Rhein-Neckar Löwen

Mit diesen Schweden geht es in die neue Saison

Löwen bestätigen den Transfer von Lukas Nilsson und präsentieren sich in Mannheim ihren Fans

29.07.2020 UPDATE: 30.07.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden
Andy Schmid, Uwe Gensheimer, Jannik Kohlbacher und Mikael Appelgren (v.l.) präsentieren die neuen Löwen-Trikots. Foto: vaf

Von Tillmann Bauer

Mannheim. Nicht nur aufgrund der Farbe der neuen Heimtrikots der Rhein-Neckar Löwen – die ist überraschenderweise wieder Gelb – hätte man am Mittwochabend auf dem Gelände des Mannheimer Maimarktes fast meinen können, es stelle sich nicht der badische Handball-Bundesligist, sondern die schwedische Nationalmannschaft den eigenen Fans vor.

Denn um 20.24 Uhr passierte auf der Bühne genau das, was sich in den vergangenen Tagen schon angedeutet hatte: Lukas Nilsson, 23, wurde virtuell auf die große Leinwand vor die rund 1200 Zuschauer geschaltet; der Rückraumspieler – nun neben Andreas Palicka, Mikael Appelgren, Jesper Nielsen, Jerry Tollbring und Albin Lagergren der sechste Schwede bei den Löwen – kommt vom Rekordmeister THW Kiel und wurde noch kurzfristig in den Süden gelotst. Trainer Martin Schwalb scherzte: "Ich muss langsam anfangen, schwedisch zu lernen."

Schon am Montag berichtete die Rhein-Neckar Zeitung exklusiv, dass sich der Bundesligist weiter mit einer Verpflichtung beschäftigt und dass Nilsson bereits vergangene Woche in Kronau vor Ort war. Noch am Mittwochnachmittag liefen die Verhandlungen mit den Zebras, pünktlich zur Mannschaftspräsentation war dann die Tinte trocken. Er strahlte: "Das war eine einfache Entscheidung. Ich kann nicht mehr warten, ich habe richtig Bock."

Nach fünf Jahren im Norden steht für den Rechtshänder mit der langen blonden Mähne eine neue Aufgabe an. Generell konnte er sich aber in den vergangenen Monaten – trotz Corona-Pause – nicht über Langeweile beklagen. Mit dem THW Kiel wurde er nach dem Saisonabbruch zum Deutschen Meister erklärt und erlebte die wohl kurioseste Schalenübergabe der Geschichte mit Sicherheitsabstand und Handschuhen.

Auch privat überschlugen sich die Ereignisse; im Sommer vergangenen Jahres gaben sich seine Frau Hanna und er das Ja-Wort, vor einem knappen Monat wurde Nilsson Vater – die kleine Zoe erblickte das Licht der Welt. Nun steht der Umzug nach Mannheim und damit ein neuer Lebensabschnitt an.

Turbulente Tage also für die junge Familie. Noch Anfang der Woche wurde der Schwede beim Auftakt der Zebras vermisst, da hatte er mental wohl schon mit seinem alten Arbeitgeber abgeschlossen. Nun soll er bei den Löwen helfen, im linken Rückraum wird er ein Gespann mit Romain Lagarde, Mait Patrail und Philipp Ahouansou bilden. Nilsson wurde mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet. Schwalb mag Schweden generell: "Sie haben einen ganz tollen Charakter und eine gute Mentalität", sagte der Trainer. Er lachte: "Eigentlich kann man von denen gar nicht genug haben."

Auch Patrick Groetzki konnte sich, als er vor der Eröffnung aus dem Backstage-Bereich kam, einen Spruch nicht verkneifen: "Bald haben wir ja die ganze schwedische Nationalmannschaft versammelt." Die Löwen-Verantwortlichen können sich also glücklich schätzen, diesen Deal in Corona-Zeiten eingetütet zu haben. Weil die Kieler offenbar kein Interesse mehr an Nilsson hatten und gleichzeitig wohl Gehälter einsparen müssen, sind die Löwen trotz seines bis 2021 laufenden Vertrages um eine Ablösesumme herumgekommen.

Viel Zeit zum Ankommen in der neuen Heimat bleibt Nilsson aber nicht – schon am Samstag machen sich die Löwen auf den Weg ins Trainingslager.

Die Reise geht in den österreichischen Skiort Ischgl – auch wenn das schwedische Stockholm passender gewesen wäre …

Lukas Nilsson. F: RNL
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