Erik Wekesser erzielt das 2:0 für Walldorf und bläst zum Angriff: "Für den Klassenerhalt werden wir alles in die Waagschale werfen.". F: Pfeifer
Von Christopher Benz
Walldorf. Dieses Spiel hatte alles, was man sich wünscht, wenn man an einem nasskalten Dezembermittag ins Stadion geht. Für den Regionalligisten FC-Astoria Walldorf zudem das erhoffte positive Ergebnis. 3:2 (2:0) setzte er sich gegen Wormatia Worms durch und kletterte vom letzten auf den vorletzten Rang.
"Wir sind uns im Klaren darüber, dass wir nicht die beste Vorrunde gespielt haben", fasste der zweifache Torschütze Erik Wekesser zusammen. Den spannungsgeladenen Höhepunkt erreichte die das Sechs-Punkte-Duell mit Worms in der vierten Minute der Nachspielzeit. 18 Meter vor dem Tor bekamen die Gäste einen Freistoß aus zentraler Position zugesprochen. Ferfelis hämmerte die Kugel knapp zwei Meter drüber, es folgte der erlösende Jubel in Blau-Weiß. "Das haben wir selbstverständlich ausgelassen gefeiert", schmunzelte Wekesser, der bereits die Rückrunde sowie den erhofften Klassenerhalt im Hinterkopf hatte, "dafür werden wir alles in die Waagschale werfen."
Zum Krimi am Samstag: Im Tor der Gastgeber stand überraschend Paul Lawall. Stammkeeper Jürgen Rennar hat sich letzte Woche am Handgelenk verletzt. Für den ebenfalls verletzten Abwehrchef Tabe Nyenty (Muskelfaserriss) rückte Kapitän Tim Grupp vom zentralen Mittelfeld in die Innenverteidigung. Nico Hillenbrand behielt nach seiner Rückkehr letzte Woche in Offenbach seinen Platz im zentralen Mittelfeld. Der Auftakt hätte für ihn nicht schlechter beginnen können, da er eine streitbare Gelbe Karte erhielt, als er bei einem Freistoß im Mittelfeld der Gäste angeschossen wurde (6.).
Seinen großen Moment hatte der 31-Jährige nach 17 Minuten. An der Torauslinie setzte er sich durch, legte die Kugel auf Wekesser zurück, der aus zehn Metern platziert zum 1:0 abschloss.
Dramatische Schlussphase
Außer einem Schuss des ehemaligen Waldhöfers Burgio über den Fangzaun strahlte Worms keinerlei Gefahr aus. Aus diesem Grund ging das 2:0, wieder durch Wekesser, in Ordnung (40.) Dieses Mal lieferte Schön die Vorarbeit. Eine Minute vor dem Pausenpfiff forderten die Astorstädter lautstark einen Elfmeter, da ein Wormser Verteidiger die Hand zu Hilfe genommen hatte.
Direkt nach Wiederanpfiff konnten sich die Walldorfer nicht aus der Defensive befreien und hatten großes Glück, dass Ferfelis knapp vorbei schoss (48.). "In dieser Phase fehlte uns der Mut, um genauso dominant wie vor der Pause zu spielen", sagte FCA-Trainer Matthias Born zu den 15 schwachen Minuten seiner Elf. Wenig später machte es Ferfelis besser, als er Lawall zum 2:1 überlistete (57.).
Von da an ging es Schlag auf Schlag. Quasi aus dem Nichts köpfte Schön zum 3:1 ein (65.), ehe keine zwei Minuten darauf Radau aus 20 Metern ein Traumtor in den Winkel gelang. Bei Dauerregen und Flutlicht hielt es in der Schlussphase kaum einen der 318 Zuschauer auf dem Sitz. In zwei Situationen meinte es der Unparteiische gut mit den Gastgebern. Müller stellte sich ungeschickt im Zweikampf an und hatte Glück, dass sein Schubser nicht mit einem Elfmeter bestraft wurde (85.).
Eine Minute später köpfte Jourdan zum vermeintlichen 3:3 ein, das Tor fand jedoch keine Anerkennung. "Für mich ist das überhaupt nicht nachvollziehbar, warum der Schiri das abgepfiffen", ärgerte sich Worms-Trainer Steven Jones nicht zu Unrecht.
"Unterm Strich habe ich einen verdienten Sieg gesehen", zog Born ein positives Fazit. Aufgrund einiger unglücklicher Punktverluste passte diese Einschätzung des Cheftrainers, der am Samstagabend mit seiner Elf eine entspannte Weihnachtsfeier genießen durfte.
Walldorf: Lawall - Hofmann, Grupp, Müller, Pellowski - Schön (72. Gouras), Hillenbrand, Horn, Fahrenholz (82. Batke) - Groß (60. Kranitz), Wekesser.
Worms: Reichel - Moos (79. Matsumoto), Jourdan, Ihrig, Radau - Volz, Korb, Glockner (79. Demir), Dobros (79. Dorow) - Ferfelis, Burgio.
Schiedsrichter: Jonas Brombacher (Wittlingen)
Zuschauer: 318
Tore: 1:0 Wekesser (17.), 2:0 Wekesser (40.), 2:1 Ferfelis (57.), 3:1 Schön (65.), 3:2 Radau (67.)