Ganze Arbeit geleistet: Jochen Kientz, der Sportliche Leiter des SV Waldhof. Foto: Imago
Mannheim. (miwi) Gegen zwei Uhr nachts verließ Jochen Kientz die Meisterfeier des SV Waldhof. Als die Spieler noch in einen Nachtklub weiterzogen, fuhr der Sportliche Leiter nach Hause. Er hatte genug und ließ der Mannschaft etwas Freiraum, damit die den Aufstieg unter sich begießen konnte. Kientz war selbst mal Spieler und weiß, dass es für den Teamgeist förderlich sein kann, wenn man ohne die Blicke der Offiziellen mal zusammen feiert.
Kientz genoss den Triumph der vorzeitigen Meisterschaft in der Regionalliga Südwest ohnehin eher im Stillen - und verschwendete schon am nächsten Morgen wieder Gedanken an die Zukunft. "Die Jungs sollen das genießen und Party machen, aber wir müssen die Weichen stellen", sagte Kientz am Montag. Der Sportliche Leiter hat ganze Arbeit geleistet, denn das Gerüst des Kaders für die kommende Saison steht bereits. Nur Rechtsverteidiger Marco Meyerhöfer wird die Mannheimer verlassen.
Weil Kientz zuversichtlich ist, dass Gianluca Korte, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, ein neues Arbeitspapier unterschreibt, bleibt die erfolgreiche Formation beinahe komplett zusammen - sofern nicht größere Vereine an den Leistungsträgern wie Stürmer Valmir Sulejmani baggern. "Wenn etwas funktioniert, wollen wir es nicht verändern", kündigte Kientz an. Abzuwarten bleibt deshalb, ob die Verträge mit Jannik Sommer, Marcel Hofrath, Mirko Schuster und Maurice Hirsch verlängert werden. Klar ist hingegen, dass sich neben Morris Nag (zum FC-Astoria Walldorf) auch Sinisa Sprecakovic einen neuen Klub suchen wird, wo er die Chance hat, regelmäßig zu spielen.
Bei der Suche nach Verstärkungen müssen die Waldhöfer viele Dinge beachten. Charakterlich sollen die Neuen in die funktionierende Gruppe passen, das Team sportlich nach vorne bringen, finanziell in das Gefüge passen - und möglichst nicht älter als 23 Jahre sein. Jeder Drittligist muss mindestens vier für eine deutsche Nationalmannschaft spielberechtigte Akteure auf dem Spielberichtsbogen aufbieten. Mittelfeldstratege Marco Schuster ist dieser Gruppe künftig entwachsen und Meyerhöfer wird nicht mehr im Klub sein, so dass zwei feste "U23-Spieler" aus dem 18er-Kader wegfallen. "Wir haben das im Auge", sagte Kientz. Offenbar hat sich der 46-Jährige darauf aber gut vorbereitet, die Gespräche mit den ersten potenziellen Neuzugängen sollen kurz vor dem Abschluss stehen.