Rhein-Neckar Löwen

Neuzugang Lukas Nilsson will eine wichtige Rolle einnehmen

Und um Titel mitspielen - Mit Humor, Ambitionen und Spontanität

06.08.2020 UPDATE: 06.08.2020 16:47 Uhr 2 Minuten, 39 Sekunden
Das Zebra-Trikot wird Lukas Nilsson künftig ablegen. Er ist jetzt ein Löwe. Foto: imago

Von Tillmann Bauer

Heidelberg. Lukas Nilsson, 23, ist ein spontaner Mensch. Als wir am Donnerstag um 11.37 Uhr bei den Handballern der Rhein-Neckar Löwen ein Gespräch mit dem Neuzugang anfragen, meldet sich der Rückraumspieler keine 20 Minuten später telefonisch: "Guten Tag, Lukas hier." Das ging schnell. Auf die Frage, ob er denn immer so spontan sei, antwortet er nur lachend: "Natürlich – alle Schweden sind so."

Schweden, davon gibt es beim Handball-Bundesligisten bereits sechs. Mikael Appelgren, Jesper Nielsen, Andreas Palicka, Jerry Tollbring, Albin Lagergren – und nun eben auch noch Nilsson. "Das ist aber nur ein Plus", sagt er im Gespräch mit der RNZ: "Ich wäre auch so zu den Löwen gekommen."

Dass er aber mit vielen seiner Kollegen aus der Nationalmannschaft vor seinem Wechsel gesprochen hat, verheimlicht er nicht: "Sie haben nur Positives berichtet." Für Nilsson war es also, so sagt er, eine einfache Entscheidung. Er wird vom Zebra zum Löwe.

Nach vier Jahren beim Rekordmeister THW Kiel geht es für ihn nun nach Mannheim; genauer: in die beschauliche 8000-Seelen-Stadt Rauenberg – dort hat er eine Bleibe gefunden. Erst am Dienstag sind die Löwen vom Trainingslager aus Ischgl zurückgekehrt, gestern stand am Vormittag nochmal eine kurze Einheit an, danach lud der serbische Abwehr-Riese Ilija Abutovic aufgrund seines Geburtstages – er wurde während des Trainingslagers 32 – noch zum geselligen Beisammensein in der Kabine ein. Kurz darauf ging es für Nilsson auf direktem Wege wieder in den Norden. Umzug organisieren, Sachen packen, Frau Hanna und Tochter Zoe einladen – am kommenden Donnerstag geht es für die kleine Familie dann endgültig in den Süden.

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"Ich habe in Kiel viele Freunde fürs Leben gefunden", sagt er: "Außerdem war es eine Ehre, für so einen großen Verein spielen zu dürfen." Nun der Wechsel vom amtierenden Meister zum letztjährigen Tabellenfünften. Ein Rückschritt? "Überhaupt nicht", sagt Nilsson: "Wir sind bei den Löwen auf jeden Fall ein Titelaspirant. Das ist das gleiche wie in Kiel – wir wollen jedes Spiel gewinnen." Wenn man konzentriert in die Saison starte, könne es eine sehr gute Runde werden.

Nilsson, vom dem sich auch Trainer Martin Schwalb viele Tore aus dem Rückraum verspricht, wird auf der halblinken Position ein Gespann mit Romain Lagarde, Mait Patrail und Philipp Ahouansou bilden. Er sagt: "Das ist ein guter Konkurrenzkampf. Ich will hier eine größere Rolle als in Kiel einnehmen und viel spielen. Dafür werde ich alles machen."

Doch um Leistung zu zeigen, muss man sich wohlfühlen. Zwar sagt Nilsson bereits jetzt, dass alles perfekt sei und er ein sehr gutes Gefühl habe – an die neue Umgebung wird sich der Mann mit der blonden Mähne aber noch gewöhnen müssen.

Den Fremdenführer spielte kürzlich – wie könnte es anders sein – ein Schwede, ebenfalls mit langen blonden Haaren. Torhüter Mikael Appelgren postete bei Instagram ein Foto aus dem Heidelberger Steak-Restaurant "Heid’s" gemeinsam mit Nilsson und Ex-Löwe Kim Ekdahl Du Rietz. Appelgren schrieb dazu: "Die Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit der Löwen."

Nilsson ist begeistert: "Da war ich zum ersten Mal überhaupt in Heidelberg. Die Stadt ist unfassbar schön, ich bin mir sicher, dass ich hier viel Zeit mit meiner Familie verbringen werde."

Dabei sollte er die Sonnencreme nicht vergessen. Es soll in den kommenden Tagen heiß werden. "Das ist ganz anders als im Norden", lacht Nilsson. Und er meint damit nicht nur, dass an der Förde immer ein angenehmes, kühles Lüftchen weht. Der Schwede flachst: "Hier ist es zumindest hell – in Kiel ist es immer dunkel."

Ob hell oder dunkel, einen Stellplatz für sein Auto vor der SAP Arena wird Nilsson zukünftig mit Sicherheit immer finden. Schließlich war er in Kiel für die Parkkarten der Spieler verantwortlich. "Ob ich bei den Löwen ein Amt bekomme, steht noch nicht fest", sagt er: "Darüber haben wir noch nicht gesprochen. Ich warte mal ab."

Bis zum geplanten Saisonbeginn im Oktober ist ja noch ein bisschen Zeit. Und selbst wenn es etwas später wird – Nilsson ist bekanntlich spontan.

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