzufälschen. Dennoch hätte die Partie ohne die Glanztaten von Felix Brückmann gegen den Direktschuss von Johansson (27.) und Eder (Solo/31.) bereits entschieden sein können.
Angetrieben vom diesmal stärkeren Marc Michaelis drängten die Gäste die "Roten Bullen" in die Defensive und kamen im letzten Drittel durch Michaelis (46.) und Kris Bennett (47.) zum Ausgleich. Ein riskanter Wechsel begünstigte schnell die erneute Münchner Führung durch Kastner und als Hirose zum 4:2 traf, schien die Entscheidung gefallen.
Das Vabanque-Spiel ohne Torhüter sorgte in der Schlussphase noch für Tore. Erst schob Kastner ins verlassene Adler-Gehäuse ein, dann nutzte Daniel Fischbuch ein sechs gegen vier zum 5:3 und Luke Esposito eine sechs gegen fünf-Konstellation zum 5:4. Bei noch anderthalb Minuten auf der Uhr kam die Zielsicherheit der Mannheimer zu spät, um die Partie noch in eine Verlängerung zu retten.
EHC München – Adler Mannheim 5:4 (2:0, 0:0, 3:4)
Tore: 1:0 Eder (13.), 2:0 Brooks (15.), 2:1 Michaelis (46.), 2:2 Bennett (47.), 3:2 Kastner (48.), 4:2 Hirose (54.), 5:2 Kastner (55.), 5:3 Fischbuch (58.), 5:4 Esposito (59.)
Schiedsrichter: Ansons (Lettland), Schrader (Bochum)
Strafminuten: 8/4
Zuschauer: 9672