Der Kader der Adler füllt sich - der Trainer fehlt noch
Mit Linden Vey haben die Mannheimer 26 Spieler unter Vertrag.

Von Rainer Kundel
Mannheim. Fast täglich haben die Adler Mannheim in den letzten Wochen Informationen zum Personal für die kommende Saison verkündet. Da kann man leicht den Überblick verlieren. Zumal Namen darunter sind, die selbst die "bestinformierte Gerüchteküche" nicht gekocht hat, während andererseits als "sicher" gehandelte Kandidaten dahinschmolzen wie das Eis in der Frühlingssonne.
Mit dem am Freitag verpflichteten Linden Vey, Topscorer des KHL-Klubs Barys Astana, haben die Blau-Weiß-Roten nun 26 Spieler unter Vertrag stehen. Vey (31), nach 139 NHL-Spielen seit 2017 bei drei Klubs der russisch geprägten Kontinental Hockey-League (KHL) gut verdienender Stürmer, wird von Sportmanager Axel Alavaara als "Führungsspieler" angekündigt und ist vermutlich der vorletzte Zugang einer runderneuerten Mannschaft. Bestehend aus drei Torhütern, acht Verteidigern und 15 Stürmern, darunter fünf U23- und acht Importspieler.
Vor diesem Hintergrund ist bis zu Saisonbeginn allenfalls noch mit dem Zugang eines weiteren Verteidigers zu rechnen, da der Klub aufgrund der Champions-League-Teilnahme die Sommervorbereitung mit komplettem Kader angehen will. Was allerdings die Tür für Spieler aus NHL-Organisationen schließt, die Anfang September – quasi aus dem "Darknet" – für Europa auf den Markt kommen, weil sie dort während der Vorbereitungscamps durchs Sieb fallen.
Von den 17 Mitte April gemeldeten Abgängen, davon zählten elf Spieler zum engeren Stamm, sind nur teilweise die neuen Klubs bekannt. Sinan Akdag schließt sich der Düsseldorfer EG an, Mark Katic dem VSV Villach in Österreich, Thomas Larkin den Schwenninger Wild Wings. Lean Bergmann wird ein Berliner Eisbär, Markus Eisenschmid und Niko Krämmer werden "Rote Bullen" beim deutschen Meister EHC München. Luca Tosto und Moritz Elias ergänzen den Kader der in letzter Minute in der DEL verbliebenen Augsburger Panther. Der anderthalb Jahre ältere Florian Elias, zuletzt nach Schwenningen ausgeliehen, wird vom "wilden Schwan" zum "Hühnchen" der Iserlohn Roosters.
Über die Zukunft der nur in Heilbronn eingesetzten Förderlizenz-Spieler Florian Leitner und Philipp Preto ist ebenso wenig bekannt wie die zukünftigen Arbeitgeber von Joonas Lehtivuori (vermutlich zurück nach Finnland), Matt Donovan, Borna Rendulic und Joe Cramarossa.
Das wichtigste Puzzlestück steht noch aus: Der Trainer. Nimmt man ein Interview mit Sportmanager Axel Alavaara auf der Klubhomepage zum Maßstab, müsste der Name des Chefcoachs in dieser Woche bekannt werden. Gibt’s eine Überraschung oder handelt es sich doch um den Finnen Jussi Tapola vom aktuellen Meister Tappara Tampere?
Der Kader (Stand 7.Mai): Torhüter: Arno Tiefensee, Florian Mnich, Felix Brückmann; Verteidiger: Korbinian Holzer, Denis Reul, Arkadiusz Dziambor, Fabrizio Pilu, Jordan Murray (Zugang von Wolfsburg Grizzlys), John Gilmour (Dinamo Minsk), Jyrki Jokipakka (Ilves Tampere), Paul Mayer (Jungadler); Stürmer: Taro Jentzsch, Stefan Loibl, Jordan Szwarz, Matthias Plachta, Tim Wohlgemuth, Tyler Gaudet, David Wolf, Simon Thiel, Ryan MacInnis, Daniel Fischbuch (Düsseldorfer EG), Kris Bennett (HC Lugano), Maximilian Eisenmenger (Tingsryds / Schweden), Tom Kühnhackl (Skelleftea IK, Schweden) Noel Saffran (Jungadler), Linden Vey (Astana/KHL).