SV Sandhausen

Der Nachwuchs macht eine gute Figur

Der Bundesliga-Absteiger kommt am Sonntag an den Hardtwald. Der Einsatz von Kister ist fraglich.

22.10.2021 UPDATE: 22.10.2021 12:35 Uhr 2 Minuten, 50 Sekunden
Gegen Hansa Rostock erkämpfte der SV Sandhausen mit Kapitän Dennis Diekmeier (m.) einen Punkt. Daran will der SVS am Sonntag gegen den SV Werder Bremen anknüpfen. Foto: dpa

Von Christoph Offner

Sandhausen. Als Ailton und Johan Micoud den SV Werder Bremen in der Saison 2003/2004 zum Double aus Meisterschaft und Pokal schossen, wurde der SV Sandhausen Siebter in der damals viertklassigen Oberliga Baden-Württemberg.

Etwas mehr als 17 Jahre später treffen sich beide Klubs – zumindest was die Ligazugehörigkeit angeht – am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) auf Augenhöhe. Denn SVS-Trainer Alois Schwartz weiß: "Sie haben einen ganz anderen Anspruch als wir." Nämlich den, den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga zu schaffen. Davon sind die Hanseaten im Moment allerdings genauso weit entfernt, wie die Kurpfälzer davon, eine Saison ohne Abstiegssorgen zu spielen. Nach zehn Spieltagen steht Werder mit 14 Punkten auf Platz zehn im Niemandsland der Tabelle.

An der Weser brodelt es

Und an der Weser brodelt es gewaltig. Nach der 0:3-Pleite beim SV Darmstadt 98 geriet Stürmer Niclas Füllkrug lautstark mit Clemens Fritz, Leiter Lizenzbereich und Scoutingabteilung, aneinander. "Es wurde eine Grenze überschritten, die wir nicht akzeptieren", sagte Fritz. Füllkrug erhielt eine Denkpause, wurde drei Tage lang vom Training der Grün-Weißen ausgeschlossen, stand nach einer Aussprache am Donnerstag aber bereits wieder auf dem Rasen. "Das nimmt man zur Kenntnis", sagt Schwartz angesprochen auf die Unruhe beim kommenden Gegner: "Aber man beschäftigt sich nicht damit. Ich konzentriere mich auf meine Aufgabe."

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Und die besteht darin, sich den Fans anders zu präsentieren als beim letzten Auftritt vor heimischem Publikum, dem desolaten 1:6 gegen Darmstadt vor drei Wochen. "Wir haben etwas nachzuholen und wollen zeigen, was in der Mannschaft steckt", betont Schwartz.

Sieben seiner acht Punkte holte der SVS in der Fremde, zuletzt beim 1:1 beim F.C. Hansa Rostock. "Der Punkt tut uns natürlich gut", sagt der 54-Jährige: "Wir haben es allerdings kaum geschafft für Entlastung zu sorgen."

Werder hat seine Stärken klar in der Offensive, die Defensive ist das Sorgenkind von Trainer Markus Anfang. "Bremen hat eine enorme Qualität, ist eine sehr, sehr spielstarke Mannschaft. Wir müssen couragiert und mutig auftreten", fordert Schwartz.

Fehlen werden beim Duell mit dem Traditionsklub Carlo Sickinger (Erkältung), Gianluca Gaudino (Lauftraining), Rick Wulle (Schulter-OP) und Julius Biada (Aufbautraining). Dagegen kann Schwartz wieder auf Janik Bachman und Christian Conteh zurückgreifen. Auch bei Routinier Tim Kister, der in Rostock ein gutes Spiel machte, ehe er verletzt ausgewechselt werden musste, besteht Hoffnung auf einen Einsatz.

Da die Personaldecke am Hardtwald aufgrund einiger Ausfälle unter der Woche recht dünn war, trainierten mit Lenny Mikona, Alexander Müller (beide U 17), Gradi Nkunga und Vincent Schwab (beide U 19) vier Nachwuchsspieler bei der ersten Mannschaft. "Sie machen eine sehr gute Figur, sind sehr engagiert", lobt Schwartz die Trainingsgäste: "Das freut mich natürlich." Ob der SVS im Winter personell nachlegen wird, lässt Schwartz offen. "Das wird intern besprochen. Fakt ist, der Kader hat eine gute Qualität. Die gilt es rauszukitzeln."

Dass die Norddeutschen auch nach dem Absturz in die Zweitklassigkeit nichts an Attraktivität verloren haben, lässt sich auch daran ablesen, dass bereits 7 000 der maximal möglichen 7 500 Tickets verkauft sind. An der Tageskasse wird es beim Auftritt des vierfachen Deutschen Meisters im Hardtwald-Stadion keine Eintrittskarten mehr geben. Prominenten Besuch bekommt auch der Hardtwald-Hörfunk, wo der langjährige Sky-Moderator Tom Bayer am Mikrofon sein wird.

So könnten sie spielen: Drewes - Diekmeier, Zhirov, Höhn, Okoroji - Zenga, Ritzmaier, Ouahim, Conteh - Keita-Ruel, Testroet.

Update: Freitag, 22. Oktober 2021, 19.37 Uhr


Sandhausen. (dpa) SVS-Trainer Alois Schwartz kann sich nicht vorstellen, dass die Unruhe bei Werder Bremen ein Vorteil für seine Mannschaft ist. "Natürlich bekommt man mit, was dort los ist. Aber ich denke, dass die Bremer stark genug sind und eine Reaktion zeigen werden", sagte er zwei Tage vor dem Heimspiel des Tabellen-16. der 2. Fußball-Bundesliga gegen die Hanseaten am Sonntag (13.30 Uhr/Sky).

Bei Werder war nach deren 0:3 beim Darmstadt 98 Stürmer Niclas Füllkrug kurzzeitig suspendiert worden. Zudem hinkt der Bundesliga-Absteiger den Erwartungen mit Rang zehn deutlich hinterher.

"Ich erwarte dennoch einen offensiv ausgerichteten Gegner, und deswegen konzentriere ich mich auf meine Mannschaft und die Aufgaben, die wir zu bewältigen haben", erklärte Schwartz. Diese Aufgaben sind schwer genug, denn bei den zu Hause in dieser Saison noch sieglosen Kurpfälzern fallen Carlo Sickinger, Julius Biada, Rick Wulle und Gianluca Gaudino verletzt aus.

Der Einsatz von Verteidiger Tim Kister ist fraglich. Der Innenverteidiger war beim 1:1 in Rostock mit einem bandagierten Knöchel ausgewechselt worden. Schwartz kann allerdings wieder auf Stürmer Christian Conteh und Mittelfeldspieler Janik Bachmann zurückgreifen.

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