Linus Hüger ist schon jetzt mitten im Geschehen. Mit den United Volleys Frankfurt hat der Heidelberger große Ziele. Foto: Imago
Von Jürgen Autenrieth
Heidelberg. Die United Volleys Frankfurt haben die "Mission Mannheim" erfolgreich beendet. Sie haben sich für das Finale um den Pokal des Deutschen Volleyball Verbands (DVV) qualifiziert und treffen auf die Netzhoppers aus Königs-Wusterhausen. Mit dabei ist auch Linus Hüger. Der 17-Jährige, der beim Heidelberger TV mit dem Volleyball begann, zählt derzeit zum Aufgebot des Erstligisten aus Frankfurt und zu den jüngsten Spielern in der Bundesliga. Der Jugendnationalspieler, der das Volleyball-Internat in Frankfurt besucht, belegte mit der DVV-Auswahl bei der U 18-EM im September in Italien den fünften Platz und qualifizierte sich damit für die U 19-WM im nächsten Jahr. Im Sommer finden auch die Olympischen Spiele der Jugend statt. Zudem steht für Hüger im Frühling das Abitur an. In den vergangenen drei Monaten hat seine sportliche Karriere Fahrt aufgenommen. Dem Bundesligadebüt im Trikot der Frankfurter im Oktober gegen Lüneburg folgten die ersten Punkte gegen VCO Berlin Ende November sowie jüngst der Pokalerfolg über den VfB Friedrichshafen als Höhepunkt.
Linus Hüger, wo werden Sie am 28. Februar 2021 sein?
In der SAP Arena in Mannheim beim Pokalfinale.
Für Sie als Spieler und die United Volleys ist das Endspiel eine Premiere. Oder haben Sie schon einmal die Atmosphäre in der SAP Arena genossen?
Spielerisch ist es auf alle Fälle eine Premiere. Ich war als Zuschauer schon dabei und habe die Atmosphäre genossen. Allerdings wird es diesmal ganz anders sein.
Konnten Sie und ihre Kollegen den Halbfinalsieg über Friedrichshafen wenigstens noch etwas feiern?
Ja, auf jeden Fall in kleiner Runde, und die Freude ist wegen den Corona-Bedingungen nicht geringer.
Zwei Tage nach dem Halbfinal-Erfolg haben Sie mit Frankfurt das Punktspiel gegen Friedrichshafen deutlich verloren. Was war dieses Mal anders?
Wir hatten mehr Druck. Wir haben nicht so befreit aufgespielt wie im Pokal, bei dem der VfB der klare Favorit war. Und dann war auch noch Tim Grozer verletzt. Dafür habe ich dann zwei Sätze durchgespielt.
Aber das Spiel hat Ihnen großen Spaß bereitet. Warum?
Auf jeden Fall, obwohl es bitter war, so zu verlieren. Doch für mich persönlich ist es der erste richtige Einsatz gewesen, bei dem ich die Mannschaft verstärkt habe und mittendrin war. Ich habe immerhin acht Punkte gemacht – darunter ein Ass und zwei Rollshots.
Also war der Trainer mit Ihnen zufrieden?
So wie er sich geäußert hat, auf jeden Fall. Zudem habe ich auch wegen meiner Vorstellung von den Mitspielern sehr positive Rückmeldungen bekommen.
Wo und wie feiern Sie in diesem Jahr Weihnachten?
Ich feiere zuhause mit der Familie, wobei das auch nur vier Tage sind, weil wir noch am Sonntag davor in Bühl und am 27. Dezember in Lüneburg spielen. Silvester werde ich in Frankfurt verbringen, da wir wieder am 3. Januar zuhause gegen Gießen spielen.
Die Einsätze in der ersten Liga häufen sich. Verspüren Sie eine gewisse Müdigkeit?
Nach dem Spiel auf jeden Fall. Allerdings ist es kein großer Unterschied zu den anderen Ligen oder bei Meisterschaften. Was dazukommt, sind die langen Fahrten.
Sie können immer noch für einen anderen Klub spielen. Bei welchem Verein liegt das Zweitspielrecht?
Theoretisch bei den United Volleys, da ich für das Volleyball-Internat in der 2. Liga Nord gemeldet bin.
Sie dürfen also nicht mehr für die SG HTV/USC Heidelberg spielen.
Im Herrenbereich nicht mehr. Aber für die Jugend der SG schon, sofern es sich mit den anderen Terminen vereinbaren lässt.
Im Beachvolleyball waren Sie im Vorjahr mit Philipp Hornung erfolgreich. Im Sommer haben Sie verzichtet. Warum?
Weil ich die Möglichkeit hatte, bei einer Hallen-EM mitzuspielen. Deshalb habe ich nur für die Halle trainiert. Ob ich beim Beachvolleyball wieder aufschlagen werde, ist offen. Aber momentan macht mir die Halle einfach mehr Spaß.