Auch eine Mittelfußprellung konnte Nico Hillenbrand nicht stoppen: Er traf zum entscheidenden 1:0. Foto: Pfeifer
Von Christopher Benz
Walldorf. Von 44 Füßen auf dem Platz hat ausgerechnet der am meisten lädierte das Tor des Tages geschossen. Bis über beide Ohren strahlend sprach Nico Hillenbrand hinterher über den 1:0-Erfolg des FC-Astoria Walldorf gegen den VfR Aalen, den er mit seinem Linksschuss in der 33. Minute sicherstellte.
"Wir sind heute mal wieder so aufgetreten, wie man das von uns kennt", sagte der Kapitän, "alle kompakt zusammen gegen den Ball, das zeichnet uns aus und macht es für jeden Gegner eklig auf uns zu treffen." Der 33-jährige Routinier fügte an: "Das muss aber unser Maßstab sein, den wir öfters abrufen müssen als jetzt nur in einem Spiel."
Wie so oft, marschierte Hillenbrand am Samstag vorneweg. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. FCA-Trainer Matthias Born änderte seine Startformation im Vergleich zur 0:2-Niederlage beim FSV Frankfurt auf gleich vier Positionen und beorderte seinen Kapitän im laufintensiven Spiel gegen den Ball in die vorderste Reihe zu Niklas Antlitz. Eine schmerzhafte Mittelfußprellung aus dem Frankfurt-Spiel sorgte dafür, dass er erst gegen Ende der vergangenen Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen konnte – vorher passte der geschwollene Fuß in keinen Schuh. Hillenbrand: "Im Abstiegskampf tut es eben mal weh und dafür gilt es auf die Zähne zu beißen." Neben ihm zählten Morris Nag und Jonas Weik zu den besten Akteuren auf dem Platz.
In der ersten Hälfte gelang es den Walldorfern ihren Kontrahenten weit weg vom eigenen Tor zu halten. Deshalb hatten sie auch die besseren Gelegenheiten, da sie die Bälle früh eroberten und hätten nach der Führung sogar erhöhen müssen. Der Schuss von Antlitz aus zehn Metern flog jedoch genau in die Arme von Aalens Torhüter Bernhard (40.). Noch vor dem 1:0 entschärfte Nicolas Kristof den einzigen Hochkaräter der Gäste mit einer spektakulären Parade zur Ecke (25.). Sinnbildlich entsprang diese Chance einem Standard. "Aus dem Spiel heraus haben wir nichts zugelassen und im Sechzehner alles reingeworfen", sagte Born .
Im zweiten Abschnitt hatte Aalen mehr Ballkontrolle, allerdings agierte die Elf von Trainer Roland Seitz wenig ideenreich in ihrem Angriffsspiel. Wirkliche Sorge um einen Gegentreffer mussten die Hausherren lediglich nach Standardsituationen haben. Ansonsten waren sie gedanklich meistens einen Schritt schneller. Auf der Gegenseite verpasste Maximilian Waack das 2:0 (91.), weshalb in der letzten Aktion noch einmal Zittern angesagt war, ein Kopfball am FCA-Tor vorbeiflog und der Unparteiische den erlösenden Abpfiff tätigte (94.).
"Der einzige Kritikpunkt heute ist der, dass wir nicht das zweite oder dritte Tor geschossen haben", fand Born zumindest ein kleines Haar in der Suppe. Letztlich ließ es sich verschmerzen, nach vier Partien ohne Sieg und Tor durften die Astorstädter endlich mal wieder jubeln. Das beobachten rund 20 Zaungäste, die sich auf den Waldwegen hinter den beiden Toren eingefunden haben, dort aber vorbildlich den Abstand untereinander einhielten.
Bereits morgen Abend geht es um 19 Uhr beim 1. FSV Mainz 05 II weiter.
Walldorf: Kristof – Goß, Nyenty, Hammann, C. Becker – Marton, Nag (73. Polat), Schön (76. Waack), Weik (85. Jahn) – Hillenbrand, Antlitz.
Aalen: Bernhard – Knipfer, Windmüller, Oschkenat, Herrmann – Sakai, Stanese, Abruscia – Volz (85. M. Müller), Merk (73. Barini), Hoffmann (73. Brown).
Schiedsrichter: Luigi Satriano (Zell im Wiesental); Tor: 1:0 Hillenbrand (33.).